Nach
dem für uns doch etwas enttäuschenden Ergebnis des
CW-Teils, stand nun der SSB Teil des Fieldday an. Wir hatten noch im OV
angesprochen, ob nicht ein paar Neueinsteiger Interesse an einer 2
Meter
Beteiligung hätten. Michael und ich hätten die UKW
Gerätschaften zur Verfügung
gestellt und man hätte eigentlich nur das Rotorkabel irgendwie in
den
angedachten Wohnwagen für die UKW Station bringen müssen. Da
sich aber dann
doch keiner so richtig dafür erwärmen konnte, blieb der
Bollenberg UKW-Frei und
wir beschlossen mit dem Aufbau der KW Antennen den Samstagvormittag zu
beginnen.
Von
Lothar, DH1LC, hatten wir wieder den zweiten Schiebemast
für den Rotary-Dipol und den Honda EU10i geliehen bekommen.
Michael musste aber
im QRL noch entsprechende Abspannseile organisieren und wir konnten mit
dem
Aufbau der Station dadurch erst gegen 11:00 Uhr beginnen. Trotzdem
hatten wir
um 14:00 Uhr dann die Doppel-Zepp und den Rotary in Stellung gebracht.
Dies war
gerade noch rechtzeitig bevor der Regen am Nachmittag dann einsetzte.
Auch
Karlheinz, DG1IU, konnten wir dazu überreden doch
nochmals als OP bei uns einzusteigen. Die Bedingungen der
vorausgegangen Tage waren
nicht gerade vielversprechend und wir hatten uns schon auf entsprechend
geringe
QSO-Zahlen auf 15 und 10 Meter eingestellt. Für mich immer wieder
eine Qual mit
100 Watt in SSB einen Contest zu bestreiten. Hut ab vor den Stationen,
die das
dann auch noch mit QRP durchstehen. Leider hatten wir das Log aus 2014
nicht im
Zugriff und waren daher eher im Blindflug in Bezug auf die Performance
unterwegs. Die ersten Stunden waren mal wieder extrem zäh.
Besonders die Multis
aus Asien auf 15 und 20 Meter waren eine Herausforderung für unser
bescheidenes
Antennen Setup. Ein Rotary ist wohl wirklich einem 3 oder 4ele
Tribander auf
den oberen Bändern unterlegen, und dass dann auch noch in SSB, in
CW geht das
schon etwas geschmeidiger. Daher sind wir auch schon recht früh
auf 40 Meter
ausgewichen, aber so richtig zufrieden waren wir mit der QSO-Rate
wirklich
nicht.
Im
Laufe der nächsten Stunden konnten wir aufgrund der
"gehörten" QSO-Zahlen von DM0B/P, DR0W/P, DK0MN/P, DK0ED/P usw.
zumindest einschätzen, dass wir eigentlich nicht ganz so schlecht
im Rennen
lagen. Aber Euphorie kam eigentlich nie auf. Die ersten Stunden hatten
wir uns
immer nach einer Stunde abgewechselt, so dass jeder OP wieder 2 Stunden
"Freizeit" hatte. Dieser OP-Shift hielten wir bis gegen 01:00 Uhr
durch. Danach begann der für mich die Nacht der langen Messer.
DG1IU hatte es
sich in seinem Anhänger gemütlich gemacht und Michael, DL6IAK
wollte unbedingt
die Ledersitze in seinem "neuen" Passat in Bezug auf die
Langschlaftauglichkeit überprüfen. Ab 03:00 Uhr wurde es dann
wirklich hart.
Auf 80 Meter hatten wir anscheinend alles gearbeitet und eigene CQ-Rufe
blieben
weitestgehend unbeantwortet. 40 Meter taugte noch nichts für
EU-QSOs und DX mit
100 Watt und SSB ist grenzwertig. Bis dahin lag ich wohl im Vergleich
zu DG1IU
und DL6IAK ganz gut im Rennen, aber nach dem Morgengrauen hatte ich
meinen
Punkteschnitt gegen die Wand gefahren. Gegen 06:00 Uhr machte ich mich
auf den
Weg zum Schlafanhänger von DG1IU, da ich der Meinung war, dass nun
ein Anderer mal
die Station bewachen könnte. Aber Karlheinz war einfach nicht wach
zu bekommen.
Nach einer weiteren halben Stunde startete ich einen Versuch bei
Michael.
Anscheinend sind die Seitenscheiben beim VW Passt mittlerweile
"schallisoliert", denn auf Klopfen gegen diese zeigt auch Michael
keinerlei Reaktion. Gegen 07:30 Uhr hatten die zwei sich aber doch
erinnert,
dass wir eigentlich zum Funken auf den Bollenberg gekommen sind und ich
konnte
mich für die nächsten drei Stunden auf die weiche Eckbank in
den Schlafsack
verabschieden. Die letzten zwei Stunden hatte ich doch tatsächlich
eine
schwindelerregende QSO-Rate von 12 QSOs pro Stunde hinter mich und um
den
Schlaf gebracht. 100 Watt und SSB, wärs braucht, bitte.
Die
800 QSO-Marke war in weite Ferne gerückt und wir
rechneten eher mit 700 bis max. 750 QSOs. Glücklicherweise hatte
ich gegen die
Mittagszeit auf 40 Meter einen recht guten Run und wir konnten gegen
12:00 Uhr
die 700er Marke überspringen. Gegenüber 2014 waren wir jedoch
mit den
Multiplikatoren deutlich zurück und die Bedingungen trugen auch
nicht dazu bei,
dass wir auf 15 oder 10 Meter hier noch etwas reisen konnten.
Seit
Jahren hadere ich mit unserer QSO-Anzahl auf 20 Meter.
Auf diesem Band bekommen wir einfach keinen Fuß auf die Erde.
Wenn ich mir die
QSO-Zahlen anderer Stationen auf 20 Meter so anschaue frage ich mich
jedes Mal,
warum wir auf 20 Meter so schlecht abschneiden. Auch der Einsatz eines
3ele
Tribanders in den Vorjahren konnte dies nicht verbessern. Ein Beam hat
nun mal
eine Richtwirkung, die nicht immer von Vorteil sein muss. Aber auch mit
dem
Rotary dieses Jahr, für mich unerklärlich. Selbst bewusstes
QSY auf 20 Meter um
die QSO-Zahl zu steigern bringt uns nicht weiter auf dem Band.
Schauen
wir mal, wie es den Wettbewerbern dieses Jahr
ergangen ist.
Gefunkt
wurde mit:
Elecraft
K3/100
Doppelzepp
2x20 Meter
Gespeistes
Element eines Cushcraft A3S als Rotary-Dipol.
QSOs | Mul | Pts | |
80m | 318 | 28 | 1134 |
40m | 358 | 38 | 1205 |
20m | 95 | 41 | 315 |
15m | 41 | 22 | 137 |
10m | 14 | 9 | 47 |
826 | 138 | 2838 | |
Ergebnis | 391.644 |