Oktober  2016 


Bericht über die Aktivität von DK2GZ 

vom Bollenberg

Harry DK2GZ

70 CM Oktober Kontest 2016 - der Vorverstärker gehört auf den Mast –

 

Im letzten Jahr hatte ich ein absolutes Desaster erlebt und den Kontest nach knapp einer Stunde abgebrochen. Damals hatte ich den am Mast angebrachten Vorverstärker in Verdacht.

Daher wurde der VV von DH1LC in einer verwegenen Kletteraktion im Nachgang geborgen. Die anschließende Überprüfung ergab allerdings keinen Defekt. Mittlerweile ist dann fast ein Jahr ins Land gegangen und der Vorverstärker hatte es immer noch nicht auf den Mast geschafft. Auch bei der Überprüfung der Sende- Empfangsumschaltung in der PA konnte kein Defekt festgestellt werden. Michael, DL6IAK, hatte aber immer noch den VV in Verdacht, der die Sendeleistung wohl doch nicht klaglos übertragen könnte.

 

Daher fuhr ich mit einem mulmigen Gefühl auf den Bollenberg und begann mit dem Stationsaufbau. Um etwas mehr Ansteuerleistung für die 3CX800A7 Endstufe zu haben kam der TS-790 zum Einsatz. Den VV habe ich dann direkt dahinter gesetzt um das eventuelle Leistungsproblem zu umgehen. Eigentlich verwende ich auf 2 Meter nahezu keinen VV mehr, aber ein kurzer Test auf 70CM zeigte, dass es ohne VV wohl nicht gehen würde. Zum Schluss musste dann nur noch der Winkey zum Spielen gebracht werden. Aber wo war denn nun dieses USB-Kabel? Nach 15 Minuten Suche war klar, das Kabel war nicht dabei. Alternativ hätte ich jetzt noch LPT-Keying installieren können, aber damit wäre ich komplett ohne manuelles Geben dagesessen. Geben über ALT-K, Keyboard, kam für mich nicht in Frage. Es war noch eine Stunde bis Kontestbeginn. Kurzerhand bin ich ins Auto gesprungen und nochmals nach Hause gefahren, um dieses USB-Kabel aufzutreiben. Aber da ging die Suche munter weiter, wo ist dieses USB-Kabel? Endlich hatte ich es gefunden: da ich mir vor ein paar Wochen ein RSP1 als Panadapter für den K3 zugelegt hatte, steckte genau dieses USB-Kabel noch im RSP1. 15 Minuten vor Kontestbeginn war ich und das USB-Kabel wieder auf dem Bollenberg.

 

Michael, DL6IAK wollte in sich gehen, ob er auch mitmacht, aber sich dann gegen eine Teilnahme entschieden. Sicherlich spielt auch der im Oktober stattfindende WAG eine nicht unerhebliche Rolle in seiner Entscheidungsfindung. Um nicht ganz ohne „Sparringspartner“ zu sein, hatte ich mir mein Log aus 2014 als Vorgabe geladen. 2014 stellt immerhin mein bisher bestes Ergebnis auf 70 CM dar.

 

Die ersten zwei Stunden begannen in etwa analog zu 2014, aber das Band kam mir schon recht ruhig vor, gefühlt viel zu ruhig. Die Signale waren lesbar aber immer recht leise. Zuerst hatte ich immer die QSO-Zahlen mit der Vorgabe verglichen, dann aber irgendwann auf Punkte/Stunde umgeschaltet. Danach war ich die ersten 4 Stunden doch recht ordentlich unterwegs, aber der Kilometerschnitt gefiel mir trotzdem nicht. Dann wurde der ON4KST-Chat aktiviert und von nun an ging zwar der Schnitt nach oben, aber ich fiel in Bezug auf die Punkte/Stunde deutlich zurück. Erst ab 21:00 UTC konnte ich gegenüber 2014 wieder etwas zulegen. Man verliert wohl immer zu viel Zeit im Chat. So schön die weiten Verbindungen sind, aber was zählt sind letztendlich die Punkte in Total. Geben 00:00 UTC habe ich dann die erste Hälfte beendet.

 

Am Sonntag gegen 06:30 UTC hatte der Wasserkocher seinen Dienst erfolgreich abgeschlossen und das Ringen um jedes weitere QSO begann aufs Neue. Immerhin konnte ich durch eigenes CQ-Rufen nochmals zwei Stunden die Punkte/Stunde deutlich nach oben schieben. Durch den geringen Öffnungswinkel der Antennen ist es immer eine Herausforderung, die richtige Richtung zu treffen. Auf 2 Meter ist das Stationsangebot in Richtung Nordost/Ost recht gut, aber auf 70 CM doch deutlich geringer. Auch das Stationsangebot in Richtung Nordwest/West ist auf 70 CM nicht gerade als gut zu bezeichnen. Daher bewege ich mich dann meist in Richtung Nord, bringt zwar i.d.R. nicht so viele Punkte, aber das Stationsangebot ist doch etwas größer.  

 

Die letzten drei Stunden waren aber dann schon sehr, sehr zäh und es wollte sich einfach kein kleiner Run mehr einstellen. Erstaunlich sind mittlerweile die recht häufigen Verbindungen mittels Aircraft-Scatter. Manche QSOs konnten wirklich nur komplettiert werden, wenn gerade ein Flugzeug auf der Strecke unterwegs war. Vielleicht sollte ich doch mal die dafür notwendige Software installieren, auch auf die Gefahr hin dann womöglich noch mehr Zeit zu vertrödeln statt selbst CQ zu rufen.

Trotz aller Bedenken hatte ich keine technischen Ausfälle zu beklagen, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass ein Mast VV nicht in den Shack, sondern auf den Mast gehört. Was unten nicht mehr als Signal ankommt kann wohl nicht mehr verstärkt werden. Öfters kam die Gegenstation sofort auf mich zurück, ich selbst musste aber mehrfach nachfragen. War ich doch durch dieses Setup zum Krokodil mutiert?

 

Letztendlich konnten die 70K Punkte noch deutlich überschritten werden, aber 70 CM ist einfach nicht mein Ding.

 

Freue mich daher schon auf den November Marconi auf 2 Meter CW only.

 

Die Rund 600 Watt out wurden erzeugt mit:

 

Kenwood TS-790

Coens 3CX800A7 Endstufe

 

und übertragen in

 

2x 18ele M²



Ergebnis DK2GZ aus JN49GB

      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 224
ERREICHTE PUNKTZAHL  71834
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 321 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 62
WEITESTE VERBINDUNG 790 km mit SN9D



Alle Verbindungen aus JN49GB




Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität
Grafiken und Auswertung DL6IAK

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