Ergebnisse VHF - März Kontest 2010  

DL6iAK JN48IX 

und 

DK2GZ JN49GB


Was in Nussbaum geschah!

von Michael DL6IAK

Das Kontestwochenende kollidierte leider mit einem unaufschieblichen QRL-Termin, der mich den ganzen Samstag Vormittag in Beschlag nehmen sollte. Ein Aufbau der Station war also nicht am Samstag möglich und musste daher am Freitag vorgenommen werden. Nachdem die Wetterprognosen Freitags schönes Wetter  und erst in der Nacht zum Samstag Schnee vorhersagten, entschloß ich mich kurzfristig doch noch teilzunehmen. Der Aufbau am Freitag war nach ca. 2,5 Stunden bei bestem Wetter und Sonnenschein auf der noch grünen Wiese erledigt. Eine CW Verbindung über 700km nach OM und eine kleine SSB Runde mit drei Stationen aus dem Kieler Raum mit sehr stabilen Signalen über die knapp 600km lange Distanz, bewiesen den Erfolg des Aufbaus. Im Glauben am nächsten Tag die Station gemütlich 1 Stunde  vor dem Kontest in Betrieb zu nehmen, fuhr ich nach Hause.

Gegen 13:30 näherte ich mich dann am Samstag dem inzwischen gut zugeschneiten QTH, noch lachte die Sonne, auch wenn am nördlichen Horizont schon dunkle Wolken dräuten. Doch wo war die Antenne? Gut getarnt waren meine ersten Gedanken, beim Näherkommen konnte ich sie immer noch nicht entdecken und mir schwante Übles. Es musste nachts heftiger gewindet haben, was mir die Antenne umgeworfen hatte. Die beiden 9 el Yagis lagen jämmerlich verbogen am Boden. Glücklicherweise war nichts gebrochen, so dass die Antennen notdürftig zurecht gebogen werden konnten. Der erneute Aufbau in dem durch den Wind aufgewehten Schnee war nicht vergnügungsteuerpflichtig, zumal er auch nicht auf Anhieb gelang, da sich inzwischen ein heftiges Schneegestöber dazu gesellt hatte. Aber aufgeben so knapp vor dem Kontest wollte ich dann auch nicht. Als sich dann zu allem Überfluss noch Eisbildung  an meinem rechten Ohr einstellte, ich hatte in der Hektik vergessen mir eine Mütze über den Kopf zu ziehen und mein Haupthaar reicht auch nicht mehr über die Ohren, musste ich mir erst einmal ein paar warme Ohren holen. Die Ohren wollte ich mir nun auch nicht noch abfrieren. Am Ende bekam ich die lädierten Antennen dann doch noch in Position und mit kalten klammen Fingern  konnte die Station im Container in Betrieb genommen werden.   


Desasterzone eine Stunde vor Kontestbeginn

Um 14:30 UTC ging dann mit 30 Minuten Verspätung DH1DX/p als erste Station ins Log. Eine halbe Stunde später standen 47 Verbindungen im Log, was hätte ich in der ersten halben Stunde alles arbeiten können hi ....Der Rest des Kontests verlief technisch gesehen ohne Zwischenfälle, die Antenne fiel nicht um und auch sonst gab es keine Zwischenfälle. Ein Auf/Abbau der Antenne bei dieser Schneelage und Temperaturen bei minus 10 Grad im Dunklen, ein Horror auch nur daran zu denken ...

Die Bedingungen in diesem Kontest zeichneten sich durch gute Ausbreitung in Richtung nord/nordwest aus, schon in der ersten halben Stunde wurde ich von einer Station aus OZ angerufen. Aufgrund der Schneelage waren wohl auch weniger Stationen aus OK QRV, die noch nicht in ihre höhergelegenen Kontest QTHs gelangen konnten. Auch die Anzahl der Verbindungen in Richtung süd/südost waren eher unterdurchschnittlich. Ausgeglichen wurde dies aber durch viele Stationen, die von zu Hause aus am Kontest teilnahmen. Es kamen sehr viele Stationen aus dem Großraum Berlin ins Log, die immer um die 500 Punkte brachten. In diesem Kontest wurde von mir auch zum ersten mal die magische Anzahl von 600 QSOs erreicht und überhaupt das beste je erreichte Ergebnis von diesem QTH  mit mehr als 184.000 Punkten. Vielleicht lag es ja auch an den verbogenen Antennen.
  





Ergebnis DL6iAK aus JN48IX


      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 600
ERREICHTE PUNKTZAHL  184764
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 307 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 69
WEITESTE VERBINDUNG 802 km   mit OZ1BEF




Alle Verbindungen aus JN48IX



Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität



Bericht von Harry DK2GZ über die Geschehnisse am Bollenberg

von Harry DK2GZ


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Das war nun doch wieder ein Winter-Contest geworden.

