Ein
Kontestbeginn um 17:00 Ortszeit sollte eigentlich einen stressfreien
Verlauf im Vorfeld gewährleisten, ... sollte ...
Aufzubauen gab es eigentlich
nur die bewährte Doppelzepp, die so auch immer wieder SSB-FD zum
Einsatz
kam und eine 40m Fullsize Vertikal, die mir von Harry zu
Verfügung gestellt wurde. Sie hatte schon während des
SSB-FD gute Dienste geleistet, bei 40m DX Kontakten ist sie merklich
besser, als die Doppelzepp, was den zusätzlichen Aufwand
lohnt, zumal dieser nur ca. 30 Minuten beträgt. Um die
Doppelzepp aufzubauen, sind allerdings Helfer notwendig. Gegen 11:00
war ich dann bei bestem Wetter, leider war es nur inzwischen schon
etwas
frisch,
am Bollenberg. Bereits um 11:15 tauchte auch der erste
Aufbauhelfer Ralf auf, nur kurze Zeit darauf
auch Karheinz, etwas später stieß noch Frank dazu.
Unser routiniertes Team errichtete den Mast in
kürzester Zeit, so dass Ralf noch
rechtzeitig zu seinen Dampfnudeln aufbrechen konnte, wahrscheinlich
waren sie noch nicht
einmal aufgegangen. Karheinz hatte auch noch genügend Zeit an
seinem Kontest QTH den Ofen und die PA einzuheizen.
Zurück blieb ich mit Frank, dem ich wohl zu verdanken hatte,
dass mir rechtzeitig vor dem Kontest aufgefallen ist, dass mein K3 auf
10m seinen Einsatz verweigerte. Noch drei Stunden bis zum Kontestbeginn
... und ohne 10m wollte ich nicht unbedingt am Kontest teilnehmen - ERR
PLL 1 - den hatten wir im FD auch, Harry hatte aber damals schnell die
rettenden Knöpfe am K3 gefunden, die das Problem bannten. Aber
hatten wir damals nicht auch noch eine TX-Calibrierung des K3
durchgeführt, dazu war aber ein Dummyload nötig und
das hatte ich gerade nicht dabei ... also nach Hause, aber
vorher bei Karlheinz vorbei, der auch noch auf mich wartete, sein
Papagei sollte auch noch seine Betriebsgeheimnisse preisgeben ... der
Stresshormonspiegel näherte sich langsam der Fontanelle ... also
los, bei Karlheinz angekommen - sein QTH
liegt glücklicherweise in etwa auf der Verbindungslinie zu mir
nach Hause - finde ich diesen in seinem gemütlichen, von einem
Bollerofen gewärmten Shack hinter diversen
Gerätschaften. Der Papagei hat dann auch nach kurzem Kampf gegen
unsere geballte Intelligenz
seinen Widerstand aufgegeben und lies sich besprechen. Weiter
nach Hause das Dummyload eingepackt und zurück zum Bollenberg,
15:00 noch etwas Zeit ... doch die Kalibrierung ging nicht, wieder eine
Fehlermeldung ... ab ins Internet, Dank UMTS-Stick ja kein Problem mehr
und schon sieht man sich nicht mehr alleine mit seinen Problemen ...
beruhigenderweise oder auch nicht haben oder (hoffender Weise hatten)
andere ähnliche Probleme ... und
schlimmer ... ein Hinweis zur
Lösung führte direkt auf ein pdf Dokument des
Schreckens, die
Durchführung der darin beschrieben empfohlenen Maßnahmen
für Geräte, die vor dem ... ausgeliefert wurden (wie meins),
lies sich weder mit meiner vorhandenen Ausrüstung hier vor Ort
noch
mit dem Kontestbeginn in nun mehr nur noch 1,5h in Einklang
bringen. Herrman nebst XYL warfen auch noch einen ernsten Blick auf
das
Geschehen, um fest zu stellen, dass das wohl kein mechanisches
Problem war, die besten Wünsche jedenfalls begleiteten mich
Zunehmend ratloser
werdend fand ich die Lösung des
TX-Kalibritationsproblems, ich stöpselte den K3 direkt an die
12V Buchsen im Shack, zuvor hatte ich zur Kontrolle des
Stromverbrauchs aller Komponente ein Messgerät in Serie
geschaltet -siehe
da, das war die Lösung, zumindest des einen Problems,
die Kalibration lief durch, aber das Problem mit dem ERR PLL 1 blieb
bestehen. Mit Harry hatte ich schon Kontakt aufgenommen, er rief mich
an, um zu fragen, wie die Aktien stehen - wie schon ... doch da der
rettende Einfall, das Menu CAL VCO, doch keiner wusste, welche
Knöpfe den Vorgang in Schwung setzten, am Ende musste man das
Menue einfach wieder verlassen ... und der 10m Betrieb war
gerettet.
