DP7X/P im SSB Fieldday 2015

OPs: DG1IU,DK2GZ,DL6IAK

Bericht von Harry DK2GZ


 

Nach dem für uns doch etwas enttäuschenden Ergebnis des CW-Teils, stand nun der SSB Teil des Fieldday an. Wir hatten noch im OV angesprochen, ob nicht ein paar Neueinsteiger Interesse an einer 2 Meter Beteiligung hätten. Michael und ich hätten die UKW Gerätschaften zur Verfügung gestellt und man hätte eigentlich nur das Rotorkabel irgendwie in den angedachten Wohnwagen für die UKW Station bringen müssen. Da sich aber dann doch keiner so richtig dafür erwärmen konnte, blieb der Bollenberg UKW-Frei und wir beschlossen mit dem Aufbau der KW Antennen den Samstagvormittag zu beginnen.

Von Lothar, DH1LC, hatten wir wieder den zweiten Schiebemast für den Rotary-Dipol und den Honda EU10i geliehen bekommen. Michael musste aber im QRL noch entsprechende Abspannseile organisieren und wir konnten mit dem Aufbau der Station dadurch erst gegen 11:00 Uhr beginnen. Trotzdem hatten wir um 14:00 Uhr dann die Doppel-Zepp und den Rotary in Stellung gebracht. Dies war gerade noch rechtzeitig bevor der Regen am Nachmittag dann einsetzte.

 

Auch Karlheinz, DG1IU, konnten wir dazu überreden doch nochmals als OP bei uns einzusteigen. Die Bedingungen der vorausgegangen Tage waren nicht gerade vielversprechend und wir hatten uns schon auf entsprechend geringe QSO-Zahlen auf 15 und 10 Meter eingestellt. Für mich immer wieder eine Qual mit 100 Watt in SSB einen Contest zu bestreiten. Hut ab vor den Stationen, die das dann auch noch mit QRP durchstehen. Leider hatten wir das Log aus 2014 nicht im Zugriff und waren daher eher im Blindflug in Bezug auf die Performance unterwegs. Die ersten Stunden waren mal wieder extrem zäh. Besonders die Multis aus Asien auf 15 und 20 Meter waren eine Herausforderung für unser bescheidenes Antennen Setup. Ein Rotary ist wohl wirklich einem 3 oder 4ele Tribander auf den oberen Bändern unterlegen, und dass dann auch noch in SSB, in CW geht das schon etwas geschmeidiger. Daher sind wir auch schon recht früh auf 40 Meter ausgewichen, aber so richtig zufrieden waren wir mit der QSO-Rate wirklich nicht.

 

Im Laufe der nächsten Stunden konnten wir aufgrund der "gehörten" QSO-Zahlen von DM0B/P, DR0W/P, DK0MN/P, DK0ED/P usw. zumindest einschätzen, dass wir eigentlich nicht ganz so schlecht im Rennen lagen. Aber Euphorie kam eigentlich nie auf. Die ersten Stunden hatten wir uns immer nach einer Stunde abgewechselt, so dass jeder OP wieder 2 Stunden "Freizeit" hatte. Dieser OP-Shift hielten wir bis gegen 01:00 Uhr durch. Danach begann der für mich die Nacht der langen Messer. DG1IU hatte es sich in seinem Anhänger gemütlich gemacht und Michael, DL6IAK wollte unbedingt die Ledersitze in seinem "neuen" Passat in Bezug auf die Langschlaftauglichkeit überprüfen. Ab 03:00 Uhr wurde es dann wirklich hart. Auf 80 Meter hatten wir anscheinend alles gearbeitet und eigene CQ-Rufe blieben weitestgehend unbeantwortet. 40 Meter taugte noch nichts für EU-QSOs und DX mit 100 Watt und SSB ist grenzwertig. Bis dahin lag ich wohl im Vergleich zu DG1IU und DL6IAK ganz gut im Rennen, aber nach dem Morgengrauen hatte ich meinen Punkteschnitt gegen die Wand gefahren. Gegen 06:00 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Schlafanhänger von DG1IU, da ich der Meinung war, dass nun ein Anderer mal die Station bewachen könnte. Aber Karlheinz war einfach nicht wach zu bekommen. Nach einer weiteren halben Stunde startete ich einen Versuch bei Michael. Anscheinend sind die Seitenscheiben beim VW Passt mittlerweile "schallisoliert", denn auf Klopfen gegen diese zeigt auch Michael keinerlei Reaktion. Gegen 07:30 Uhr hatten die zwei sich aber doch erinnert, dass wir eigentlich zum Funken auf den Bollenberg gekommen sind und ich konnte mich für die nächsten drei Stunden auf die weiche Eckbank in den Schlafsack verabschieden. Die letzten zwei Stunden hatte ich doch tatsächlich eine schwindelerregende QSO-Rate von 12 QSOs pro Stunde hinter mich und um den Schlaf gebracht. 100 Watt und SSB, wärs braucht, bitte.

 

Die 800 QSO-Marke war in weite Ferne gerückt und wir rechneten eher mit 700 bis max. 750 QSOs. Glücklicherweise hatte ich gegen die Mittagszeit auf 40 Meter einen recht guten Run und wir konnten gegen 12:00 Uhr die 700er Marke überspringen. Gegenüber 2014 waren wir jedoch mit den Multiplikatoren deutlich zurück und die Bedingungen trugen auch nicht dazu bei, dass wir auf 15 oder 10 Meter hier noch etwas reisen konnten.

 

Seit Jahren hadere ich mit unserer QSO-Anzahl auf 20 Meter. Auf diesem Band bekommen wir einfach keinen Fuß auf die Erde. Wenn ich mir die QSO-Zahlen anderer Stationen auf 20 Meter so anschaue frage ich mich jedes Mal, warum wir auf 20 Meter so schlecht abschneiden. Auch der Einsatz eines 3ele Tribanders in den Vorjahren konnte dies nicht verbessern. Ein Beam hat nun mal eine Richtwirkung, die nicht immer von Vorteil sein muss. Aber auch mit dem Rotary dieses Jahr, für mich unerklärlich. Selbst bewusstes QSY auf 20 Meter um die QSO-Zahl zu steigern bringt uns nicht weiter auf dem Band.

 

Schauen wir mal, wie es den Wettbewerbern dieses Jahr ergangen ist.

 

Gefunkt wurde mit:

Elecraft K3/100

Doppelzepp 2x20 Meter

Gespeistes Element eines Cushcraft A3S als Rotary-Dipol.

 



Vorläufiges Ergebnis
QSOs Mul Pts
80m 318 28 1134
40m 358 38 1205
20m 95 41 315
15m 41 22 137
10m 14 9 47
826 138 2838
Ergebnis 391.644



        
 

 

73' de Harry DK2GZ