Ein Herbstwochenende wie aus dem Bilderbuch stand ins Haus und angehobene Tropobedingungen sollten auch noch herrschen, die Vorfreude war groß. Der Aufbau der Anlage am Standort in Nussbaum erfolgte schon am Freitag bei sonnenbrandgefährlichen Wetterbedingungen. Durch die Materialverluste des letzten Jahres vorsichtiger geworden, kam diesmal eine neue Hilfskonstruktion (aus diversen Schrott  früherer Desaster) zum Errichten der Antenne zum Einsatz. Der Aufbau verzögerte sich dadurch etwas, aber im Endeffekt gab es dafür aber auch keinen Schaden zu beklagen. IC910, Gi7b PA und  die reparierte 23el Tonna standen den Kontest unbeschadet durch. Leider funktionierte der Papagei nicht richtig, so dass es für die Stimmbänder ein Härteeinsatz wurde. Ansonsten klappte alles. Da ein ausreichend großer Arbeitsplatz vorhanden war, gönnte ich mir einen externen LCD Schirm, diese wiegen ja nicht allzu viel und sind schnell ins Auto getragen. Ein kleiner Aufwand, der sich aber wohltuend bemerkbar macht, wenn man parallel zum Kontestprogramm noch den ON4KST-Chat im Auge behalten will. 



Die Bedingungen waren zwar angehoben, was sich in den sieben gearbeiteten G-Stationen zeigte, aber im Ende doch nicht so durchschlagend, da der Schnitt des letzten Jahres um 11km unterboten wurde, die Anzahl der QSOs war nahezu gleich, 319 zu jetzt 318. Entsprechend konnte die Punktzahl des letzten Jahres nicht erreicht werden, und die erhoffte Überschreitung der magischen 100k Grenze muss aufs nächste Jahr verschoben werden.

Der Verlauf des Kontests war ruhig, die Bedingungen konstant leicht angehoben, aber es gab keine 'boomenden' Signale. Es kamen auffallend wenige Stationen aus dem Berliner Raum ins Log, die 800km Grenze konnte ebenfalls nicht geknackt werden, auch wenn ich SP2QBQ hören konnte, reichte es am Ende nicht zu einem Ziffernaustausch. Die weiten Stationen waren leider auch leise. Ich hatte auch den Eindruck, dass es mehr Stationen mit mehr als 200 QSOs im Log gab, als die Jahre davor. Lassen wir uns vom Endergebnis überraschen. Da ich antennenmässig noch nicht ausgereizt bin, - nach wie vor nur eine Antenne -, habe ich ja noch einen 3dB Trumpf im Ärmel für das nächste Jahr.

Der Oktober-Contest ist ja bekanntlich nur für 70cm und höher und daher durfte auch mal wieder die 70cm Contest-Ausrüstung nach einem Jahr Pause wieder HF schnuppern. Bereits am Donnerstag wurde kurz im Keller die Ericcson PA überprüft, ob diese noch funktionsfähig ist. Alles im grünen Bereich und am Samstag wurde dann gegen 12:00 Uhr auf dem Bollenberg mit dem Aufbau begonnen. Eigentlich dachte ich, ich hätte noch genügend Zeit vor dem Contest, um 3D2R oder T32C mit dem neuen Optibeam zu arbeiten, aber dem war dann doch nicht. Immer wieder eine Herausforderung ist, die ganzen PTT Schalt-Leitungen vom TRX auf den Transverter, von dort zur PA und das ganze noch ordentlich in der richtigen Abfolge mit dem Sequencer auf die Reihe zu bekommen. Irgendwann war das mal wieder geschafft und die Leistungsmessung begann.Der Transverter zeigte zwar den bekannten Output, aber das Powermeter nicht. Nach einer weiteren halben Stunde und rätselraten waren zwar die PTT-Leitung richtig, aber das Powermeter in der falschen Richtung angeschlossen. Als dies korrigiert wurde konnte ich auch die gewohnten 250 Watt output messen.
Michael hatte ja schon am Freitag mit dem Aufbau begonnen und so konnten wir etwas unsere Signalstärken mit ein parr Stationen testen. Michael war mal wieder, trotz nur einer Antenne, lauter von Nussbaum als ich vom Bollenberg. Naja Michael macht auch rund 3db mehr Leistung mit seiner GI7B.
Die ersten zwei Stunden liefen noch recht ordentlich und gegen 19:00 Uhr wurde dann auch der ON4KST-Chat in Betrieb genommen. Gegen 20:30 Uhr wollte der Internetzugriff über den UMTS-Stick auf einmal nicht mehr klappen. Mehrfaches umstecken an einen anderen USB-Port brachte auch nichts. Dann wurde der Rechner mehrfach gebootet, was aber auch nicht geholfen hatte. Nach fast einer Stunde Beschäftigung mit der Hard- und Sotware kam ich auf die Idee zu überprüfen ob noch genügend Kredit auf der Prepaid-Karte ist. Es kam dann die tolle Meldung: Sie haben 0,00 Euro Guthaben! Komisch, denn ich hatte im September doch 15 Euro nachgeladen. Wie ich mittlerweile festgestellt hatte, hat sich irgendwie das Profil im Stick von Tagesflat auf Standard geändert und die ganzen Windowsupdats und Virenscannerupdates haben anscheinend das Guthaben aufgefressen. Ich hätte schon bei der Einwahl stutzig werden müssen, dass nicht die bekannte Meldung: Ihre Tagesflat wurde gebucht, per SMS gekommen ist.
Also so ein UHF-Constest ohne Telnet-Cluster und ON4KST ist dann schon eine Umstellung. Daher musste ich doch sehr oft über das Band drehen und immer mal wieder schauen, war sonst noch zu gange ist.
Dass trotzdem der Schnitt noch auf fast 280 KM, ohne ON4KST-Chat, gebracht wurde ist dann doch nicht so schlecht. Auch Anzahl der QSOs und Punkte konnte ganz leicht gegenüber 2010 gesteigert werden, aber für einen der vorderen Plätze wird es wohl nicht reichen.

Gefunkt wurde mit: K3+LT70S, Ericcson Endstufe, Mast VV und 2x19 ele Tonna. Die Kombination K3 und LT70s hat mich mal wieder total überzeugt. Einfach Klasse wie sich das Band anhört. Mit Michael hatte ich nur Probleme, wenn wir die Antennen direkt aufeinander ausgericht hatten, dann kam aber wirklich keine Freude mehr auf. Ich denke mit dem Signalpegel hätte wohl aber auch jede andere Konfiguration so ihre Probleme. Insgesamt war wieder ein sehr gute Beteilung von OK-Stationen, aber aus Richtung Berlin waren deutlich weniger Stationen QRV wie man es sonst auf 2 Meter gewohnt ist, daür war die Ruhrgebiet recht gut vertreten. Ich habe keine einzige G-Station gearbeitet, Michael dafür wohl bis zu fünf Stationen von der Insel. Auch beim ODX bin ich, im Gegensatz zu Michael, nicht über die 800 KM Marke gekommen. Vielleicht sind 250 Watt auf 70cm schon eher als QRP anzusehen.

Schauen wir mal was der Marconi auf 2 Meter im November bringt und ob der Bollenberg mal wieder eine Chance gegen Nussbaum hat.