Noch ein paar Minuten bis zum Kontestbeginn, ach ja, die Antennen
müssen ja auch noch angeflanscht werden, der Koaxschalter zum
Umschalten der 40m Vertikal in Greifweite sein. Überhaupt, den
Arbeitsplatz für die nächsten Stunden richten, ja, der TRX
muss nach links, die Taste rechts der PC in die Mitte. Auf den
großen LCD habe ich verzichtet, der brauchte am Ende doch zu viel
Strom. Das Aggregat war in Position und das Ladegerät an den
Batterien, sobald die Batterien lahm werden sollte, wäre alles
schnell wieder am Laufen. Punkt 17:00 Ortszeit gings los. Die ersten 4h
bis 21:00 liefen gemächlich zunächst auf 10m dann 15m und
zuletzt 20m. 109 QSOs waren im Log als ich das erste mal auf 40m
wechselte. Nicht gerade ein fulminanter Start, aber ein Blick ins
2009 Log sagte mir, dass ich schon 30 QSOs vorne lag. Bis 8:00 morgens
blieb ich auf 40/80m und hatte den Vorlauf auf 65 QSOs ausgebaut.
Irgendwann gegen 2:00 jedenfalls gingen die Batterien in die Knie, das
heisst der K3 fing an zu flackern, er zog übrigens bei Empfang
weniger als 1A, bei Sendung weniger als 3A, geschätzter Mittelwert
über den normalen Senden/Empfangzyklus maximal 2A. Der
IC746 goss sich beim Empfang schon mal knapp 3A in die
Leiterbahnen. Der Wandler zieht im Ruhezustand ca. 2A, mit Last
entsprechend mehr, er musste den Rotor und den PC betreiben. Den Rotor
kann man vergessen, der war ausgeschaltet, wenn nicht in Betrieb, was
das PC Netzteil zieht habe ich leider nicht gemessen, aber lassen wir
das einmal 2-3A zusätzlich sein, was eher zu hoch gegriffen ist,
aber dafür vergessen wir die 7W Energiesparlampe, kommen wir auf
eine Stromentnahme von ca. 7A, wenns dann doch 10A sind, sollten die
Batterien trotzdem locker bis zum Morgen durchhalten, leider war aber
nach ca. 9h Ende. Die Batterien dürften wohl platt sein. Ich
konnte den leidigen Vorgang des Aggregatstartens (wegen des
Lärms), noch ca. eine Stunde raus zögern, indem ich den
Wandler auschaltete, den PC aus internen Batterie betrieb und mir eine
Stirnlampe aufsetzte. Aber letztendlich musste ich doch aus dem
Schlafsack kriechen, ja ja, es war frisch, am Auto hatte sich schon
Reif gebildet und die portable Fussbodenheizung war auch schon
etwas ausgekühlt (die Wärmflasche oben im Bild auf dem K3).
