Warum nicht einmal ein bequemer Kontest vom Bollenberg? Der Juli Kontest bot sich an, jedoch mit dem Handicap einer Terminkollision mit dem Viertelfinalknüller Argentinien Deutschland. Als ein nur bedingt vom Fussballvirus Infizierter für mich kein Problem. Kurze Nachfrage ergab: keine Kollision mit anderen Kontestern aus A36. Wie einfach kann es sein QRV zu werden, kein Antennenaufbau, keine maroden Verbindungen etc., nach etwas mehr als einer halben Stunde war man QRV. Sebastian (DL3GAZ) kam zufällig an der Hütte vorbei und blieb auf einen Plausch. Dann der verhaltene Kontestauftakt, ich sah mir parallel  dank UMTS-Technik auf einem zweiten PC das Spiel in bescheidener  Qualität an. So war ich auch informiert. Nach dem Spiel lief dann Harry (DK2GZ), Herrman (DJ5HPA) und ein guter Bekannter von mir noch ein, ein gut gekühltes 5l Fässchen Weissbier kam zum bestimmungsmäßigem Einsatz. Harry machte noch einige Dutzend QSOs, während der Rest einen Blick auf das zweite Spiel des Tages warfen. Bei Gesprächen über den Outback von Australien und Herrmans dortige Erlebnisse wurde es spät nach Mitternacht.Gegen 2:00 war der letzte Besuch in der lauen Sommernacht entschwunden. Da keine Hektik angesagt war und die Teilnahme am Kontest völlig ehrgeizlos war, gönnte ich mir genügend Schlaf. Avisierter Besuch am Sonntag blieb aus, so dass es sehr gemütlich wurde. Gefreut habe ich mich dann noch über den Besuch von Herrman nach dem Kontest, der mit XYL auf der Heimfahrt von einem Sommerausflug nochmals vorbeischaute.

Interessant war es für mich einmal, den Standort Bollenberg im Kontest aktiviert zu haben. Im Vergleich zu Nussbaum fehlten auch diesmal wieder die vielen Stationen aus dem Raum Berlin, die in Nussbaum immer ins Log kamen, und auch die Stationen in Küstennähe im Norden fehlten. Das weite DX geht vom Bollenberg aus genauso gut, wie von Nussbaum, das liegt sicher daran, dass diese DX-Stationen meist  "Big Guns" sind, also mit überdurchschnittlichen Antennenanlagen arbeiten und meist selbst über weite Strecken des Kontests nur Rufen.
Ist das Rufen von Nussbaum aus schon manchmal etwas nervtötend, so ist dieses vom Bollenberg aus nochmals eine Nummer frustrierender. Nun bekommt man aber beim Absuchen des Bandes in der Regel nur Stationen zu hören, die es sich leisten können selbst zu rufen, die vielen kleineren Stationen, die von zu Hause mal eben die Bandbelebung nutzen um etwas DX zu machen, suchen meist ebenso das Band ab, und die bekommt auf diese Weise eben nicht ins Log. Entsprechend fehlen diese Stationen, was wir beim direkten Vergleich schon öfters bemerkt haben. Offensichtlich ist das Signal vom  Standort Bollenberg dann für diese kleineren Stationen nicht attraktiv genug zum Anrufen, da etwas schwächer. Bei früheren Versuchen war das Signal aus Nussbaum, bei vergleichbarer technischer Ausstattung der Station, mindestens 1 S Stufe kräftiger. 

Der erreichte Schnitt lag diesmal bei erstaunlichen 390km, für einen Mixed Mode Kontest sehr hoch, was aber nicht täuschen sollte, da trotz oder wegen des Absuchen des Bandes eben die vielen kleineren Stationen nicht erreicht werden konnten, die man von Nussbaum aus durch Rufen und Angerufen werden ins Log bekommt.

Alles in allem ein schönes stressfreies Wochenende mit einigen schönen Verbindungen.