DP3A/p

CW Fieldday 2018 vom Bollenberg

(OPs: DK2GZ/DL6IAK)
tatkräftige Hände: Ulrich DG6UAL,Ulrich (?), Martin, Sebastian DM1SH
Bericht Michael DL6IAK



Dreiband-Moxon
Wahrscheinlich hatten dieses Jahr einige das gleiche AUA-Erlebnis, sobald einem die Koinzidenz der diesjährigen HAM-Radio und des CW-Fielddays ins Bewußtsein drang. Für mich eigentlich kein Problem, da ich seit Jahren am Freitag nach Friedrichshafen fahre, aber mein Mitstreiter Harry DK2GZ hatte dort weiterreichende Verpflichtungen, die seine längere Anwesenheit erforderten. Was tun, die CW-Operatoren wachsen bei uns im OV auch nicht auf den Bäumen und sind eigentlich an wenigen Fingern abzählbar. Der Vorschlag Harry's, vielleicht einmal in der QRP-Klasse als Einzelkämpfer anzutreten und zu versuchen, seinen vor Jahren dort aufgestellten Rekord einzuäschern (bei den Bedingungen !?!?), löste kein spontanes Hurra-das-machen-wir-Gefühl aus, noch weniger nach etwas Nachdenken. Ein Versuch, die wenigen mir bekannten CW-OPs aus meinem Bekanntenkreis zur Teilnahme zu bewegen, scheiterte aufgrund Urlaubsabwesenheit oder eben auch verpflichtender Anwesenheit auf der HAM-Radio. Mit dem Angebot, den Aufbau der Station zu organisieren, so dass Harry auch am Samstag noch zu späterer Stunde hinzustossen konnte, war der Knoten gelöst. 

Allzuviel Aufwand musste für den Aufbau ja nicht bertrieben werden, die 2x40m Doppelzepp erforderte bei Windstille nur ein zusätzliches helfendes Händepaar, und die Moxon konnte mit dem inzwischen mein eigen zu nennenden Pneumatikmast prinzipiell auch alleine aufgestellt werden. Sebastian DM1SH und Martin sicherten mir ihre Hilfe zu, womit auch der Aufbau gesichert war.

Am Freitag fuhr ich frühmorgens zur HAM-Radio und traf mich auch mit Harry am BCC-Stand, um uns nochmals der gegenseitigen Unterstützung im Kontest am folgenden Tag zu versichern. Es liefen einem die üblichen Verdächtigen über den Weg, OMs die man einmal im Jahr auf der HAM-Radio zu Gesicht bekam und die ein oder andere Neuigkeit oder Info wechselte die Seiten. Der Bummel über den Flohmarkt war für mich nicht sehr ergiebig, gefühlt war es der Flohmarkt der Dummyloads, ich habe noch nie zuvor soviele im Angebot gesehen. Nichtsahnend, dass noch ein Photoshootingtermin meiner harrte, machte ich mich gegen 18:00 auf den Heimweg an, der Blitz traf mich dann ca. 40km vor der heimischen Haustür, der Staat braucht ja bekanntlich immer Geld, was er sich bestimmt nicht entgehen lassen wird ...

Samstags gegen 11:00 dann Treffen auf unserem Clubgelände. Martin und Sebastian waren schon eingetroffen. Bestes Wetter, windstill und keinerlei Gewitterneigung. Nach drei Studen stand alles auf dem Platz und nachdem alles vollbracht war, traf auch keine Minute zu früh Harry ein. So musste also nur noch das RIG in Betrieb genommen werden. Das SWR an der Dreibandmoxon war auf allen Bändern OK und auch die Doppelzepp liess sich abstimmen. Der Unterschied zwischen der Moxon und der Zepp auf den oberen Bändern immer wieder beeindruckend, so dass sich der zusätzliche Aufbauaufwand jedenfalls gelohnt hat.

Nach einer kurzen Hakelei mit den PCs, war die Inbetriebnahme kurz vor Kontestbeginn beendet.



Einer trage des anderen Antenne - nein, das ist nicht Simon von Syrene, sondern Ulrich von Weingarten 

Jetzt galt es, das Ergebnis vom letzten Jahr zu halten, auch wenn es schwer werden würde an die damals gute Multiausbeute anzuknüpfen. Um etwas Anreiz zu schaffen, lief der unmittelbare Vergleich zum Vorjahreslog mit, aber um auch einen kleinen internen Wettbewerbsanreiz zu schaffen, hatte ich bereits vor einiger Zeit eine  Funktion eingebaut, die die Performance der beteiligten OPs beurteilte. Für jeden OP wurde angezeigt, wieviel Endscore er bei gleichbleibender Multi-/Punkte-Ausbeute bis zum Ende des Kontest erreichen könnte. Das wirkt durchaus anspornend und ist von der absoluten Performance, die ja abhängig von den jeweils herrschenden Bedingungen ist, unabhängig. Keiner will ja hier groß hinter die anderen OPs zurückfallen, was durchaus motivierend wirken kann. Vorausgsetzt natürlich, dass man sich auch die sauren Gurkenzeiten einigermassen gerecht teilt. 

Technische Probleme bereitete uns nur die sporadischen Ausfälle des Internets. Ansonsten hatten wir noch einmal ein kurzes Problem mit dem Logfile, was aber auch in überschaubarer Zeit gelöst werden konnte. Der Kontest startete etwas besser, wie im vergangenen Jahr, so dass wir guten Mutes eine geraume Zeit vor dem Vorjahreslog dahin galoppierten. Das mag vielleicht auch an einer gegenüber dem Vorjahr optimierten Verarbeitung der Clusterspots gelegen haben. Der Vorsprung schmolz dann aber auch im Verlaufe des Kontests wieder dahin. 10m bescherte uns via short skips wie im letzten Jahr einige QSOs und Multis, und stellenweise liefen die Verbindungen auf 15m besser, wie auf 20m. Sonntags tagsüber war 40m auch nicht gerade der Renner. Bei etwas geringerer Multiausbeute aber dafür einer etwas höheren Punkteausbeute,
erreichten wir ein Endergebnis, das nur knapp hinter dem des Vorjahres lag. Mit dem Resultat kann man zufrieden sein, die Antennenanlage hatte auch wieder mitgespielt, die Drähte an der Moxon wurden diesmal besser befestigt, dafür gab es dann dieses Jahr keinen Wind. Abgebaut war mit der Hilfe von Sebastian und den zwei Ulrichs aus dem OV in 1,5h.

Warten wir einmal ab, wie sich die Konkurrenz geschlagen hat.   

Hier das vorläufige Ergebnis:

IARU Region 1 FieldDay CW (DARC Rules) 2018
Klasse: low power assisted



BAND QSOs Invalid Dupe Multis Points Avg
160m 113 0 1 25 420 3,7
80m 182 0 0 36 634 3,5
40m 233 0 2 42 760 3,3
20m 257 1 3 55 790 3,1
15m 154 0 0 50 468 3,0
10m 105 0 1 46 317 3,0
all 1044 1 7 254 3389 3,2


Final result = 3389 * 254 = 860.806


Gefunkt wurde mit:
Elecraft K3/100
2x40 Meter Doppelzepp
Dreiband Moxon Drahtbeam
Eigenentwickelte Contest-Software