DP7X im Juli Kontest 2013 

Bollenberg

JN49GB 

OPs: Karlheinz DG1IU, Harry DK2GZ, Michael DL6IAK 





Morgendämmerung am Bollenberg

Meist kommt es anders als man denkt, war doch zunächst geplant im Julikontest vom Panoramahof in JN48IX, in der MultiOp-Klasse anzutreten. Durch den etwas verpatzten Sommerbeginn hatte sich aber wohl der dortige Erdbeer-Ernteeinsatz zeitlich nach hinten verlagert, so daß dort noch volle Hektik angesagt war. Es muss wohl auch Probleme mit der Stromversorgung gegeben haben, diverse Kühlaggregate und wohl auch die nächtlichen Heizlüfter der Erntehelfer in den vergangenenen doch recht frischen Nächten hatten öfters zum Auslösen der Absicherung in den Wirtschaftsanlagen des Gehöfts geführt. Wir wurden darauf aufmerksam gemacht und hätten es probieren können, aber in Anbetracht des Risikos am Ende dann doch den Betrieb einstellen zu müssen, da der Wirtschaftsbetrieb letzten Endes vorgeht, hatten wir es dann vorgezogen, die Aktion auf den Bollenberg zu verlegen. Am Ende wollte ich es mir auch nicht durch vermeidbaren Stress mit meinen dortigen 'Gastgebern' für zukünftige Einsätze verderben. 

Leider haben wir am Bollenberg keinen Netzanschluss. Aber es blieben ja noch zwei Tage um ein passendes Einphasennetzteil für die PA zusammen zimmern zu können. Es wäre wohl auch mit der von mir schon einmal eingesetzten SB1000-Netzteilversion gegangen, da ich aber erst vor kurzem einem abgerauchten Transformator einer solchen PA ins Auge gesehen hatte, zog ich es vor, auch in Anbetracht der zu erwartenden Dauerbelastung, dafür einen weniger empfindlichen Transformator aus meinem Fundus einzusetzen. So nebenbei entpuppten sich dann auch noch die zunächst eingesetzten acht Glättungskondensatoren aus dem letzten Jahrtausend (1970) als Quelle möglichen Unheils, da sie im ersten Probebetrieb nach einigen Minuten an Spannung unangenehme knisternde Geräusche von sich gaben, den großen Knall wartete ich dann aber besser nicht mehr ab. Ausgebaut verfügten sie dann immer noch über eine respektable 'Restwärme', also nur noch Schrottwert. Glücklicherweise befanden sich noch drei standhafte Kondensatoren in meinem Besitz, der angebenen Spannungsfestigkeit von >5KV wegen, hatten sie einmal wahrscheinlich in Defibrillatoren Leben gerettet. Unerwartete  Schwierigkeiten bereitete auch die Schaltung für die Gittervorspannung. Eine von mir bereits mehrfach aufgebaute Schaltung mit einem Darlingtontransistor wollte einfach nicht überleben. Eine Modifikation der Schaltung und Ersatz des Darlingtons durch einen P-Kanal-Fet aus der Schachtel brachte dann die Erlösung. Bis heute weiss ich aber nichts über die Ursache für die Ausfallserie der Darlingtons. Sicherheitshalber steckte ich mir noch einen Ersatztransistor und einen Gurt Gleichrichterdioden ins Gepäck, wie sich zeigen sollte, ein weiser Entschluss. Eine augenscheinliche  VDE Prüfung hätte der Aufbau am Ende wahrscheinlich auch nicht überstanden, aber er funktionierte elektrisch, zumindest bis ca. 2,5 Stunden vor Kontestende, als sich Teile der Gleichrichterkette aus unerfindlichen Gründen verabschiedeten. Doch Ersatzdioden waren ja glücklicherweise genügend dabei.

Der 'Gleich-riecht-er' nachdem er roch ...

