Berichte 

und 

Ergebnisse der LL* Marconi Kontest 2010 Aktivitäten  

DL6iAK JN48IX 

und 

DK2GZ JN49GB


Bericht über die Aktivität von DL6IAK 

vom Panoramahof Nussbaum

Michael DL6IAK




November, Wind und Regen und ein Blick aus dem Fenster zeigen, es ist mal wieder Zeit für den Marconikontest. Diesmal sollten keine Antennenexperimente stattfinden, 2 mal 9 Element Tonna und basta. Aufgebaut wurde bereits am Freitagnachmittag, um Überraschungen am Aufbautag zu vermeiden. Beim Losfahren machte noch der Wind Sorgen. Bis alles aufgeladen und der Konteststandort erreicht war, hatte es aber bereits etwas abgeflaut. Sogar die Sonne spendete noch ein paar wärmende Strahlen. Nach ca. 3h. konnte das erste QSO gefahren werden und die Funktion der Anlage überprüft werden. Samstags wars dann zunächst noch trocken. Mit gemischten Gefühlen, da es doch wieder aufgefrischt hatte, wurde Nussbaum angesteuert. Die Vierfachabspannung (aus Schaden wird man klug)  hat gehalten, was man sich versprochen hatte: den Anblick einer noch stehenden Antenne und endlich einmal gemütlich ohne Hektik den Kontest beginnen zu können. Aber Überraschungen kommen ja bekanntlich überraschend, der Kontest fing an und damit auch die Probleme mit dem Notebook. Plötzlicher Kontrollverlust ist die beste Beschreibung. Ohne erkennbaren Grund reagierte weder  Tastatur noch Maus, einzig Abschalten und wieder Einschalten konnte dem Gerät wieder  Leben einhauchen. Der Witz war, alle Programme liefen weiter, die Clustermeldungen kamen reingehuscht, beim Drehen des VFOs wechselte die Bandanzeige, nur konnte man nichts mehr eingeben. So etwas ist mir bisher noch nie passiert, eine neue Erfahrung, auf die ich verständlicherweise jetzt aber gerade keine Lust hatte. Das Ganze wiederholte sich sporadisch und es war absolut nicht erkennbar, was der Auslöser war. Das Notebook war neu, was ja schon Verdacht genug erregte, da noch nie im 'harten' Kontesteinsatz getetstet, HF-Einstrahlung gar? Leider hatte drei Wochen zuvor mein altgedientes im härtesten Einsatz erprobtes ASUS Notebook nach einem harten und langem Notebookleben den Geist aufgegeben und ich musste auf ein neues Design und andere Marke (HP) umsteigen. Das mitgenommene Gerät war schon das erste Tauschmodell. Mein Vertrauen war schon erschüttert, daher hatte ich noch ein Steinzeitnotebook mit dabei, das nur bis Servicepack II aufrüstbar war, das dritte hatte es nie verdaut. Also umsteigen, aber siehe da, es fehlten die Treiber für die USB-RS232 Schnittstellen, waren wohl beim letzten Neuaufsetzen nicht installiert worden ... was erzähle ich ... die Nervosität stieg, wieder ein verpatzter Einstieg, der Marconi bereitet mir jetzt schon seit Jahren Probleme. Der Umstieg funktionierte dann, jedoch mit Einbussen bei der TRX-Steuerung und dem Cluster. Immerhin konnte ich jetzt ohne Unterbrechungen Loggen. Dann die nächste Ernüchterung, Harry lag mit 10K Punkten vorne und hatte einen Schnitt von 400km, bei mir waren es nur 310km. Irgendwas lief gar nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Der Regen prasselte inzwischen immer stärker auf den Stahlcontainer, beunruhigend war  das inzwischen häufiger werdende Auslösen der PA-Sicherung. Mir keimte der Verdacht auf, daß eventuell eine der Koaxverbindungen doch nicht ganz so fest zugeschraubt war und irgendwo Wasser eingedrungen war, die Leistung musste zurückgenommen werden, konnte aber immer wieder nachgeregelt werden. Ich wartete im Stillen auf den Totalausfall, was bedeutet hätte, unter die Dusche gehen zu müssen, so klang der Regen zumindest hier drin im Shack.
Dieser Kelch ging an mir aber vorerst vorbei. Zu Beginn des Kontests hatte ich den Clustermeldungen keine Bedeutung geschenkt und mich aufs Rufen beschränkt, was irgendwie nicht so richtig einschlug. Später holte ich die Punkte gegenüber Harry wieder auf, konnte mich aber eigentlich nie absetzen, wie das sonst immer einfach gelang, es kamen einfach keine 'Runs' zu stande, alles lief äusserst zäh. Die Bedingungen waren so oder so bescheiden, der Schnitt soll nicht darüber hinweg täuschen. Bei manchen Verbindungen war man froh, wenn das QSB gereicht hat die notwendigen Daten ins Log zu kriegen. Wer kennt nicht die Situation, wenn der bereits bekannte QTH-Kenner brüllend laut im QSB-Hoch mehrmals wiederholt wird, die laufende Nummer dann im QSB-Tief für immer verschwindet ... Gleichwie, am Ende standen knapp 100K Punkte im Log, so ziemlich alles in allem das Ergebnis des letzten Jahres, wo mich die Antennenexperimente fast zwei Stunden beste Kontestzeit gekostet haben. Harry hat in der letzten Stunde dann noch 2000 Punkte vorgelegt und liegt diesmal um eine Nasenspitzenlänge  mit den Claimed Scores vorne, erfahrungsgemäss wirds aber zwischen uns am Ende auch so bleiben. Irgendwie nicht schlecht, es gibt zumindest Anreize fürs nächste Jahr, wäre ja langweilig, wenn das Rennen nicht offen wäre, auf 432MHz hatte ich ja auch so eine zeitlang  meine Probleme.

