VHF-Kontest Mai 2012


DL6iAK JN48IX 

und 

DK2GZ JN49GB


Bericht über die Aktivität von DL6IAK 

vom Panoramahof Nussbaum

Michael DL6IAK








Die 2m Antenne mit 2* 11 Element, im Hintergrund die 23cm Antenne von Dominik DF4IAO Gast aus A24


Nach dem leider ausgefallenem Märzkontest sollte nun der Maikontest die Nagelprobe für einiges in der Zwischenzeit neugebautes Equippement werden. Da war das neue Keyer/Sequenzer-Interface. Dieses gewährleistet sowohl sauberes CW - Keying via USB-Schnittstelle als auch parallel via Paddle und sorgt gleichzeitig für ein perfektes Timing zur Schaltung der PA und des TRX, so daß das erste Zeichen der Aussendung nicht mehr verstümmelt wird. Dann noch das ewige PA-Projekt, das zwar seit Jahren funktionierend, aber quasi unbeweglich aufgrund des Netzteils  und damit nutzlos für mich, herumstand. Muss ich doch jedesmal das komplette Equippement mitnehmen und alles ohne Hilfe aufbauen können. Nach dem Erwerb und dem Umbau einer SB1000 PA mit einer russichen GS31, die ja auch bei Harry ihre Dienste leistet, kam mir die Erleuchtung. Ich rüstete die 2m PA auf diese Röhre um und modifizierte die SB1000 so, daß ich sie auch als Netzteil für die 2m PA verwenden konnte - siehe da, auf einmal ist alles tragbar. Und wieder steigt der Anteil des selbstgebauten Equippements, dessen Test im Kontest den eigentlichen Spass für mich bedeutet.

Seit einiger Zeit baue ich meine Anlage schon am Freitag vor dem Kontest auf, das spart Nerven, und es bringt im Kontest echte Punkte, wenn alles noch einmal in Ruhe vor dem Kontest getestet werden kann und nicht erst während des schon laufenden Wettbewerbs. Mit einer Leiter und einem kleinen Hilfsmast, der als grosses Stativ wirkt, bekommt man die Antenne in knapp 2 Stunden komplett und vor allem allein und ohne Hilfe in die Luft.  Mit diese Konstruktion habe ich schon einmal vier 9el Tonnas alleine aufgebaut, jedoch habe ich dieses Gebilde  nie im Kontest eingesetzt. Letztendlich eine zu riskante Sache und sobald Wind weht schnell der Aufbau alleine nicht mehr beherrschbar.

Dann die Station, alles auf dem Tisch und dann verkabelt - SWR der Antenne stimmt - Rotor dreht - PA geht nicht ... Inzwischen waren als Schaulustige Martin DJ5IR und  Harry DK2GZ aufgelaufen, ich war ja mit dem Antennenaufbau bereits fertig. Ruhestrom kommt bei Betätigung der PTT, aber beim Ansteuern passiert nichts, na ja, der Transport, vielleicht hat sich ja die Auskopplung verschoben oder der Kondensator an der Einkopplung, der schon einmal Ärger gemacht hat, produziert einen Plattenschluss. Also aufgeschraubt und rein gesehen, der Kondensator war es wohl nicht, also an der Auskopplung hektisch herumgedrückt und plötzlich kam tatsächlich etwas aus der PA, doch leider nicht das, was ich wollte,
dumm, ein Lötpopel an der Auskoppelplatte des Kondensators hat die Teflonfolie geritzt, das wars dann, 3.2KV Anodenspannung eilten mit lautem Getöse in Richtung Vorverstärker am Mast. Der hat natürlich prompt seinen Dienst quittiert.

Glücklicherweise hatte ich noch einen hochlinearen und selektiven Eigenbauvorverstärker (mit einem Kabelfernsehverstärker IC, Input IP3 +17dBm, Rauschzahl aber 2dB) dabei, das Vogelhäuschen am Mast,  der wurde dann aufs Schaffot geschoben und angeschlossen. Im erschlagenen VV konnte ich optisch keine Spuren sehen, aber ich denke dass sich darin keine aktiven aktiven Bauelemente mehr befinden. Nur gut, ich glaube ich habe alle Teile einschliesslich des GAS-Fets irgendwo herumliegen, es kostet also nur Zeit.