Bei bestem Wetter und auch solchen Aussichten trafen wir dann nach Einsammeln der Ausrüstungsgegenstände um 16:00 am Gelände am Bollenberg ein. Karlheinz schlug vor die ganze PA doch einfach im Anhänger zu belassen, was sich als keine schlechte Idee erwies, kein Lüfterlärm, alles 'berührungssicher' vor dem Shack und ca. 1dB weniger Dämpfung im Sendezweig. Ein 12m ECO-Flex 15 Koaxkabel lag auch noch auf der Hütte, die ideale Länge von der PA bis zum Speisepunkt der Antenne. Was noch nicht ganz klar war, wie wir das ganze steuern könnten, zumindest die PA war relativ breitbandig, aber benötigte natürlich noch ein Steuersignal für den Ruhestrom. Aber eine Rolle Litze haben wir dann auch noch irgendwo gefunden. Ein Hoch auf unser drahtloses Hobby. Als Antenne kamen die zwei 11 Element Tonnas zum Einsatz, die sonst auch am Panoramahof ihren Dienst leisten. Diese wurden auf einem 10m Kurbelmast ausgefahren. Für den Empfang wurde ein separates Kabel bis ins Shack gelegt.  Das Rig bestand dann aus einem K3 plus eine LT2S Transverter (erst kürzlich glücklich erworben), eine Kombination die bei uns so zum ersten Mal zum Einsatz kam und die darin gesetzten Erwartungen am Ende auch voll erfüllte.

Nachdem der Antennenaufbau und die ersten kurzen Tests am Freitagabend erfolgreich verliefen, trafen wir uns am Samstag gegen 11:00 um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Genügend Zeit um alles in Position zu bringen. Glücklicherweise waren fast alle Steuerkabel da, nur eines musste noch irgendwo angelötet werden. Am Ende schaltete auch alles so, wie es geplant hätte sein können.

Harry im Shack

Der Kontest konnte beginnen, was er dann auch tat, allerdings mit verhaltener Taktzahl. Bei solchem  Wetter aber auch nicht sehr  verwunderlich, gibt es doch sicher besseres zu tun, als sich bei solch prächtigem Wetter - wir sind ja dieses Jahr nicht gerade verwöhnt worden - ins Shack zu begeben und Pünktchen zu verteilen. Erfahrungsgemäß ist die Anzahl der einreichenden Stationen im Juliwettbewerb nicht so groß, wie in den März/Mai-Wettbewerben. Die Bedingungen waren zunächst eher durchschnittlich, der Schnitt blieb die ersten sechs Stunden unter 300km. Ab 20:00 UTC stieg er dann jedoch auf 350km an, um diesen Wert dann auch bis zum Ende zu behalten. Dies ist für einen Mixedmode-Kontest von diesem Standort aus ein überdurchschnittlich guter Wert. Es gab gute Tropobedingungen in Richtung Westen, zunächst kam  EI9E/P mit 1143km ins Log. Dann erschien EA1DR/1 an der Biscaya im Cluster, der dann auch erstaunlich einfach ins Log kam. Wenig später wurde EA1FDI aus der Nähe von La Coruna gespottet, eigentlich nur aus Neugier drehte ich die Antenne in diese Richtung und welch Überraschung, das Signal war hier deutlich und ohne QSB mit 55-56 aufzunehmen. Die Verbindung über 1453km kam auf Anhieb zu Stande. 

Karlheinz DG1IU 

Am Ende des Wettbewerbs standen 506 gültige QSOs mit 177788Punkten im Log, das dürfte das beste bisher von diesem Standort aus erreichte Ergebnis in einem VHF-Kontest gewesen sein. Ziemlich genau um 18:00 Ortszeit war wieder alles abgebaut und die Gerätschaften wieder in den Fahrzeugen verstaut. Es hat richtig Spass gemacht, einmal wieder in einer Gruppe am Kontest teilzunehmen. Es ist doch wesentlich entspannter, als Portabelstation in der Single OP Klasse, es bleibt Zeit für einen Plausch oder in Ruhe eine Tasse Kaffee zu trinken. Auch wenn wir in dieser Klasse mit unseren Möglichkeiten keine Chance auf einen der ersten Plätze haben dürften, bleibt dies hoffentlich nicht die letzte Aktion in dieser Art.

Jetzt muss wieder Ordnung einkehren ...

CUL es 73'



73' de Michael DL6IAK
 

Ergebnis DP7X aus JN49GB


      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 506
ERREICHTE PUNKTZAHL  177788
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 351km
GEARBEITETE GROSSFELDER 87
WEITESTE VERBINDUNG 1442 km   mit EA1FDI

GEARBEITETE´LÄNDER            :  20
DL 295/OK 66/F 49/HB 21/PA 10/G 10/OM 9/SP 7/OE 7/I 6/ON 5/S5 5/ OZ 4/ HA 4/9A 3/EA 2/ GW 2/EI 1/SM 1/HB0 1





Alle Verbindungen aus JN49GB



Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität


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