Bliebe noch der Abbau zu erwähnen, Verluste gabs dieses mal  keine, nur konnte ich die Wiese nicht befahren, ich wäre fast noch auf dem Weg zur Antenne mit dem Auto im Ackerschlamm hängengeblieben, konnte mich nur mit viel Fingerspitzengefühl noch aus der brenzligen Situation befreien, sonst hätte ich meinen Gastgeber vorort um Hilfe mit seinem Trekker bitten müssen.  Also musste alles im strömenden Regen die Böschung herunter getragen werden, nach 2,5h Arbeit, die ich stoisch hinter mich gebracht habe, war alles auf dem Autodach. Alles Irre wird sich wohl der Bauer im Stillen gedacht haben, als ich mich für dieses Jahr von ihm verabschiedete.

Vielleicht im März wieder wenn kein Schnee liegt
CUL de Michael DL6IAK
 

Ergebnis DL6iAK aus JN48IX


      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 259
ERREICHTE PUNKTZAHL  97533
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 377 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 65
WEITESTE VERBINDUNG 872 km   mit SP2QBQ




Alle Verbindungen aus JN48IX



Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität


Bericht über die Aktivität von DK2GZ 

vom Bollenberg

Harry DK2GZ

Wie immer bildet der Marconi den Abschluss der Contest-Saison auf UKW. Nachdem ich letztes Jahr aufgrund besonderer Umstände den Marconi mit einem FT-817 bestreiten mußte, durfte dieses Jahr der K3 mit dem HA1YA Transverter das 1. Mal in CW an den Start gehen. 

Zuvor hatte ich mir noch überlegt, ob ich mal ein anderes QTH nehmen sollte, um endlich mal Michael die Stirn, oder besser meine Rücklichter, zeigen zu können. Daher hatte ich bei DM8MM angefragt, ob im Westerwald in JO40AQ Antennen für 2 Meter montiert sind. Auch im BCC-Reflektor wurde angefragt, ob jemand in unmittelbarer Nachbarschaft den Marconi bestreiten wollte, da ich nicht unbedingt mit QRM aus der Nachbarschaft kämpfen wollte, wenn ich schon den Standort wechsle. Allerdings waren dann im Westerwald keine Antennen montiert und ich wollte nicht so einen Tag mit Antennenbau usw. im Vorfeld verbringen. Daher habe ich mich dann entschieden, doch wieder aus JN49GB den Contest zu fahren.

