Beim Überflug mit
einer Piper auf dem Weg nach Nürnberg konnte ich das Kontest QTH
am Panoramahof
einmal aus der
Vogelperspektive ausmachen
Jetzt
scheint es doch chronisch geworden zu sein, Harry hatte ja schon vor
einiger
Zeit mit dem Golf spielen begonnen. Dem Sport hängt ja in
gewissen Kreisen
die Fama
an, eine Alterserscheinung zu sein. Zunächst dachte ich, na ja, das
sind zwar Symptome, aber es muss ja nicht immer gleich etwas
Ernstes
dahinter stecken. Aber
inzwischen nach der vorzeitigen Aufgabe im März, der zweite
Kontest in Serie ganz ohne HarrysTeilnahme, selbst das Angebot einmal
zusammen in der MOP Klasse vom Panoramahof anzutreten, konnte kein
Kontestfieber mehr hervorrufen. Sieht also ganz
danach aus, dass wir ihn
verloren haben. Wenn überhaupt, dann kann Ihn vielleicht nur noch
der Marconikontest aus dem Kontestkoma erwecken. Ich errinnere mich
noch dunkel, als im Oktober 2005 Harry als überraschender
Besucher bei einer UHF-Kontestaktivität auftauchte. Er war mir
damals nur als überzeugter CWist auf Kurzwelle bekannt. Ein paar
QSOs auf 70cm damals hatten ihn wohl Blut lecken und in ihm die
Erkenntnis reifen lassen, dass auch VHF/UHF Konteste ihren Reiz und
Herausforderung haben. Etwas überraschend war dann seine
Aufrüstung mit einer 2m, 70cm und 23cm Station, konsequent wohl
aus der Sicht eines Kurzwellenkontesters, der ja auch meist auf
allen Bändern aktiv ist. Das clubeigene Areal mit den vorhandenen
Antennen am Bollenberg, das mit relativ geringen Aufwand in die Luft zu
bringen war, erleichterte zudem den Start ins UKW-Kontestgeschehen. Ich
hatte damals schon den Panoramahof für meine Aktivitäten
entdeckt, was zwar jedesmal mehr Aufwand bedeutete, aber auch
gleichzeitig mehr Freiheiten bei der Wahl der Antennenanlage und
vor allem hatte der Standort auch deutliche Vorteile gegenüber dem
Bollenberg. Ein weiterer Bonus, es dröhnte kein Dieselaggregat im
Hintergrund, womit auch keine Abgasschwaden durchs Shack wogten,
wie es am Bollenberg manchmal je nach Windrichtung der Fall war. Schön war die
Zeit, er wird mir sicher fehlen, war es doch auch stets ein
beruhigendes
Gefühl, dass da nachts noch einer nebenan mit der Konzentration
und und
gegen den Schlaf kämpft. Aber vielleicht ...
Nach vielen Jahren gesammelter Kontesterfahrung sind inzwischen
mehr oder weniger die meisten Möglichkeiten ausgeschöpft, die
mir als SOP, und dies gilt auch für den Auf/Abbau, zur
Verfügung stehen, die Ausrüstung zu optimieren. Auch das QTH
liegt nicht zu weit vom Home QTH und bietet eine beschränkt
konkurrenzfähige Ausgangslage. Natürlich gibt es die
üblichen Verdächtigen, gegenüber deren Randbedingungen
unter den gegegeben Umständen absolut nichts auszurichten ist und
diejenigen, die ähnlich aufgestellt sind und man schon darauf
achten muss, nicht zu patzen, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Mit anderen Worten, man weiss sich inzwischen einzuschätzen, kennt
aber auch seine Grenzen.
Einige Zutaten hatte ich diesmal doch noch zuvor verändert,
eigentlich immer gefährlich. Die alte Treiber PA mit dem MFG151g
zeigte ein eher schlechtes IMD-Verhalten (ca. 20dB, bzw 26dB
PEP)). Hätte ich nicht nachgemessen, hätte ich es bei
ihr belassen, gemeckert hatte nie jemand. So aber wusste ich um die
eher bescheideneren Werte. An der Aussteuerung lag es nicht,
brauche ich doch nur um die 100W. Wahrscheinlich liegt es an dem
breitbandigen Design der Motorola Applikation, eine Variation des
Ruhestroms brachte auch keine signifikante Verbesserung. Aus
früheren Versuchen hatte ich aber noch eine Platine für die
1,25KW LDMOS Typen von Freescale/NPX. Die Preise für diese Typen
sind inzwischen auch mehr als halbiert, so bekam ich den entsprechenden
Transistor für 110 Euro. Das IMD lag jetzt bei 400W PEP gemessen
bei besser als 40dB (46dB PEP), ein guter Wert. Bei 800W PEP sank es
auch auf Werte um die 20dB (26dB PEP), nicht so toll, die hohen
publizierten Ausgangsleistungen mit diesem Typ von
größer als 1KW beziehen sich meist auf Träger und haben
ein deutlich schlechteres IMD, mehr als 800-900W sollte man den 1.25KW
Typen in SSB daher nicht abverlangen.