Also Benzinkocher an, Wasser aufgesetzt, Agreggat angeworfen (kam auf
den ersten Ruck), jetzt luden die Batterien mit ca. 10A nach, kochendes
Wasser in die Flasche und wieder in den Schlafsack. So ab
Hosenbundhöhe merkt man auch die Gasheizung. In Nussbaum habe ich
gelobter Weise einen Heizlüfter, der mir die Beine und Füsse
wärmt. Der Kampf gegen den Schlaf tritt irgendwann vor
Sonnenaufgang in die härteste Phase. In UKW-Kontesten
gönne ich mir ja meist ein paar Stündchen, aber da wirds auch
eintönig ab 3:00 Uhr nachts. Kurzwelle ist da anders, man verliert
deutlich Punkte durch den Schlaf. Aber aus Erfahrung weiss ich, dass
der Kampf mit dem ersten Morgenlicht geschlagen ist. Karlheinz, der mir
immer mal wieder auf dem Band begegnete, schien auch unermüdlich,
hat aber dann wohl doch pausiert. Irgendwann am Sonntag bekam ich dann
noch Besuch von einer Fototruppe, an deren Spitze sich Junghard befand,
durch eine handvoll weiser Ratschläge gestärkt
konnte ich wieder tatkräftig ins Kontestgeschehen eingreifen.
Um zum Schluss zu kommen, nachdem klar war, dass ich meine bisherigen
Ergebnisse in Punkten deutlich übertreffen würde, war das
erste Ziel die 700 QSO Marke zu knacken, das gelang 2h vor
Schluss. Jetzt wollte ich 300K und die Multis auf 160+ bringen. Beides
gelang noch, Harry, kam ca. 1h vor Kontestende, ca. 30 min. vor
Kontestende wechselte ich nochmal auf sein Anraten auf 10m zum Rufen
und es folgte ein Lauf von 30 QSOs, fast alles W Stationen die mich mit
meinen 5 W anriefen. Da fehlen mir als Gelegenheitskurzwellenfunker
offensichtlich doch noch ein paar Erfahrungen, da ich mit so etwas kurz
vor
Ende nicht mehr gerechnet hätte. Mein voreiliger Eindruck war, auf
10m tummelt sich nur eine Mehrheit von 'Schönwetterfunkern' mit
wenig Interesse am Kontestgeschehen.
Am Ende stand für mich das beste Ergebnis im Log, das ich jemals
in diesem Wettbewerb
eingefahren habe, ich habe ja schon einige in dieser Klasse bestritten.
Der K3 (wenn er nicht gerade muckt) ist ein Klasse Gerät und es
macht mit
ihm auch auf einem dicht belegtem 80m/40m Band Spass Betrieb zu machen.
Der interne Tuner, der quasi unbemerkt sein Werk tut, ist eine Klasse
für sich. Ich kann mich gut an den IC746 erinnern, den ich
früher benutzt hatte und an die geringe Anzahl QSOs, die ich auf
40/80m gemacht hatte, nur weil mir die Ohren weh taten.
Das CW/SSB Verhältnis war 3/1 und immer wieder
erwähnenswert, wie stressfrei CW Betrieb gegenüber
SSB-Betrieb ist, man kann nebenbei Essen, Kaffeetrinken und sich
stellenweise auch noch mit einem Besucher unterhalten. Man muss nur ein
paar Knöpfchen drücken. Warum tut man sich nur SSB Konteste
an ...?
|
Gd-QSO |
Gd-QSO |
Gd-QSO |
Dupe |
|
|
Band |
CW |
SSB |
total |
QSOs |
Mul |
Pts |
|
|
|
|
|
|
|
80m |
180 |
58 |
238 |
0 |
31 |
629 |
40m |
131 |
17 |
148 |
0 |
38 |
311 |
20m |
85 |
49 |
134 |
0 |
41 |
491 |
15m |
135 |
48 |
183 |
0 |
37 |
173 |
10m |
35 |
16 |
51 |
0 |
15 |
13 |
|
|
|
|
|
|
|
all |
566 |
188 |
754 |
0 |
162 |
2190 |
Endergebnis
= 2190 * 162 = 354780
Beim Abbau kräftig mit Hand angelegt haben Harry,
Eckard und Karheinz. Der Rest
war Fuzzlearbeit, alles zuammen suchen und zu verstauen. Gegen 20:00
war ich letztendlich zu Hause und fiel als bald in einen komatösen
Schlaf (ohne
Morsetöne) aus dem ich erst gegen 8:00 am Montag wieder erwachte.
Nochmals Dank an alle, die geholfen haben.
Beste 73' Michael (DL6IAK)