Exakt um 11:42 hob der Ballon mitten im Karlsruher
Schlosspark ab. Das war wohl der erste Ballonstart seit
dreihundert Jahren. Nachdem
kurz zuvor noch eine Gewitterfront für
etwas Wind und Regen sorgte, klarte und trocknete es dann doch bis zum
Start ab, und sogar der Wind meinte es gnädig und legte eine Pause
ein. Die befürchteten Windböen blieben aus, so daß die
Ballonbefüllung ohne Probleme im Freien stattfinden konnte. Der TX
der Sonde bestand aus einem 100mW 2m Sender auf der Frequenz
145.200. Periodisch alle fünf Sekunden wurde ein Datensatz
gesendet, der
unter anderem auch die genaue Position beinhaltete. Zusätzlich war
noch eine Kamera dabei, die alle 40s ein Bild schoss.
Vor dem Start
Der Ballon nahm seine Fahrt in den mittlerweile
blauen
Himmel auf. Nach einer Viertelstunde jedoch der erste Schreck, die
Sonde hatte scheinbar ihren Betrieb eingestellt. Die Sprachausgabe
hatte offensichtlich ein Problem, was schon vorher an der stellenweisen
verzerrten
Aussendung zu bemerken war. Die Beteiligten wollten sich bereits
enttäuscht zurückziehen, als plötzlich
wieder überraschend ein
Lebenszeichen von der Sonde zu hören
war. Es zeigte sich, dass die Unterbrechungen, die noch des
öfteren vorkommen sollten, immer ca. 13 Minuten dauerten. Das
entsprach gerade der maximalen Aufzeichnungslänge des verwendeten
EEPROMs, offensichtlich konnte es passieren, dass manchmal das
Dateiende nicht erkannt wurde und die Ausgabe bis zum Ende des
kompletten Datenspeichers erfolgte. Dieser Umstand war zwar
ärgerlich, aber
gefährdete letztendlich die Mission nicht, solange er nur
sporadisch auftrat. Franz DJ7KL war nach dem Start bereits auf dem Weg
in das Landegebiet, das irgendwo zwischen
Pforzheim und Stuttgart liegen sollte. Die Steigrate betrug ca. 2,5m/s,
was eine
relativ lange Fahrtzeit erwarten lies.
Kurz nach dem Start, das Karlsruher Schloss
Hier ein paar sehr schöne
Bilder unmittelbar nach dem Start von Karlsruhe.
Karlsruhe dreihundert Jahre nach
Gründung
Über 33000m hoch über den
Gewitterwolken
Noch ein paar Informationen zum Fahrtverlauf. Der Ballon bewegte
sich
zunächst in östlicher Richtung, bis er hinter Winnenden bei
ca. 17000m in
eine windstille Zone eintrat, um bei ca. 20000m Höhe wieder nach
Westen zu driften. Nördlich von Pforzheim erreichte er mit 33806m
letztendlich seine Bersthöhe.
Flugbahn
Nach Absinken und Erreichen
der westlichen
Strömung driftete der Ballon wieder in östliche Richtung, um
kurz vor Ditzingen in einem Weizenfeld durch Franz DJ7KL sagenhafte 10
Minuten nach der Landung geborgen zu werden.
Steigverlauf und Horizontalgeschwindigkeit
Hier noch die Spotter,
die
uns
halfen den Ballonflug lückenlos vom Start bis auf 687m vom
Standort im Schlossgarten aus zu verfolgen. Der am weitesten entfernte
Spotter war DL2MF (JO52DP), der bei einer Höhe von ca. 33000m aus
über 400km Entfernung zwei korrekt dekodierte Datenpakete
schickte. Franz DJ7KL lieferte die lückenloseste
Bahnverfolgung, gefolgt von der Empfangsstation an der
DHBW-Karlsruhe (gestockte Vertikalantenne in 25m Höhe). Auch aus
der Schweiz war eine Station QRV. Danke an alle aktiven Spotter, die
eine QSL Karte erwarten dürfen.
DJ7KL JN48FU Spots: 1013
DHBW JN49EA Spots: 1002
DG3IAP JN48KV Spots: 885
DK2NP JN48EW Spots: 378
JN48OT JN48OT Spots: 355
DF8NK JO40RB Spots: 215
HB9DWQ JN47FE Spots: 10
DB0BND JN48OT Spots: 5
DL2MF JO52DP Spots: 2