CW Fieldday 2013

Bericht von Harry DK2GZ

Yes we can ....

Dieser Fieldday wird mit Sicherheit in die Geschichte des A36 eingehen!

Endlich mal wieder ein reiner CW-Contest und wahrscheinlich die vorletzte gemeinsame Contestteilnahme mit Michael für dieses Jahr, DL6IAK der sich wohl im Herbst eine kleine Elternauszeit genehmigen wird. Die Wetterprognose für das Wochenende war nicht gerade ermutigend aber die Parole lautete: da müssen wir durch und nur die Harten kommen in den Garten. Allerdings hatte es weniger mit Härte sondern mehr mit Wasserresistenz an diesem Wochenende zu tun.
Von Karlheinz wurde erstmalig sein neuer 10m Geroh-Kurbelmast zur Verfügung gestellt und damit konnten wir endlich den A3S mal in eine Höhe bringen, die mindestens lambda halbe des niedrigsten Bandes war. Zusätzlich wurde wieder die bewährte Doppelzepp auf dem OV-eigenen Schiebemast montiert.

Nach ein paar kleinen Absprachen unter der Woche wurde als Aufbauzeit, Freitag 17:00 Uhr auf dem Bollenberg festgelegt. Im Laufe des Freitagvormittags wurde immer mal wieder das Regenradar mit seiner 4 Stunden Voraussage aufgerufen und es sollte doch tatsächlich ab 17:00 Uhr rund um den Bollenberg eine kleine Regenpause sich abzeichnen. Kurz vor 10:00 Uhr am Freitag erhielt ich dann noch eine Mail von Karlheinz, DG1IU dass beim Laden des schweren Geroh-Mastes es in sein Kreuz gefahren ist und er sich fast nicht mehr bewegen kann, aber irgendwie sich ins Auto quälen will und den Anhänger zum FD-Gelände bringt, aber für den Aufbau wohl nicht zur Verfügung stehen kann. Es erfolgte sofort eine kleine Hilfe-Mail an den OVV, dass wir für den Aufbau dringend weitere Unterstützung benötigen.


Harry, Karlheinz und Alex beim Montieren des Beams


Als ich gegen 17:30 Uhr am Bollenberg angekommen war, waren Michael und Karlheinz bereits auf dem FD-Platz und die Prognose des Regenradars war 100% richtig, der Regen hatte aufgehört. Michael konnte kurzfristig noch Alex, einen Bekannten von ihm, organisieren und somit begannen wir mit dem Aufbau des Kurbelmasten und des A3S. Nach ein paar Versuchen den A3S komplett auf den Mast zu setzen, mussten wir feststellen, dass es doch besser ist den Mast nochmals umzulegen und den A3S am Boden zu montieren und dann das Ganze in die Vertikale zu bringen.

Noch ist alles in der Schräge ..


Kurzer SWR-Check danach war beruhigend, was die Jahre zuvor nicht immer der Fall war, und gegen 19:30 Uhr beschlossen wir auch noch "schnell" die Doppelzepp inklusive Schiebemast aufzustellen. Mittlerweile waren nur noch Michael und ich sowie der wieder stärker werdende Reger Vorort, denn es mussten ja nur noch die zwei Schenkel ausgespannt werden. Die erste Seite war recht schnell der Straße entlang gespannt und Michael machte sich mit dem zweiten Schenkel auf den Weg ins Weizenfeld. Meine Aufgabe war es aufzupassen, dass der Antennendraht sich nirgends in den Bäumen verheddert und Michael begann mit seinem 200 Meterlauf durchs nasse Weizenfeld. Gerade als ich dachte so jetzt noch etwas stramm ziehen knickte das dritte Element des Schiebemast ab und der restliche Teil des Mastes zeigt nach unten. Michael kam dann wieder aus dem Weizenfeld heraus und war total durchnässt. Auf Anraten der XYL hatte ich meine Motorrad-Regenhose mitgenommen und Michael war der Meinung, dass er am Samstag mit normaler Hose nicht nochmals ins Weizenfeld laufen wird, wenn einer mit Regenhose vor dem Weizenfeld stehen bleibt und Anweisungen gibt. Also war klar, Michael versucht das kaputte Segment abzusägen und der Junge mir der Regenhose wird am Samstag durch das Weizenfeld marschieren müssen.


... und nun steht der Beam


Wie immer stand der Samstagmorgen bei mir im Zeichen des Provianteinkaufs und wir beschlossen gegen 13:00 Uhr uns wieder zu treffen, um den Aufbau abzuschliessen. In der Nacht von Freitag auf Samstag hatte es unaufhörlich geregnet, aber das Regenradar sagte wieder ab 13:00 Uhr kein Regen um den Bollenberg herum voraus. Zuvor musste ich jedoch noch beim OVV den kleinen Honda Inverter abholen, den uns Lothar, DH1LC wieder zur Verfügung gestellt hatte. Da aber durch die Regenfälle der Vortage meine normale Fahrstrecke gesperrt war, musste ich über den Thomashof und Durlach nach Weingarten(Baden) fahren. Mit Ach und Krach schaffte ich es aus Mutschelbach gerade noch heraus, da mittlerweile die Hauptstraße nahezu komplett unter Wasser stand und es an verschiedenen Stellen bereits Erdrutsche gegeben hatte. Nach dem Thomashof kam mir der Linienbus entgegen und es schien noch alles befahrbar zu sein. Kurz vor Durlach tauchten dann die Warnblinker vor mir auf und fünf Autos vor mir war ein Baum auf die Straße gefallen. Daher musste ich wieder umdrehen und versuchen über die Autobahn irgendwie nach Weingarten zu kommen. Endlich um 13:00 Uhr hatte ich es geschafft und konnte den Honda noch zusätzlich ins Auto einladen.

