WAG 2015
DL6IAK QRP - von der DHBW-Karlsruhe

Oktober WAG-Kontest, ein Muss seitdem ich im Jahre 1995 erstmals in der QRP-Klasse teilgenommen und sofort Feuer für diesen Kontest gefangen hatte. Ich erkannte damals sofort, dass dieser Wettbewerb  die Gelegenheit war, als DL-QRP-Station mit hohem Spaßfaktor an einem Kontest mit internationalem Teilnehmerfeld teilzunehmen. Nur wenige WAGs habe ich in diesen inzwischen auch schon zwanzig Jahren verpasst. Die ersten Jahre Teilnahme von meinem damaligen Home QTH in der Innenstadt Karlsruhe mit einem 'tieffliegenden' Dipol, mit guten Ergebnissen im übersichtlichen Teilnehmerfeld, bis ich später auf das Clubgelände meines OVs A36 auf den Bollenberg wechselte.

Der Unterschied mit einem kleinen Beam, einer Doppelzeppantenne und ausserhalb des Noisepegels der Stadt QRV zu werden, schlug sich sofort in einem deutlich besseren Ergebnis nieder. Aber es reichte zunächst immer nur auf die Plätze 2/3/4.   Bei meiner ersten Teilnahme 1995 konnte man noch mit ca. 400 QSOs und 83.000 Punkten den QRP Teil gewinnen, doch auch hier wurde die Konkurrenz  von Jahr zu Jahr stärker, wobei das Geschehen in der QRP-Sektion lange Zeit von DL3KVR dominiert wurde, der dieses Jahr, für mich überraschend, das erste Mal seit langer Zeit einmal nicht teilnahm. Es hat lange gedauert, bis ich ihn das erste Mal schlagen konnte, 2012 war es dann soweit. Inzwischen war eine Rekordpunktezahl von über 440K durch DL3TD 2010 erreicht worden. Letztes Jahr hatte ich dieses Ergebnis leider noch verfehlt, da ich wohl die 10m Bandöffnung am Samstag nicht ausgenutzt hatte und der Sonntag dann ein Reinfall war. Ähnlich passierte ja wohl dieses Jahr auch..

Es sah ja  lange Zeit so aus, als ob dieses Jahr die höheren Bänder keine wesentliche Rolle spielen sollten und die Musik auf 40/80m spielen würde. Meine Bandbeobachtungen in der Woche vor dem Wettbewerb zeigten wenig gespottete Aktivität auf 15/10m. Erst kurz vor dem Wettbewerb deutete sich eine Verbesserung zumindest für den ersten Teil des Wettbewerbs an. Nach meinem mentalen Durchhänger im UHF-Oktober Kontest vor zwei Wochen, als mich der Ehrgeiz vorzeitig verliess oder vielleicht erst garnicht vorhanden war, war ich negativ vorgespannt für den kommenden WAG. Bei miesen Bedingungen erwartete ich schnell gegen mein letztjähriges Log ins Hintertreffen zu geraten. Seitdem meine Software das hergibt, trete ich eigentlich immer in einem Kontest zunächst einmal gegen mich selbst an. Irgendetwas muss einem ja anspornen.  

Eine gewisse Herausforderung war allerdings, die neue Antenne an der DHBW in Karlsruhe im Kontesteinsatz zu prüfen. Die Antenne würde noch ein paar dB mehr Aluminium in die Wagschale werfen, bei QRP-Betrieb zählen die dBs bekanntlich doppelt hi. Lange war ich mir nicht schlüssig, vom bewährten QTH Bollenberg nach Karlsruhe zu wechseln, da ich befürchtete, das stadtnahe QTH würde mich mit mehr Noise belohnen. Am Ende siegten Neugier und Bequemlichkeit, kein Aufbau der Doppelzepp, ein warmes Plätzchen, keine kalten Füsse, eine weise Entscheidung, wie sich zeigen sollte.