Freitag auf Samstagnacht hatte es mal wieder ordentlich Schnee gegeben und ich hatte schon die Befürchtung, dass ich Probleme mit dem Generator bekommen würde, wenn ich diesen mal wieder auf einer Schneefläche anziehen darf. Das Problem trat dann allerdings erst am Sonntagmorgen auf, dazu später mehr. Im Vorfeld der Vorbereitungen hatte ich mal wieder einen neuen Transverter mir zu Weihnachten gegönnt. Um auf der sicheren Seite zu sein, dass dieser TX-seitig in der Nachbarschaft keine Probleme bereiten würde, hatte sich Henning, DF9IC angeboten diesen mal auf dem Messplatz zu untersuchen. Leider waren die Ergebnisse alles andere als zufriedenstellend. Also den Transverter wieder zurück an den Hersteller mit der Bitte um Nachbesserung. Allerdings waren es nur noch ca. 3 Wochen bis zum Contest und es stellte sich die Frage, was nehmen wir, wenn der überarbeitete Transverter nicht rechtzeitig zum Contest wieder eintreffen würde. Auch hier hatte Henning mir wieder weitergeholfen, indem er mir einfach einen seiner IC-275 ausgeliehen hat, danke nochmals an Henning, DF9IC.

In den nächsten Tagen kam aber frohe Kunde vom Hersteller, dass der Fehler gefunden wurde und korrigiert werden kann. Innerhalb einer Woche war dann der Transverter von DL nach HA und wieder zurück in DL. Für weitere Messungen hatte ich allerdings keine Zeit mehr. Ursprünglich war noch geplant, auch die 70cm Station vom Bollenberg aus in die Luft zu bringen. Michael hatte extra nochmals seine 70cm-PA
ins QRL geschleppt und überprüft. Leider wurde mangels OP dann doch nichts aus der 70cm Aktivierung, somit hatte ich die Hütte für mich alleine. Der Aufbau ging ohne Probleme und auch der Lombardini-Diesel sprang beim 2. Versuch sofort an. Dann musste ich noch etwas mit den Kabellängen experimentieren, denn die GS31 PA hat kein so gutes Eingangs-SWR und der Transverter machte nur 20 Watt output. Meine meine PA will aber schon an die 40 bis 50 Watt sehen, damit diese auf volle Leistung geht. Ein Test ganz ohne PA brachten aber auch nur 25 Watt output. Leider hatte ich mein Uhrmacherwerkzeugkasten mit den kleinen Schraubenzieher zu Hause vergessen. Ein Anruf bei der XYL zu Hause und der kleine Werkzeugkasten war 7 Minuten vor Contestbeginn verfügbar und ich konnte den Eingangsdreko justieren und hatte endlich die geforderte Eingangsleistung für die GS31.



Die erste Stunde lief mit über 50 QSOs ganz ordentlich, dann wurde es aber zäher. Michael ist eine halbe Stunde nach Contestbeginn auf dem Band aufgetaucht und ich hatte schon Hoffnung, Nussbaum mal schlagen zu können. In den folgenden Stunden war er aber dann irgendwann ruckzuck mit über 100 QSO mehr an mir mal wieder vorbeigezogen. Gegen 02:30 Uhr Ortszeit hatte ich mich dann auf die Eckbank gelegt und den Wecker auf 06:30 Uhr Lokalzeit gestellt. Michael war da schon bei über 400 QSOs. Um 06:30 Uhr aus dem Schlafsack gekrochen und raus, schnell den Diesel anziehen und Wasser kochen für einen Kaffee, denkste.  Wir hatten wohl an die Minus 10C in der Nacht und beim 1. Versuch war klar, das wird nichts, der Italiener mag die Kälte nicht. Also den kleinen 600 Watt 2-Takter aus dem Baumarkt angeworfen, damit ich zumindest Warmwasser für den Kaffee habe. Anschließend heißes Wasser über den Motorblock, hat aber auch nicht geholfen. Michael meinte dann ich solle den Diesel in der Hütte aufwärmen. Naja auf Schnee sieht die Kufen des Generators wenigstens sinnvoll. Haben dann den Jungen drei oder viermal in die Hütte rein- und wieder rausgezogen bis ich endlich mit dem Seilzug diesen wieder starten konnte. In diesen zwei Stunden musste der 2-Takter die GS31 mit Wechselstrom versorgen, naja nicht zur Nachahmung zu empfehlen.

Mit dem Transverter war ich sehr zufrieden, ich hätte mir zuvor nicht vorstellen können ohne Mast VV zu arbeiten, aber mit diesem Transverter ist das wirklich möglich. Teilweise hatte ich sogar den internen VV im K3 abgeschaltet und nie das Gefühl taub zu sein.
Sendeseitig hatte auch Michael wohl keinerlei Probleme mit mir.

Station:
Elecraft K3
ME2-HT+Transverter
ZZ-145 mit einer GS31
2x9ele XL-Tonna

Das Ergebnis konnte gegenüber 2009 um rund 10 Prozent gesteigert werden, aber Michael hat mal wieder aus Nussbaum ordentlich eins draufgesetzt.

(Harrry, DK2GZ)

Ergebnis DK2GZ aus JN49GB


      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 367
ERREICHTE PUNKTZAHL  104921
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG  287 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 64
WEITESTE VERBINDUNG 767 km   mit SK7MW



Alle Verbindungen aus JN49GB




Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität