Marconikontest 2020 Aktivitäten  

DL6iAK JN48IX 


Michael DL6IAK



Mal endlich wieder in Nussbaum



So, jetzt hat es am Ende doch noch in diesem Jahr geklappt, am Marconikontest vom Panoramahof aus teilzunehmen. Es sind schon wieder zwei Jahre seit dem letzten Marconi von hier vergangen, und dies war auch zugleich erste Aktion in diesem Jahr. Harry wollte ja vom Bollenberg aus mitmachen, nachdem man glaubte, die Anlage dort am vorletzten Wochenende ertüchtigt gehabt zu haben. Die Wetteraussichten sahen prächtig aus, wenn auch nicht so warm. Um die Nerven zu schonen, wie immer der Aufbau am Freitag, diesmal bei wolkenlosem Himmel. Das Aufbauteam bewältigte, wie hier zu sehen, die Errichtung der Antennenfarm im atemberaubenden Tempo. Um Harrys Antennenanlage trotzen zu können, hatte ich noch ein gestocktes BigWheel als Ass im Ärmel dabei. Ich war schon immer neugierig, ob so etwas hilfreich wäre. Der zusätzliche Aufbauaufwand hielt sich in Grenzen, da die Antenne sehr leicht war. Alleine das Koaxumschaltrelais machte am Ende etwas Probleme.

Als alles aufgebaut war, näherte sich auch schon die Sonne dem Horizont und temperaturmäßig wurde es ungemütlicher. Bis auf den üblen Umstand, dass die Richtungsanzeige des Rotors  nicht stimmte, schien alles zu funktionieren. Ablassen der Antenne und augenscheinliche Überprüfung des Steuerkabel brachte keine erhellenden Erkenntnisse, wie auch die Anzeige weiterhin stets die gleiche Richtung auswies. Nun ja, darum baut man ja einen Tag früher auf, damit man dies am nächsten Tag vielleicht noch richten könnte. Vielleicht lags am Steuergerät, ich habe zwei und die sind leicht unterschiedlich.


 Erwartungshaltung



Samstags dann vier Stunden vor Kontestbeginn vor Ort. Das andere Steuergerät zeigte ebenfalls stoisch in dieselbe Richtung, also Antenne wieder runter und das Kabel durchgepiepst. Der Fehler war ein abgebrochener Stift in einem der Steckverbinder, so nicht reparierbar, also musste improvisiert werden. Der Pontifex electricus installierte eine Drahtbrücke, die hoffentlich den Wirren des kommenden Kontests gewachsen sein würde. Die bisher statische Anzeige gewann Dynamik und der Autor Kenntnis der aktuellen Antennenrichtung. Das war dann erledigt, aber wo war die rs232-usb Schnittstelle, das durfte nicht wahr sein. Wie schon zwei Jahre zuvor, damals wegen eines Softwarebugs, diesmal wegen fehlender Hardware, war Handbetrieb angesagt. Nochmals nach Hause fahren, dazu hatte ich keine Lust. Harry konnte ich auch noch nicht hören, naja dachte ich, der kommt vielleicht kurz vor knapp, da er ja nur anstöpseln muß.

Der Kontest begann diesmal auch mit mir pünktlich. Wenigstens das war geschafft. Dann die Meldung im Cluster, Harry gibt auf, der Wurm nagte immer noch am Bollenberg, die vermeintlich erfolgreiche Instandsetzungsaktion war wohl nicht so. Schade ... so fehlte hier das Vergleichsnormal. Aber auch den Aktivisten vor Ort ereilte noch ein derber Schicksalsschlag. Ein herber Knall und Funkenregen im Hochspannungsnetzteil setzte dem Treiben der Treiber PA ein Ende, da es nichts mehr zu treiben gab. Das sah ziemlich final aus, wenn sich auch inzwischen hier zu Hause herausstellte, dass der Fehler schnell behoben sein dürfte, aber eben nicht vor Ort.  Sollte es das gewesen sein? Blieb ja noch die Treiber PA, die dem schwachbrüstigen Transverter die notwendige Treiberleistung für die verstärkungsschwache Triode verlieh. Die konnte auch noch etwas mehr, so klemmte ich die Röhre ab, das musste dann eben auch reichen.