Jede Menge Aluminium, der OB 18-6 vom Dach aus gesehen, zu erkennen auch der Trap Dipole 160-80-40-30m

DIe Antennenanlage, ein OB18-6, stellt eine 7-Element Yagi für 10m, eine 4-Element Yagi für 12/15/20/17 und 3-Element Yagi für 40m dar.  Zusätzlich hängt noch ein 160/80/40/30m Trap-Dipol auch in gut exponierter Lage ca. 35m über Grund.



Antenne aus Sicht eines Spaziergängers

Kurz vor 16:00 Ortszeit war ich vor Ort, bequem, wenn man nur das Funkgerät einschalten und die Software starten muss. Gearbeitet wurde wie immer mit K3 und mit  eigener Kontestsoftware. Das 10m Band war offen und so blieb ich ohne viel CQ zu rufen zunächst auf 10/15m und angelte mir das erste Multiplikatorenpolster,  um 16:20 UTC machte ich die letzte Verbindung auf 10m, 15m schloss ich ca. eine Stunde später ab, da die Verbindungen mit nur 5W langsam mühsam wurden.
In meinem 'Privatkontest' gegen mich selbst, lag ich inzwischen vorne, was mich natürlich  anspornte. Inzwischen hatte ich mich auch an die Bedienung und Geschwindigkeit des Rotors gewöhnt, eine Antennenanlage von knapp 200Kg dreht natürlich auch etwas behäbiger, wie der kleinere Beam auf dem Bollenberg.

Aber am Ende ging auch alles wesentlich flüssiger von Hand, wie zunächst von mir befürchtet. Man musste nur einen optimalen 'Fahrplan' im Kopf behalten, wenn man die gespotteten Multis abklapperte. Überhaupt sind es die Multis, auf die man bei QRP Betrieb achten sollte. Ein 5W Signal gibt eher weniger zu Läufen Anlass, wenn es auch ansatzweise immer einmal wieder zu solchen kommen kann. Wenn, dann aber nicht mit spektakulären Raten und über längere Zeitspannen (in HK hatte ich in CW beim CQWWDX  stellenweise bis zu 200 QSOs in der Stunde im Log).  Läufe auf 40m mit DL Stationen sind auch nicht so der Bringer, am Ende stehen zwar viele QSOs im Log, aber keine Punkte im Endresultat. Der Anteil der DL-Stationen in meinem Log liegt bei relativ geringen 10%, es soll ja auch ein 'DL ruft den Rest der Welt Kontest' sein.  

Nach einem Zwischenstopp auf 20m um einige Multis einzusammeln, dann ab auf 40m. Hier gabs zunächst nur die EU Multis, immer wieder mal unterbrochen, um den ein oder anderen Multi auf 20m zu sichern.  Gegen 19:20 UTC dann QSY auf 80m, die Multis sprudeln und der Vorsprung gegenüber 2014 wächst kontiniuierlich.  Erstaunlich wie gut auch SSB-QSOs mit 5W gelingen, immer wieder scanne ich die SSB Bereiche ab, da die Clustermeldungen hier eher DX-lastig sind und die EU-Multis gesucht werden müssen. Bei CW verlasse ich mich schon sehr auf die RBN-Skimmer, was vielleicht ein Fehler ist. Anrufe von W Stationen auf 80m für eine QRP Station, auch nicht so häufig, das kam aber einige Male vor. Am Ende 52 Multis auf 80m mit 5 W, mein persönlicher Rekord im WAG, 40m brachte 65 Multis, mehr als 45 Multis hatte ich glaube ich nie, nur ein Multi weniger als auf 20m, wo es am Ende  66 Multis wurden.