Michael hatte bereits die Antennen am Vortag aufgebaut und war bereits gut zwei Stunden vor dem Contest QRV, was sehr selten vorkommt. Daher konnten wir die Stationen mal wieder etwas mit verschiedenen Stationen aus dem Raum Hannover und Mecklenburg testen. Wie wir bereits wussten, kann ich aus JN49GB in etwas die Signalstärke von Michael erreichen, aber mit deutlich stärkerem QSB-Anteil. Daher war mir klar, wird mal wieder eng werden Michael zu "überholen".

Die ersten Stunden hatten bisher immer darüber entschieden, ob ich Michael das Wasser reichen kann oder nicht. Michael fährt in der Regel die Strategie mit CQ-Rufen, um die QSO-Rate gleich am Anfang etwas hoch zu bringen. Da ich aus Erfahrung nicht so laut bin, stand ich vor der Frage rufen oder übers Band drehen. Zuerst hatte ich mich für das Rufen entschieden, aber mal wieder kein Fuß auf die Erde gebracht. Allerdings waren auch gleich zu Beginn sehr viele Cluster-Spots in der Bandmap und ich begann dann diese abzuarbeiten. Dadurch konnte ich in den ersten drei Stunden den KM-Schnitt bis auf 450 KM drücken und lag dadurch leicht vor Michael. Es keimte dadurch ein Fünkchen Hoffnung auf. Als dann Michael noch Probleme mit dem neuen Notebook unter Windows7 meldete, wußte ich, jetzt aber Gas geben. Das Stationsangebot aus OK war mal wieder sehr gut. Ansonsten merkt man deutlich, dass in einem reinen CW-Contest mit doch deutlich weniger Beteiligung durch Gelegenheitsfunker zu rechnen ist. Mein Ziel waren 300 QSO und mehr als 100K Punkte. Schade mit den 100k hätte es fast geklappt.

Insgesamt war es ein gemütlicher Contest ohne große Störungen aus der Nachbarschaft. Gegen Abend habe ich mich auch in den ON4KST Chat eingeklinkt und versucht Stationen ab 600 KM Entfernung für einen Sked zu gewinnen, da ich nur über einen höheren Schnitt eine Chance gegen Michael habe. Das ein oder andere QSO wurde dann wirklich über den Chat initiiert. Es gibt zur Zeit gerade hierzu eine Diskussion in Contestkreisen ob das nicht verboten werden sollte. Ich bin jedoch der Meinung so lange nicht auch noch Rapport, laufende Nummer und Locator dort ausgetauscht werden ist das in Ordnung. Gerade auf UKW und höher hat man Antennen mit geringem Öffnungswinkel und es hilft schon wenn der QSO-Partner mal in die richtige Richtung hört.

Gegen 04:00 Ortszeit habe ich mich dann mal wieder auf der Eckbank "lang" gemacht. Ich hätte auch gut schon eine Stunde früher mich hinlegen können, denn es lief wirklich nicht viel, aber ich wollte einfach weiter die Nase vor Michael haben. Dann ist es am Sonntag gegen 12:00 Uhr doch passiert, Michael meldet einen kleinen Punkte-Vorsprung. Aus dem Osten war nichts mehr zu arbeiten, was man nicht schon im Log hatte. Sked-Versuche über ON4KST-Chat führten auch nicht zum Erfolg. Dann wurde die Antenne für eine Stunde Richtung HB9 und Südfrankreich gedreht und ein Franzose spottete mich dann auch noch, was dann doch wieder etwas QSO und Punkte brachte.

Bilder habe ich diesmal keine gemacht, denn das Stationsbild kennt man nun zur Genüge.

Zum Einsatz bei der LL(legal-limit)-Aktion kamen: K3 und HA1YA Transverter, ZZ-145 Endstufe mit einer GS31, 2x9ele Tonna

73' de Harry DK2GZ

Ergebnis DK2GZ aus JN49GB

      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 261
ERREICHTE PUNKTZAHL  99452
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 381 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 68
WEITESTE VERBINDUNG 884 km   mit HA6W



Alle Verbindungen aus JN49GB




Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität
Grafiken und Auswertung DL6IAK