Harry verabschiedete sich und ich blieb grübelnd zurück. Die bisher verwendete BEKO HLV600, die nur einmal den Geist aufgab, als damals ein Koaxkabel brach, konnte ich immer noch besorgen, ein Freund, der noch vorbeisehen wollte, konnte sie mir vorbei bringen. Also wurde das organsiert, aber irgendwie konnte ich das mit der PA nicht glauben, das musste eine einfache Lösung haben und die hatte es auch ... ich hatte vergessen die Heizung der Röhre zu aktivieren und wurde durch den ansteigenden Anodenstrom des Instruments getäuscht, das war der Anodenstrom in der Kurzwellen PA  ... Mannn wie dooof ... in der SB1000 hatte ich einen Schalter, der die Heizspannung von der Röhre in der KW-PA auf die Röhre in der 2m PA wechselt und ich hatte aus Bequemlichkeit und Zeit auf eine Anzeige welche Röhre geheizt wird verzichtet und in der Hektik ... na ja ...
Kaum macht man es richtig ... aber der kommerzielle VV war kaputt und der Eigenbau hatte ein Handicap, keine HF-VOX, damit abhängig vom Funktionieren meines Sequenzers an der PA und bei versehentlichem Senden ohne aktivierte PA wahrscheinlich tot. Also NIE vergessen in der Hektik einmal die PA abzuschalten.

Soweit war dann alles OK und als Alex mit der Transistor PA kam,wurde diese gleich im Kofferraum verstaut. Der Ausklang bei einem kühlen Bier und noch angenehmen Temperaturen oben auf der Wiese stimmte versöhnlich. Gegen 23:00  kroch ich dann ins Zelt und wachte dann durch heftigen Regen auf, leicht beunruhigt, ob auch nirgendwo Wasser ins Shack unten eindringen konnte, da die Fenster nicht richtig geschlossen waren, aber bei dem Regen wollte ich auch nicht raus. Gegen 6.30 liess der Regen nach, ich sah nach dem rechten und fand dieses auch vor. Noch den Proviant aufgefüllt und gefrühstückt, legte ich mich nochmal aufs Ohr. Irgendwann weckten mich die Freunde von A24, die auf 23cm aktiv wurden.

Der traditionelle Vergleich mit der Station von Harry am Bollenberg verlief wie erwartet, die Signale von Nussbaum sind etwas lauter, aber die Lage am Panoramahof ist auch etwas exponierter als die am Bollenberg. Der Kontestverlauf wurde leider dominiert durch immer wieder auftretendem elektrostatischen Regen, der einen S9 Rauschpegel übers Band legte. Überhaupt war das Wetter sehr gemischt und regnerisch. Die Bedingungen waren eher schlecht, wenn auch vereinzelt DX-Signale laut wurden. Zumindest gab es ab und zu kleinere Phasen mit Öffnungen in Richtung G und auch nach Südosten Richtung Italien und Kroatien konnten phasenweise gute Verbindungen gemacht werden. Jedoch waren diese nie stabil und länger andauernd. Der Beginn des Kontest war fulminant, nach 30 Minuten standen bereits 54 QSOs im Log, nach einer Stunde dann 95 QSOs, so was hatte ich noch nie erlebt...  erst ab 21:00 UTC brachen die QSO-Raten dann deutlich ein. Als dann um 2:00 UTC nur mehr 4 QSOs in der letzten Stunde im Log standen, entschloß ich mich Kräfte zu tanken und verkroch mich ins Zelt, um 4:00 UTC ging der Wecker und gegen 4:15 UTC glitt ich dann kaum elegant die vom Regen völlig aufgeweichte Böschung hinab, meine komplette Rückseite sah aus, als wäre ich durch den Schlamm gerobbt. Jedenfalls war ich jetzt wach ... die Bedingungen, die Nachts völlig im Keller waren erholten sich wieder etwas, aber der statische Regen blieb stetiger Begleiter. Als dann die polnischen Erntehelfer auch noch relativ früh eintrafen, wars mit der Ruhe vorbei, da ich in einem der Wohncontainer mein Shack hatte. Als sich dann in der letzten Stunde wieder ein Prasseln mit S9 einnistete, entschloss ich mich dem Ganzen ein Ende zu setzen, das letzte QSO war um 13:24 im Log.

Mit 196,5K Punkten, das zweitbeste bisher erreichte Ergebnis vom Panoramahof, war ich ganz zufrieden, wenn ich mir auch ein Überschreiten der 200K Grenze gewünscht hätte, aber wenigstens die 600 QSO Grenze wurde genommen. Der Regen hatte hier sicher seinen negativen Anteil daran. Der Schnitt war typisch für solche Bedingungen. Über weite Strecken hatte ich den Eindruck, dass ich ausreichend gehört wurde und auch entsprechend angerufen wurde. Der Eigenbau VV hat durchgehalten, ich muss jedenfalls die Software in meinem Sequenzer ändern, um auch ohne aktivierte PA die Versorgung des VV zu steuern. Die PA braucht  auch weniger Lüftung als ich vorgesehen hatte, einer der Krachmacher kann also zukünftig abgebaut werden. Prinzipiell ist die Konstruktion der PA sehr breitbandig, 500KHz überstreicht sie problemlos, bei weniger als 10% Leistungseinbusse, thermisch stabil ist sie auch, man könnte sie daher auch etwas weiter wegstellen.