Der Sonntag war dann etwas ernüchternd, was 10m anging, war die Party wohl mal wieder am Samstag, nur gelegentliche Skips und ein paar Multis. Aber um 10:00 UTC hatte ich fünf Stunden vor Kontestende das Vorjahresergebnis erreicht. Jetzt begann die Kür. Es galt zunächst den Allzeitrekord von DL3TD anzupeilen, 50.000 Punkte und zur Sicherheit nochmal 50K drauf, die 500K waren auch bald eingefahren, dann sollte es mindestens eine sichere 600.000 werden, am Ende standen Brutto 720.000 im Log. Müdigkeit kam gar nie auf im Kontest, ich war die volle zeitliche Distanz QRV, vielleicht mit ein paar Konzentrationsschwächen gegen Sonntagsmorgen, die sich aber mit dem sich abzeichnendem erstaunlichem Ergebnis und einem kräftigen Kaffee  schnell auflösten.

Die Bedingungen insgesamt waren subjektiv gefühlt nicht besser, wie vor einem Jahr, jedoch war die Beteiligung sicher größer. Die 'Durchschlagskraft' meines QRP Signals war gefühlt wesentlich besser, verglichen mit dem Vorjahr, im Pile Up konnte ich mich gut behaupten und bekam eigentlich meist nach einigen wenigen Anrufen Gehör. Alle gehörten Multis konnte ich leider nicht ins Log bannen, da hat es dann doch an den 13 dB zu einem 100W Signal gefehlt. Mit 750W hätte man aber bestimmt noch knapp 100 Multis mehr aufscheuchen können. Ich mache mir Gedanken, vielleicht mal im nächsten Jahr die Klasse zu wechseln. Es war jedenfalls meine bisher kurzweiligste WAG-Teilnahme.




Band CW SSB total Dupe QSOs Mul Pts
80m 237 36 273 1 52 723
40m 145 25 170 1 65 584
20m 154 34 188 1 66 620
15m 126 46 172 1 53 668
10m 25 12 37 0 25 163
all 687 153 840 4 261 2758

Final result = 2758 * 261 = 719.838


80M :  UA  YL  SM  YU  OM  UR  *IT9  ON  OE  OH  EA  DL  LY  GM  LA  E7  SP  HB  ES  4O  I  HA  PA  OK  UA2  9A  OZ  4J  EU  S5  LZ  F  EI  LX  G  YO  OH0  VE  5B  EA9  K  CT3  EA8  SV  CT  KP2  UA9  YV  V3  Z3  IS  CM

40M :  OH0  HB  I  SM  OM  UA  EI  LY  EU  YU  HA  SP  UR  DL  9A  OK  YL  OH  ON  YO  UA9  ES  E7  LZ  S5  SV  5B  Z3  CT  EA  UN  A6  4J  4L  OZ  4O  G  LA  GM  F  TA  ZD7  EA8  EA9  VE  3V  K  PY  *IT9  KP2  CX  YV  PJ2  CT3  EK  CM  SU  FM  HC  SV5  LX  PA  ER  OE  UA2

20M :  *IT9  I  EI  EU  OH  ER  YO  UA  SP  DL  UR  Z3  LZ  EA  5B  9M2  EA6  *GM/s  K  JA  CT3  ZS  3V  OK  ZD7  5H  SV9  KP2  PY  EA9  EA8  CX  VE  5A  A6  UA9  UK  4J  UN  SV5  *TA1  4X  HZ  4L  VK  SV  ES  4O  S5  OH0  V3  YU  SM  9A  F  LY  YL  PA  TA  CT  HA  E7  HB  LA  GW  TF

15M :  K  DL  VE  A6  KP4  EA8  CT3  5B  ZS  F  SP  UA  CX  OK  HK  KP2  EA9  PJ4  EA  YV  4L  UA9  5H  4J  UN  SV5  SV9  JA  UR  *TA1  LZ  YB  ZL  YO  HZ  VU  ZD7  CT  AP  PJ2  EI  EU  Z3  OH  TA  ES  SM  PY  BY  V3  9A  XE  OH0

10M :  DL  K  5B  PJ2  KP2  PY  VE  CX  EA8  CT3  LU  3B9  4J  4X  HZ  ZD7  4L  UN  UA9  A6  UA  F  SV5  UR  TA





Beste 73' Michael (DL6IAK)