Ergebnisse VHF - März Kontest 2011  

DL6iAK JN48IX 


von Michael DL6IAK



Die LL-Station

Ach,was wäre ein Kontest ohne Stress, einfach nur erholsam ... inzwischen habe ich es mir ja zur Angewohnheit gemacht, schon am Freitag ins Feld zu ziehen, um den Samstag dann gemütlich angehen zu lassen. Aber wie die Erfahrungen der letzten Termine zeigten, gelten hier offensichtlich dieselben Gesetzmäßigkeiten, wie für Speicherplatz. Egal wieviel Zeit oder Speicherplatz man sich nimmt, es wird immer eng.

Freitag vormittags noch schnell zwei kürzere Koaxkabel konfektioniert und dann gegen 14:00 Aufbruch, nachdem das Equippement eingesammelt wurde, konnte gegen 16:00 der Aufbau beginnen. Alles wie gehabt, 2*9Element Tonna mit Schiebemast. Gegen 17:45 kam Martin DJ5IR mit Sohnemann vorbei, da bei ihm gegen 18:30 schon wieder ein anderer Termin drängte, schubsten wir gemeinsam schnell die Antenne in Position, ohne vorher nochmal die Funktion zu testen ... alles klar ? Genau, nach Anschluss des TRX das erwartete hohe SWR, etwas war faul ... immer stoisch bleiben, es war zwar schon dunkel, Antenne runter und alles überprüft ... nichts zu sehen ... wieder den Buckel runter ins Shack ... immer noch Fehlfunktion ... wieder hoch und jetzt Stück für Stück mit kleinen Dummies die Kabelsegmente prüfen und ... klar, bei jeder Änderung Buckel runter ins Shack ... mein FT817, wie fehlte der mir nach dem dritten Durchgang. Letztendlich hatte ich einen Antennenanschluss im Verdacht und plötzlich nach einem Tausch schien es zu funktionieren. Antenne wieder hoch, letzter Versuch und ... klar, SWR am Anschlag. Es war dunkel, kalt und 20:00 also Schluss für heute und noch bei Harrys Geburtstag vorbei gesehen. Gegen 0:30 war ich dann zu Hause.

Samstag, schönes kaltes und trockenes Wetter, um 11:00 war ich am Ground Zero, diesmal mit FT817, doch ich will nicht langweilen, der half letztendlich auch nicht, da das SWR bei höherer Leistung plötzlich anstieg und die 5W des kleinen Gerätes, den Effekt nicht hervorlockten. Egal, ich habe die 'neuen' Kabel am Ende getauscht, denn die waren der einzige Unterschied zur letzten funktionierenden Version. Am Ende waren es diese Kabel, obwohl ich den Fehler letztendlich in diesen auch nicht finden konnte. Noch über eine Stunde zum Kontestbeginn, Aufatmen und Zurechtrücken der Station. Ein paar QSOs keine Auffälligkeiten. Ca 30min vor Beginn, beim CQ Ruf fiel mir die hektische Aussteuerungsanzeige der Beko PA auf, sehr merkwürdig und kurz darauf wars klar, ein beseitigt geglaubter Fehler im IC746 tauchte wieder auf. Dieser war ein Temperaturproblem, das dazuführen konnte, daß eine der Treiberstufen in den C-Betrieb fiel und die Modulation entsprechend verzerrte. 20 min vor Kontestbeginn war mir schlagartig klar, so gehts nicht weiter ...
doch woher Ersatz,  der FT817 hatte zuwenig Steuerleistung für die PA, also musste ich nach Karlsruhe zurück, wo ich Zugriff auf einen IC910 hatte. Der IC 910 war nicht gerade mein Wunschgerät, da ich mit dem IC746 die letzten Jahre immer sehr zufrieden war (es muss wirklich keine Transverterkombination sein).   

Am Ende ging ich mit ca. 1,5h Verspätung ins Rennen, wohl wissend, dass das was in dieser Zeit nicht gearbeitet wurde nur zu einem geringen Prozentsatz wieder eingeholt werden kann. Aber mit Sportsgeist und Verzicht auf eine Mütze Schlaf war das Ergebnis am Ende deutlich besser als vor einem Jahr, die 200K Grenze wurde überschritten und über 600QSOs standen im Log. Dabei war ich über längere Zeit auch noch durch eine starke Prasselstörung aus Norden, die mir über ca 120 Grad Öffnungswinkel mindestens S7 Rauschen bescherte, gehandicapt.  Einige Stationen gingen mir durch die Lappen. Bitter, aber gegen abends wurde es besser, aber am nächsten Tag wars wieder da. Das Maximum der Störung lag genau bei einem  Einspeisemast in ca. 300m Entfernung, an dem eine 20KV Leitung in ein Erdkabel überging. Die Störungen kannte ich schon von früheren Kontesten, sie waren allerdings nie so schlimm. Ich vermute, dass es am sehr trockenen Wetter lag, das wahrscheinlich zu einer längeren Koronaentladung führte.  Später bei der Heimfahrt konnte ich die Störquelle bestätigen, unterhalb des besagten Mastes, waren die Störungen sehr stark, aber es konnte optisch und akustisch nichts festgestellt werden.

Wähend des  Kontest herrschte eine ausgeprägte Tropoüberreichweite in Richtung der britischen Inseln, wobei die Signale der Stationen aus über 800km Entfernung deutlich waren , aber nicht brüllend. Insgesamt hörte man wohl  aber auch nur Stationen mit überdurchschnittlicher Lage bzw. Antennenanlage. Bei Vergleich des Histogramms mit dem vom letzten Jahr, kann man feststellen, dass im Bereich um die 400-600km nicht mehr Stationen ins Log kamen.  Lediglich einige Stationen im Bereich 800 bis 1100km kamen dazu.

Insgesamt war es kurzweilig und das Ergebnis trotz der Hindernisse und Erschwernisse bemerkenswert.

Beste 73' und bis bald
Michael DL6iAK







Ergebnis DL6iAK aus JN48IX


      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 625
ERREICHTE PUNKTZAHL  210195
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 336 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 87
WEITESTE VERBINDUNG 1142 km   mit GM8OEG




Alle Verbindungen aus JN48IX



Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität