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CW Fieldday 2016 vom Bollenberg

Bericht Michael DL6IAK


Ein Versuch war es wert: die provisorische Dreiband Moxon

Terminkollisionen am CW-FD sind quasi vorprogrammiert, die XYL hat am 5. Juni, und ich selbst habe am 3.Juni Geburtstag. Nur gut, dass die gute Fee mir einen Wunsch frei gibt, so dass es bisher eigentlich stets geklappt hat, zusammen mit Harry DK2GZ den CW-FD zu bestreiten. Am Freitagabend hatten wir noch Besuch, so dass ich am provisorischen Aufbau der Doppelzepp nicht helfen konnte. Harry hatte inzwischen mit  tatkräftiger  Unterstützung von Klaus (DF9IC) und Karheinz DG1IU wichtige Vorarbeit geleistet. Freitagvormittags war es mir noch gelungen, den Moxon- Dreibandbeam einigermaßen auf 20/15/10m resonant zu bekommen. Die Resonanzen der Drahtschleifen jeweils alleine stimmten mit den berechneten Frequenzen ziemlich gut überein, jedoch zeigte sich, dass beim Zusammenschalten  mehrerer Moxonschleifen die Resonanzen der innen liegenden Schleifen stark beeinflusst werden. So stieg bei den ersten Versuchen, die Resonanz der 10m Schleife von zunächst 27.9 auf über 30MHz an, 15m erhöhte sich auf 22,5 MHz, nur die 20m Resonanz blieb unbeeindruckt. Bei den ersten Versuchen, hatte ich zunächst alle  gespeisten Elemente in einem Speisepunkt verbunden. Im nächsten Versuch verband ich die gespeisten Elemente mit einer 66 Ohm symmetrischen Speiseleitung. Die Einspeisung erfolgte zunächst innen bei der 10m Schleife. Die Resonanzen waren etwas weniger verschoben, aber immer noch inakzeptabel. Ein befriedigendes Ergebnis ergab sich erst beim Wechsel der Einspeisung an das äußere Ende  beim 14MHz System. Auf 1,50m Höhe im Garten sah das SWR jetzt auf allen Bändern akzeptabel aus, so dass ich neugierig war, wie es sich in ca.. 10m Höhe auf dem Schiebemast  verhalten würde. Mit Moxons hatte ich ja schon während meiner Kolumbienaufenthalte herum gespielt und stets einen deutlichen Vorteil gegenüber (meinen) Zepp- oder Vertikalantennen festgestellt. Da der Aufbau mit Fieberglasstiprouten und Aluminiumdraht zu einer extrem leichten Antenne führt (<4kg), sollte diese Antennenform ideal für den Aufbau mit einem Aluminiumschiebemast sein.

Samstags traf ich dann nicht wie geplant um 10:00 sondern auch erst um 11:00, ziemlich zeitgleich mit Harry am Bollenberg ein. Der Abend zuvor hat sich letztendlich doch bis 3:00 samstagmorgens hingezogen. Der fehlende Schlaf machte sich doch am Ende bemerkbar, ins Glas hatte ich  aber vorsichtshalber nur sehr flach gesehen. Es war trotzdem genügend Zeit vorhanden, die Moxon in Form und bedrahtet zu bekommen. Nach ca. einer Stunde war alles aufgespult und verdrahtet. Der Schiebemast, der uns von Lothar DH1LC zur Verfügung gestellt worden war, schoss mit der leichten Antenne geradezu in die Höhe.Auch Karlheinz DG1IU war wieder als tatkräftiger Unterstützer vor Ort. Der Rotor blieb wie auch letztes Jahr am Boden. Leider fasste er nicht die dicken Rohrsegmente des Schiebemasts, so dass wir diesen wie auch im Jahr zuvor, um zwei Segmente verkürzen mussten. Zum SSB FD sollte vielleicht endlich einmal eine geeignete Basisplatte vorhanden sein, womit wir  ca. 3m an an Höhe gewinnen könnten.

Der Aufbau erfolgte leider zum Teil bei Regen, so dass wir am Ende alle etwas durchnässt waren. Aber insgesamt hatten wir mit dem Wetter viel Glück. Die befürchteten Gewitter blieben aus, lediglich in der weiteren Umgebung gab es immer einmal wieder vereinzelt herübergrollende Gewitterzellen.

Die Resonanz des Moxonsbeams  war auf 15m nahezu perfekt, auf den anderen Bändern stets besser als 1:2, was locker ausgetuned werden konnte. Der spannend erwartete Test mit Vergleichen der Pegel über den RBN-Cluster, zeigte stets leichte bis größere Vorteile gegenüber der 2*40m Doppelzepp. Die Vorteile waren auf 20m am deutlichsten ausgeprägt. Am S-meter des K3 ergaben sich bis zu 2 S Stufen Signalunterschiede gegenüber der (logischerweise nicht drehbaren) Doppelzepp. Soweit war ich eigentlich mit dem Ergebnis zufrieden.






Michael DL6IAK mit dem noch geerdeten Moxonbeam

Unsere Solaranlage auf der Hütte war zuvor auch noch mit zwei neuen Batterien ausgestattet worden, die Harry kurzfristig besorgt hatte. Das kleine Hondaggregat von Lothar, das wir im letzten Jahr zum Puffern der Batterien fast den ganzen Wettbewerb lang hatten durchlaufen lassen, musste dieses mal nur ein paar Stunden in der Nacht laufen.

Zu Kontestbeginn waren wir jedenfalls startbereit, Harry begann den Kontest, und ich habe mich erst einmal etwas auf der Bank im Freien abgelegt, um etwas Schlaf nachzuholen. Im Vergleich mit dem Vorjahreslog lagen wir eigentlich stets etwas zurück. Die Bedingungen auf 10m waren durch Shortskips gekennzeichnet, ab und an ein Multi, viele QSOs kamen nicht zustande. Da wir in der assisted class starteten, wurde relativ wenig selbst gerufen, meist wurde die Bandmap auf- und abgearbeitet. Diese Betriebstechnik führt am Ende zu guten Multiraten, ist bequem, geht aber deutlich auf Kosten der QSO Rate, hier lagen wir auch meist einige hundert QSOs hinter der Konkurrenz, was wohl auch dieses Jahr der Fall war. Wir diskutierten, ob wir das nächste nicht einmal in der sportlicheren unassisted class antreten sollten. Die ist sicher anstrengender und fordernder. Mal sehen was daraus wird. Zum Kontestblauf gab es eigentlich nichts besonderes anzumerken. Wir machten dieses mal mehr Verbindungen in den Lower Bands, als im Jahr zuvor, trotz des Moxonbeams. Das lag vielleicht auch an den Bedingungen und Stationsangebot. Hier sind wir auf das Ergebnis der anderen Stationen gespannt. Am Ende blieben wir leider deutlich hinter dem Vorjahresergebnis, ca. 70 QSOs und einige Multis weniger. 

Zum Abbau traf wieder Karlheinz ein, so dass wir nach etwas mehr als einer Stunde wieder alles abgebaut und verstaut hatten und dabei auch noch trocken geblieben sind.

Was will man mehr ...
Hier das vorläufige Ergebnis:

IARU Region 1 FieldDay CW (DARC Rules) 2016
Klasse: low power assisted



Band QSOs QSOs Mul Pts
160m 110 1 23 420
80m 176 1 38 644
40m 285 1 43 942
20m 248 1 62 762
15m 90 0 37 306
10m 21 0 13 66
all 930 4 216 3140





Final result = 3140 * 216 = 678.240

Gefunkt wurde mit:
Elecraft K3/100
2x40 Meter Doppelzepp
Dreiband Moxon Drahtbeam
Eigenentwickelte Contest-Software