Abgebaut war schnell und mit Lothar DH1LC, der auch noch vorbei schaute, brachte ich die Antennen wieder zum Bollenberg, ein Besuch einer Pizzaria verbot sich in Anbetracht meines gelehmten Outfits. Gegen 19:00 war ich dann wieder zu Hause.

RIG: TRX IC746, Sequenzer/Keyer Eigenbau, Vorverstärker Eigenbau, PA GS31 Eigenbau, Antenne 2*11el Tonna, Kontestsoftware MikLog (eigenes Programm, das beste hi)

Ergebnis DL6iAK aus JN48IX

DL 431/PA 19/HB 19/F 23/OK 46/ON/ 11/OM 8/I 18/ OE 3/9A 4/S5 9/HA 3/SM 1/SP9/G 4/OZ 2

      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 607
ERREICHTE PUNKTZAHL  196510
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 323 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 81
WEITESTE VERBINDUNG 876 km   mit G3CKR/P




Alle Verbindungen aus JN48IX



Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität


Bericht über die Aktivität von DK2GZ 

vom Bollenberg

Harry DK2GZ



Wie heißt es doch, alles Neue bringt der Mai.
Nachdem an der 2 Meter Antennengruppe anfangs des Jahres mal wieder der Boom abgebrochen war, wurden nach dem März-Contest die bisherigen 2x 9ele Tonna durch 2x 8ele I0JXX Antennen ersetzt. Diese haben zwar ein Element weniger, aber durch den längeren Boom etwas 1db mehr Gewinn. Ebenso wurde das alte Drehrohr durch ein neues und längeres ersetzt, so dass die obere Antenne sich nun auf rund 15 Meter über Grund befindet.

Michael hatte die neue Gruppe bereits bei der Baden-Württemberg Aktivität mit seiner ebenfalls neuen Endstufe getestet und dabei festellen müssen, dass das Relais im Vorverstärker aufgrund der Leistung an seine Grenzen gestossen ist und ersetzt werden musste. Da weitere Leistungstest im Labor immer noch nicht zufriedenstellend waren und die Gefahr bestand, dass ich im Contest womöglich ebenfalls damit Probleme bekommen könnte wurde letztendlich ein neuer VV beschafft, der legal limit sicher übertragen kann. Dieser wurde dann eine Woche vor dem Contest noch schnell durch Michael auf dem Mast installiert. Danke hierfür nochmals an Michael, der ohne fremde Sicherung mal wieder auf den Mast geklettert ist. Somit hatte ich eine komplett neue Antennenanlage zur Verfügung, die ihre Feuertaufe nun bestehen musste.

Aber auch Michael war in den Wochen in einem Ausmass mit den Vorbereitungen für den Contest beschäftigt, die ich bisher noch nie bei Ihm erlebt hatte. Früher hatte Michael das Antennen auf- und abbauen, ersetzten von Vorverstärkern, austauschen von Transceiver usw. immer während der aktiven Contestzeit durchgeführt.

Dieses Jahr war aber alles anders. Die Antennen wurden im Vorfeld mehrfach in JN49GB testweise auf- und abgebaut, ebenso die neue Eigenbau-PA mehrfach auf den Bollenberg geschleppt und getestet. Vielleicht hängt das auch mit dem Alter zusammen, da man wohl anscheinend doch mehr Wert auf Sicherheit legt. Früher war die Vorgehensweise eher etwas für die Nominierung für Jugend forscht nach dem Motto: passt schon.

Da dem Zufall keine Chance gegeben werden sollte, begann Michael bereits am Freitag mit dem Aufbau seiner Station am Freitagnachmittag und nach dem QRL nach JN48IX gefahren, um eventuell noch unterstützen zu können. Auf der Anfahrt konnte ich gegen 17:30 Uhr bereits die aufgebaute Antennengruppe erblicken. Michael war gerade dabei die Hardware im Shack zu verkabeln und die Station in Betrieb zu nehmen. Irgendwie kam aber aus seiner PA keine Leistung und als ich wieder nach Hause gefahren bin, war ich der Meinung dass er wohl wieder die kleine Beko einsetzen wird. Bei den Reparaturversuchen hatte es dann noch den kommerziellen VV aufgrund von Hochspannung auf dem Speisekabel gekostet und Michael durfte seinen Ersatzeigenbau-VV montieren. Sieht zwar mehr nach einem Vogelhäuschen am Mast aus, aber wir machen ja nicht bei einem Beauty-Contest mit. Am Samstagvormittag erhielt ich aber die Rückmeldung, dass die Eigenbau-PA nun doch eingesetzt werden kann.