Nachdem die Hinweise auf Mehrfachaussendungen beim letzten
Kontest doch etwas Verunsicherung bei mir hervorgerufen
hatten, versuchte ich dem Ganzen vorher noch auf den Grund zu
gehen, Der Verdacht fiel schnell auf eine nachträglich
hinzugefügte Schaltreglerschaltung, die die 12V Spannung
für die Lüfter der Treiber PA aus deren 40V
Versorgungsspannung erzeugte. Denn vor Inbetriebnahme dieses
Schaltreglers gab es diese Beschwerden nicht. Und siehe da, nach
Entfernung, waren die doch sehr penetranten
Nebenaussendungen verschwunden.
Nun sind Schaltnetzteile an sich problematischer, als die alten
Trafonetzteile, da der 'Brumm' nicht 100Hz beträgt, sondern ein
beträchtliches Vielfaches davon. Dieser kann eine schwache
Amplitudenmodulation bewirken und damit Seitenbänder in
entsprechend weiterem Anstand vom Hauptsignal. Diese sind
natürlich abgeschwächt, können aber durchaus noch
beachtliche Pegel erzeugen. Einer Dämpfung von 60dB
entspricht bei einer effektiven Strahlungsleistung von 1KW ERP
immer noch einem Signal von einem Milliwatt, das dann auch in
100 km Entfernung und mehr noch aufgenommen werden kann. Daher hatte
ich mir soweit möglich auch die Ausgangsspektren des
Transverters angesehen. Der K3 und der Transverter von Kuhne werden aus
einem Schaltnetzteil betrieben. Im Laboraufbau K3,Transverter auf
Dummyload (ca.10W Output) zeigte sich bei der Sichtung der Spektren mit
einem Spektrumsanalyzer (mit einer kleinen Antenne) bei allen zur
Verfügung stehenden Schaltnetzteilen ein erschreckendes Bild,
keines wies einen besseren Abstand als 60dB der
Nebenaussendungen zum Nutzsignal aus. Die Nebenaussendungen waren dabei
je Taktfrequenz des verwendeten Netzteils bei den entsprechenden
Vielfachen. Eigentlich hätte man mit so einem Signal nicht aufs
Band gehen können. Akkustisch bestätigt wurde das ganze
noch durch einen Testempfänger im Labor,ebenfalls mit einer
Stummelantenne ausgestattet. Durch Ferrite konnte das etwas verbessert
werden, aber ein durchschlagender Erfolg war nicht zu verzeichnen. Im
Gegensatz dazu war dann das Signal im Spektrumsanalyzer nahezu
sauber, wenn man ihm das Signal über einen Richtkoppler aus
der Antennenleitung direkt auskoppelte. Der Frequenzgang der
Koppeldämpfung konnte es nicht sein, da die Nebenaussendungen ja
nur Vielfache der Taktfrequenz neben dem Nutzsignal lagen. Blieb also
nur die Vermutung übrig, dass der Noise auf dem Mantel
als Gleichtaktsignal vorlag. Auf die Antenne kam er offensichtlich
nicht an. Bestätigt wurde der Verdacht durch Abhören des
Signals über eine externe Antenne ausserhalb des Labors. Hier
waren die Nebenprodukte so gut wie unhörbar, jedenfalls weit
besser gegenüber dem Nutzsignal abgedämpft. Vielleicht hat ja
jemand auch solche Erfahrungen gemacht. Sieht also so aus, als strahle
die ganze Anordnung im Shack die Nebenprodukte ab, die Antenne aber
nicht. Daher stand zu vermuten, dass jetzt wohl nur jemand in der
unmittelbaren Nähe etwas aufnehmen würde können. Das
Problem müsste prinzipiell fast alle treffen, die
Schaltnetzteile verwenden, fällt aber wahrscheinlich nur auf UKW,
wenn überhaupt, auf. Im Kontest gab es dann diesmal auch nur
einen Hinweis von DF3IS, der ca. 10km Luftlinie entfernt schwache
Nebenprodukte (ca.+/-100KHz) ausmachen konnte, wenn er die Antenne in
meiner Richtung hatte. Interessant wäre gewesen
festzustellen,ob die Stärke von der Richtung meiner Antenne
abgehangen hätten, den Test haben wir leider nicht gemacht.
Gleichwie, ich habe noch einen Eisennetzteil, dass ich das
nächste Mal einsetzen werde und hoffe damit, das Problem komplett
los zu sein.
Antenne steht
Aufbau fand wie
immer am Freitag,
heiss und trocken war es auch schon die Tage zuvor, womit schon
einmal die Befahrbarkeit der Wiese nicht in Frage stand. Das
Errichten der Antenne verläuft
inzwischen wie am Schnürchen, da die Aufbauschritte inzwischen
bekannt
und nicht mehr viel nachgedacht werden muss. Nach anderthalb Stunden
stand die Antenne und die Inbetriebnahme der Station im Hänger
verlief
auch ohne Probleme. Noch ein paar QSOs und einige CQ-Rufe in FT8 und
der Blick auf die pskreporter-map beruhigten, alles schien OK zu sein.