Michael und Karlheinz waren bereits am Bollenberg und der Regen hatte doch tatsächlich aufgehört. Dann wurde das reparierte Segment wieder in den Schiebemast eingefügt und nachdem die Regenhose ihre Belastungsprobe prima überstanden hatte, war die Doppelzepp innerhalb einer Stunde auch einsatzbereit und wir begannen mit dem Stationsaufbau in der Hütte.

Hierbei wurde die komplette Hard- und Software von Michael eingesetzt. Somit hatte ich im weiteren Verlauf des Contest das Vergnügen mal mit der Tastatur von Michael zu versuchen ein QSO zu loggen. Nach einer Stunde war für mich klar, diese Leertaste, die immer schön mittig getroffen werden will damit ihr ein "Blank" entlockt wird, ist nicht mein cup of tea. Michael meinte noch, dass ich endlich mal mitbekomme unter welchen erschwerten Bedingungen er seine Contesterfolge auf UKW erkämpfen muss. Also wurde kurzerhand meine Tastatur aus dem Kofferraum geholt.

Bisher hatten wir nie irgendwelche Schichtpläne gemacht, sondern jeder hatte einfach so lange gefunkt bis er keine Lust mehr hatte, oder der Andere doch auch mal ins Geschehen eingreifen wollte. Dieses Jahr hatten wir uns jedoch nahezu durchgängig immer nach einer Stunde abgewechselt. Ich hatte das Gefühl, dass dadurch etwas mehr Biss in Bezug auf die QSO-Rate herausgekommen ist. Trotzdem waren wir in den ersten 12 Stunden immer etwa 10 Prozent hinter den Vorjahres QSO-Zahlen, nur die Multiausbeute zeigte doch eine deutlich bessere Tendenz nach oben und gegen 08:00 am Sonntagmorgen konnte Michael vermelden, dass Multi Nummer 200 den Weg ins Log gefunden hatte. Eigentlich hatten wir nicht damit gerechnet, dass wir die Anzahl der Multis aus dem Vorjahr noch toppen könnten, aber am Ende war es dann doch eine deutliche Steigerung gegenüber 2012. Als dann gegen 12:00 Uhr auch noch ein recht guter Run auf 15 Meter in Richtung Osten war, peilten wir die 1.000 QSO-Marke an.

Als Michael in einer Schichtpause auf dem zweiten Notebook das DFB-Pokal Finale via DVB-T verfolgte und die Audio über den Lautsprecher ausgab, wurde es mir doch etwas zu Multimedial und der Kopfhörerstecker des second-op wurde kurzerhand in selbiges Notebook gesteckt, damit ich mich wieder etwas mehr auf die Anrufe konzentrieren konnte.

Dieses Jahr hatten wir auch keinerlei technische Ausfälle und Michael hatte vor dem Contest die Steckverbinder zur Endstufe in seinem K3 entsprechend überarbeitet (mit ausreichend ausgelegten Leitungen die 'kriminelle' Steckerleistenkonstruktion von Elecraft umgangen) , damit nicht wieder der berüchtigte ERR 12 Volt Fehler auftreten konnte.

Insgesamt sind wir mit dem diesjährigen Ergebnis mehr als zufrieden und mal gespannt wie hoch die Mitbewerber diesmal die Latte gelegt haben.

Gefunkt wurde mit: Elecraft K3 mit eingebautem ATU, Cuschraft A3S, 2x40 Meter Doppelzepp und geloggt haben wir mit der tollen Eigenentwicklung von Michael, DL6IAK.

Innerhalb von 2 Stunden hatten wir wieder alles abgebaut und waren auf dem Weg nach Hause.

Nochmals einen ganz herzlichen Dank an Karlheinz, DG1IU der bei diesem tollen Wetter immer zur Stelle war und uns den Kurbelmast zur Verfügung gestellt hat, an SWL Alex und an Klaus DF9IX der uns ebenfalls beim Abbau zur Stelle war, an Lothar DH1LC ein dank für die Überlassung seines flüsterleisen Honda Inverter, der uns immer wieder ein entspanntes Funken ermöglicht.

So und hier nun das vorläufige ungeprüfte Ergebnis:
     

 
Band QSOs QSOs Dupe Mul Pts
160m 115 2 22 413
80m 190 0 35 620
40m 330 0 54 988
20m 180 0 59 526
15m 121 0 48 360
10m 52 0 39 161
all 988 2 257 3068
Final result = 3068 * 257 = 788.476