Lag es nun an den BigWheels oder an der Beteiligung, jedenfalls waren die ersten 100 QSOs schon deutlich früher im Log, als vor zwei Jahren. Allerdings der Schnitt, der lag lange unter 300km/QSO, dabei gelangen durchaus auch QSOs über 600km mit der BigWheel Konstruktion. Da ich die Antenne selten direkt nach Süden stellte, da das Stationsangebot von dort nicht so hoch ist, habe ich durch die Aussendungen auf den  BigWheels mehr HB9 Stationen eingesammelt und auch einige F Stationen, die sonst nicht denWeg ins Log gefunden hätten. Auch das Ruhrgebiet erreicht man von hier gut mit dem BigWheel, das sind knapp 300km. Etwas Probleme bereitete das verwendete Koaxrelais, dessen Schalteigenschaften irgendwie von der Temperatur der Ankerspule abzuhängen schien.War diese warm und man versuchte Hin und Her zu schalten, so funktionierte das nicht und das Relais blieb hängen. Das hat wahrscheinlich auch zum Crash im Röhrennetzteil geführt. Seis drum, das habe ich dann erkannt und wusste, dass man nach längerem Umschalten erst etwas warten musste. Also insgesamt durchaus positive Erfahrungen mit dem BigWheel, man erspart sich zum Teil die Laufzeiten der Antenne, wenn es auf dem BigWheel klappt. Ich werde da einmal dran bleiben.



Nur das 'Holzrack'ist neu


Die Bedingungen hielten sich in Grenzen, sie waren nicht schlecht aber auch nicht überragend. Aus UK kam nur eine Station ins Log, das lag sicher auch an der Rauschbarriere in dieser Richtung, die eine mir örtlich bekannte Rauschquelle in ca. 200m Entfernung spendierte. Ich war mit einem Messtrupp der Bnetz schon mal dort oben, das Störquellenmaximum ist dort im Garten an einer Stelle,wo niemand weiss, was da liegt. Für die Bnetz war der Pegel an der Schwelle zum Ignorierenwollen (S9 an einem FT817 schien die noch nicht zu beunruhigen), ich vermute eine Powerline Datenverbindung auf dem Stromversorgerkabel und einer fehlerhaften Verbindung oder Erdung. Dazu muss aber zu weiteren Klärung der Netzebetreiber mit ins Boot, da nur der weiss, was da verbuddelt ist. Ich muss da nochmal nachha(r)ken, denn so wie die aktuelle Situation ist, brauchen die UKs 10dB mehr Power, um da drüber zu kommen.    

Im ON4KST-Chat war wieder einiges geboten, aber am Ende waren es dann doch die üblichen Verdächtigen, die dann meist schon den Weg ins Log gefunden hatten. Interessant aber zu beobachten, was realisierbar schien. Wenn man Multi-Op Betrieb macht ist das sicher eine gute Beschäftigungstherapie für den Second OP. Da ich ja manuell eingespannt war, man erinnere sich, dass ich die USB-Schnittstelle vergaß, hatte ich die Hände nicht so frei, war also diesbezüglich auch etwas gehandicapt. Aber man bekommt immerhin die QRGs der Stationen mit und kann sich daran versuchen.

Hier noch eine Liste der Verbindungen über 800km. Unerwartet war der Anruf von YT3AAA, YU7ACO wurde zwar gehört, fand aber leider nicht den Weg ins Log.     

  1026 SF6F   JO67QS
   993 YT3AAA JN94SB
   906 9A0V   JN95PE
   872 HA6W   KN08FB
   868 9A2M   JN95KI
   864 9A8D   JN95LM
   821 HG6N   JN98VD
   803 OZ1BEF JO46OE
   803 7S7V   JO65SN

Der Abbau geht immer etwas flotter und nach zwei Stunden lag wieder alles eingepackt im Hänger. Zu Hause warten die Restaurationsarbeiten, das Netzteil ist schon analysiert, die Stecker des Rotors werden wohl komplett  ausgetauscht werden. Mit einer Transistor PA als Ersatz für die Vaccumtechnik habe ich schon mal begonnen, mal sehen ob das Projekt sich bis März realisieren lässt.
   
Dann sollten wir uns in drei Wochen vielleicht wieder im CQWW CW hören, wo Harry und ich planen uns als SOPs auf 20m oder 15m zu messen. Da muss ich wenigstens einmal keine Antenne aufbauen, die Station steht auch mehr oder weniger bereit, eine Heizung existiert und eine Kaffeemaschine auch.

 


73' es awdh im CQWWDX de Michael  

                   

Ergebnis DL6iAK aus JN48IX




      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 362
ERREICHTE PUNKTZAHL  124404
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 344 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 74
WEITESTE VERBINDUNG 1026 km   mit SF6F



Alle Verbindungen aus JN48IX



Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität



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