Freitags
Abendstimmung
Samstags gut ausgeschlafen und nach einem guten Frühstück und
bei etwas kühleren Temperaturen erfolgte die in Betriebnahme der
Station und gegen 13:00 war alles einsatzbereit. Es war deutlich
angenehmer wie am Freitag, was die Temperaturen im Hänger auf
akzeptablem Niveau bleiben lies, ohne die Türen auf Durchzug zu
konfigurieren, was mit einem Luftzug verbunden ist.
Samstags vor dem Konteststart
Der Start des Kontests verlief
dann etwas verhaltener als im Mai, allerdings blieben die QSO-raten
länger um die 50 Qsos/Stunde. Kein erzwungener Windowsupdate
unterbrach den Ablauf, so dass ich zunächst auch lange vor meinem
Mailog lag. Trotz verhaltener Bedingungen, eigentlich gab es nur
Troposcatter ohne Inversion, war der Schnitt von Anfang an sehr hoch
und stieg bis sonntags morgens auf 374km/QSO, was aber nicht
durchzuhalten war. Dies war sicher der hohen Beteiligung der
OK-Fraktion geschuldet, für die ich hier nahe der
französischen Grenze natürlich eine hervorragende Randlage
habe. Auch kamen wieder mehr Stationen aus dem Großraum Berlin
ins Log. OZ6TY und SK7MW riefen auch gleich in der ersten
Stunde an. Später dann das erste tiefe Grummeln und
südlich kräftiges Wetterleuchten. Leider entlud sich die
Wärme der letzten Tage ausgerechnet heute am Samstagabend, tags
zuvor war noch alles friedlich. Die Blitze sahen durchaus
ehrfurchtseinflössend aus, hier auf der Kuppe mit der Antenne
gäbe ich sicher ein gutes Ziel ab, falls sich das Geschehen weiter
nach Norden verlagern würde. Im Gedächtnis blieben mir noch
die Blitze über der kolumbianischen Karibik, die aus dem
Gewitterkumulus ausbrachen und Kilometer entfernt aus einem
heiterem Himmel einschlugen. Daher hatte ich genügend Respekt und
betrachtet mir das Geschehen auf einer Echtzeitblitzkarte und beschloss
zu pausieren, bis das Ganze abgezogen sein würde. Wie
vorausgesehen zog das Gewitter dann auch in südöstlicher
Richtung ab. Etwas mehr als eine Stunde war so für den Kontest
verloren, quasi das Pendant zum Windowsupdate im Mai.
Gewitterzone
Später nachts beruhigt sich
das Geschehen,der mitlaufende ON4KST-Chat zeigte auch nur noch
schon gearbeitete Stationen aktiv, also konte man sich etwas ausruhen.
Im Juli wird es ja früh hell, gegen 6:00 ging es weiter, immer
noch knapp am Resultat des Maikontests. Die Frage war nun, konnte die
QSO-Anzahl oder das Ergebnis übertroffen werden. Bei dem bis dahin
guten Schnitt sah es so aus, als wenn die 200K Marke zu schlagen sein
würde, was dann ja auch gelang. Die QSO-Anzahl blieb dann doch
unter der 600 Marke, was aber im Juli nicht anders zu erwarten war, da
bei gutem Wetter sicher andere Freizeittätigkeiten in
Präferenz weiter oben rangieren dürften. Inzwischen ist ja
das vorläufige Ergebnis schon publiziert und das Endergebnis kann
sich sehen lassen. Gegen DR1H ist so oder so nichts
auszurichten, man kann nur versuchen das Punktverhältnis
einigermassen im Rahmen zu halten. Ansonsten fehlen nur ca. 1000 Punkte
auf den voraussichtlichen Gewinner der MOP-Klasse DJ7R, was wäre
das Ergebnis ohne Gewitterpause gewesen? Wenn ich Mitstreiter gefunden
hätte, wäre ich ja auch gerne einmal von hier in der
MOP-Klasse angetreten.
Alles in allem ein erfolgreicher Kontest, nichts ist ausgefallen. Im
September klappt es diesmal vielleicht einmal in der MOP-Klasse, auch
wenn dann die uneinholbare Konkurrenz wohl wieder auf dem
Platz sein dürfte hi ...
Bis dahin einen schönen Sommer und
Grüße aus dem Urlaub in CT
Michael DL6IAK
RIG:
TRX Elecraft K3/ TRVTR (14-MHz ZF)(Kuhne)
2*11 Tonna
PA homemade GS35
Ergebnis
DL6iAK aus JN48IX
GEARBEITETE´LÄNDER
: 19
DL 349 OK 78
PA 21 F 29 OE 14 OM 12 G 11 HB 9 SP 9 ON 8 S5 6 OZ 5 I 5 SM 4 HA 3
9A 3 LX 1
GW 1
YU 1