Gegen 13:00 Uhr am Samstag habe ich dann begonnen die Station am Bollenberg aufzubauen. Im Shack war nach rund einer halben Stunde alles soweit vorbereit, dass nur noch der Diesel herausgezogen werden musste. Kurz noch den Ölstand überprüfen und los geht es. Aber halt, wo verdammt ist das Zugseil für den Generator? Normalerweise liegt das im kleinen Gerätschuppen aber dort konnte ich es nicht finden. Naja dann suchen wir halt in der Hütte, auch dort nichts. Tja ohne Strom nix los. Irgendwann bin ich dann hinter der Hütte über das Seil gestolpert, das dort im mittlerweile hohen Gras gelegen ist. Sicherlich sollte man über mache Sachen Gras wachsen lassen, aber bitte nicht über ein Zugseil mit dem der Generator angeworfen wird!

Rund eine Stunde vor dem Contest haben Michael und ich dann mit mehreren Stationen getestet, ob das Signal aus JN49GB mit JN48IX mithalten konnte, naja es mal wieder wie immer, JN48IX ist immer noch lauter.

Die ersten drei Stunden habe ich mich komplett auf das Rufen verlegt und war eigentlich recht zufrieden in Bezug auf die QSO-Rate, aber der Schnitt war dadurch deutlich unter 200 KM. Ein kurzer Cluster-Talk mit Michael nach 2 Stunden: es war wieder wie immer, Michael war in Bezug auf QSOs und Punkte deutlich vorne. Bereits im März hatte ich festgestellt, dass ich mehr Anrufe bekomme, wenn ich selbst rufe und nicht die Stimme aus der Retorte erscheinen lasse. Ob es nun daran liegt, dass die Retorte zu schnell spricht oder zu kurz aufgesprochen ist, auf jeden Fall war dies wieder deutlich festzustellen. Dies hat allerdings zur Folge, dass ich zu dieser Zeit nicht mehr gemütlich eine Zigarette rauchen kann. Zudem ist meine Stimme das auch nicht gerade gewöhnt, da ich ja mehr einer der let ur fingers talk Fraktion bin. Im März hatte ich auch recht viele Franzosen im Log, im Mai waren es nun doch deutlich weniger. Vielleicht lag es an der Präsidentenwahl in Frankreich, dass alle zur Wahlurne mussten oder den Wahlgang in den Medien verfolgen wollten, dafür war die Beteiligung aus DL recht hoch, was auch mit dem nicht gerade tollen Wetter zusammen hängen könnte. Apropos Wetter. Dieses Wochenende war teilweise absolut grausam wenn mal wieder eine Regenfront aufgezogen war und im RX der Noise-Pegel auf weit über S 9 ansteigt, dann kann man eigentlich ausschalten und ein Buch lesen, sofern man eines mitgenommen hätte.

Damit der Schnitt doch noch etwas verbessert werden konnte, wurde über den ON4KST Chat wieder begonnen entsprechende Skeds auszumachen. Aber selbst mit HG1W bedurfte es derer drei Anläufe bis endlich das QSO sicher bei beiden Stationen im Log stand. Gegner dieser Betriebsart sei gesagt, dass die QSO-Daten hierbei aber immer noch auf 2 Meter ausgetauscht wurden, sonst hätte man nicht drei Anläufe dazu gebraucht.

Am Sonntagnachmittag hatte ich noch die Hoffnung die 500 QSO Grenze zu knacken, aber durch mehrmaliges, teilweise minutenlangen, Regen-QRN war dies unmöglich geworden. Immerhin wurden mit den 142K Punkte doch noch ein recht ordentliches Ergebnis erzielt.

TX/RX: Elecraft K3, ME2TH-Tansverter, GS31 Endstufe
Antennen: 2x 8ele I0JXX










Ergebnis DK2GZ aus JN49GB

      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 451
ERREICHTE PUNKTZAHL  142421
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 316 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 80
WEITESTE VERBINDUNG 884 km   mit HA6W



Alle Verbindungen aus JN49GB




Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität
Grafiken und Auswertung DL6IAK