Märzkontest  2015 

DL6iAK JN48IX 

und 

DK2GZ JN49GB


Bericht über die Aktivität von DL6IAK 

vom Panoramahof Nussbaum

Michael DL6IAK

Dieses Jahr hatte ich ja etwas mehr Zeit den Jetlag zwischen HK und DL zu verdauen. Das war vor einem Jahr etwas härter, als ich dienstags heimkam und am Freitag gleich in den Kontestmode wechselte. Am Ende hatte mich ja dann damals auch vorzeitig die Moral verlassen, und ich hatte nach einigen Pannen vorzeitig abgebaut.

Die Woche vor dem Kontest war noch einmal spannend, der Blick in die Wettervorhersage sah zunächst sehr frustrierend aus, Regen,Regen, Regen die ganze Woche Regen, erst am Samstag sollte es etwas trockener werden. Als profunder Kenner der Örtlichkeiten, hatte ich gewisse Zweifel, unter solchen Umständen, den geplanten Antennenfusspunkt ohne Amphibienfahrzeug zu erreichen. Doch der Wettergott hatte ein Einsehen, und am Ende trocknete es noch ab, und es stand ein strahlendes Wochenende zu erwarten. Das OK  des Hüters des QTHs lag auch vor, so dass am Freitag der Aufbau der Antenne erfolgen konnte. Die Ausrüstung war identisch mit der vom vergangenen November, der geplante eigene Transverter war leider noch nicht fertig, daher sollte wieder der Kuhne Transverter zum Einsatz kommen. Nach der üblichen Einsammeltour Bollenberg/Heidelsheim hatte ich alles auf dem Fahrzeug verstaut und war gegen 14:30 am Antennfusspunkt. Mit lässiger Routine stemmte ich unter der staunenden Augen eines rumänischen Baumstutzers die Antennen in den stahlblauen Himmel.

Dann das Einrichten des Shacks im Container mit dem Anrichten des Kabelsalats, eigentlich fehlte nur Essig und Öl. Die Anlage bestand wie im Marconi-Kontest aus K3, Kuhne Transverter, Treiber PA und GS35b, zweimal 11 El. Tonna, kein Vorverstärker. Dann die erste Überraschung, ein Besuch eines Containernachbarn, der hatte inzwischen kalte Füsse bekommen. Hatte ich doch den Drehstromanschluss  meines Containers abgehängt und mit einem am Tage zuvor noch schnell zusammengeschraubten 32/16A Adapter direkt für mich verdaulich gemacht. Früher musste ich immer eine separates Kabel ziehen, dies wollte ich diesmal unbedingt vermeiden. Die Container waren aber 'in Serie' geschaltet. Das Problem konnte aber mit einer Kabeltrommel gelöst werden - für den folgenden Container -, so daß ich am Ende eine sehr stabile Spannung hatte und nichts mehr flackerte. Die nächste unangenehme Überraschung lies nicht lange auf sich warten, die Transistortreiber PA, die im November noch Freude bereitet hatte, zickte, sprich sie war bei offenem Eingang instabil und schwang. Ein Problem das lösbar war, aber nicht mehr vor diesem Kontest. Also musste schnell noch Ersatz her. Der Kuhne Transverter liefert ja nur 10-15 brauchbare Watt, das reicht hinten und vorne nicht die GS35 aufzumuntern, aber Herrman hatte ja noch eine geeignete Transistor PA, die ausreichend Steuerleistung lieferte. Also wieder rein ins Auto, der XYL mitgeteilt, dass es ein wenig später werden könnte und die Anlage vervollständigt. Gegen 19:00 lief dann endlich alles zufriedenstellend - zu der Zeit wollte ich eigentlich schon lange wieder zu Hause sein. Jetzt war eh alles zu spät, also gleich noch der Versuch mit dem Audiostream. Da die Lage des Containers hinter einer Böschung gut gegen das Mobilfunknetz abschirmt, musste für eine brauchbare Übertragungsrate, das Handy etwas exponiert werden. Mit einer Plastiktüte als Radom brachte eine Angelrute mein Handy als Accespoint in ein günstigere Position. Der Test brachte dann auch 2,5MBit/s, mehr als ausreichend. Das Audiostreamen funktionierte dann auch problemlos und das Ladekabel des Handys konnte auch ins Auto verlängert werden. Ich glaube Winfried DK9IP hat einmal in den Stream gelauscht, so hat sich das wenigstens gelohnt.

Schon jetzt fiel mir ein unangenehm hoher Rauschpegel aus Richtung Norden auf. Das Minimum lag im Süden, der Unterschied im Grundpegel war erheblich. Dies war mir im November so noch nicht aufgefallen und sollte mich den gesamten Kontest über nerven. Der Grund könnte einmal wieder in der Mittelspannungsleitung liegen, die sich im Norden ca. 300m  entfernt von Ost nach West hinzieht. Das trockene Wetter könnte wie schon einmal das aggressive Prasseln befördern, denn in den feuchteren Abend- und Nachststunden war das Geräusch geringer. Bewohnte Häuser befinden sich in dieser Richtung nicht.

Am Samstag wurde dann um ca. 12:00 der Standort aktiviert. Alles war wie am Tage zuvor, leider auch der unangenehme Noiselevel. Harry tauchte auch irgendwann auf dem Band auf. Natürlich mussten die beiden Signale gegeneinander antreten - der anschliessende Vergleich der beiden Signale durch eine Station in Hamburg lies zumindest mich wohlgefällig lächeln, zeigte es mir doch, dass der Aufbau wohl keine bemerkenswerte Mängel hatte. Die 7-8db Signalunterschied erkaufte ich aber auch jedesmal durch entsprechenden Aufbauschweiss.  

Der Kontest startete verhalten, gerade einmal 74 QSOs in der ersten Stunden und ein Schnitt um die 250km. Nun ja, das Wetter war prächtig, wieso sollte man auch am Kontest teilnehmen. Die angehobenen Bedingungen in Richtung Westen bringen normalerweise nicht viel, da da Zentrum der Aktivität so oder so eher im Osten liegt. 5P3WW war lange das ODX, ein paar Engländer mit guten Signalstärken als Vertreter der guten Bedingungen konnten die Laune auch nicht heben, dann beim Drüberdrehen bei eigenen ca. 220 QSos der 'Titan' DR1H, mit bereits über 400 QSOs im Log  - ja das ist schon eine andere Klasse die Bayern, wie in der Bundesliga  ...  alles wie im wahren Leben ... es sollte einfach einen Nullten Platz geben, wäre eigentlich auch eine Idee für die Bundesliga, oder ?

Der Kontest ging weiter, in meinem Kontestprogramm gibt es eine Funktion, da kann ich gegen mich selbst antreten, da hat man wenigstens eine geringe Chance. Diese Funktion wirkt bisweilen  durchaus  motivierend, im WAG letztes Jahr war das wirklich sehr aufmunternd und ich lag dauernd vorne. Harry lag eigentlich anfangs auch gar nicht soweit zurück und konnte sogar kurzzeitig den Abstand etwas enger machen. Immer wieder erstaunlich, dass wir uns obwohl in Sichtweite, nicht das Leben durch Splatter oder Intermodulation schwer machen, da gab es andere Stationen, die mehr weh taten. Die guten Bedingungen, oder sagen wir besser leicht angehobene Bedingungen, nach Westen, brachten am Ende ein paar mehr G Stationen ins Log, aber alle unter 800km, das ODX mit knapp über 900km kam an Ende dann doch aus Südosten, wie auch das Aktivitätszentrum wie immer eher östlich lag. Öfters dachte ich, welch Verschwendung der Bedingungen, so eine Inversionslage in Richtung OK/OM/HA/S5/9A, das wäre doch einmal etwas, die sind auch nachts aktiv und machen sogar CW. 

Der ON4KST Chat brachte am Ende dann auch kaum Stationen ins Log, da ich die meisten dort aktiven Stationen schon im Log hatte. Was mir durch den hohen Rauschpegel durch die Lappen ging, weiss ich leider nicht, jedenfalls ein VV hätte auch nichts genutzt. Harrys Lustlosigkeit, die ich auch  mitbekam, konnte ich durchaus nachvollziehen. Inzwischen würde ich es auch schätzen, den Kontest zu Zweit zu machen, da hat man wenigstens Zeit, einmal etwas in Ruhe zu essen oder sich die Beine zu vertreten und auszuruhen. Das schätze ich inzwischen sehr an unseren FD-Aktivitäten. Leider gibt es nicht soviele Kontestbegeisterte in meinem Bekanntenkreis. Die SOP Kategorie ist ziemlich eng unter den ersten Fünf, da könnte man auch in der MOP antreten und vielleicht etwas mehr Antennaufwand betreiben und ähnliche Platzierungen erreichen.

Nachdem es klar wurde, dass neue Rekorde nicht zu erreichen waren, stand die 600 QSO und 200K Grenze als Ziel fest, beide in Reichweite, da gab plotzlich die PA auf. Der Fehler war schnell klar, die Gittervorspannung hatte es erledigt, der Transistor starb den Wärmetod. Das Eintreten dieses Fehlers hatte ich eigentlich schon viel früher vermutet, da die Kühlung etwas spärlich war- aber wie immer, wenns das letzte mal gehalten hat, verliert man die Dinge aus dem Blick. Das war aber zu diesem Zeitpunkt ca. 45 min vor Kontestende verkraftbar, aber es fehlten noch ein paar QSOs zu 600 und die 200K Grenze musste beim aktuellen Schnitt auch etwa beim 600ten QSO fallen. Am Ende waren es dann gerade 600 QSOs und knapp über 200K, da es ein Doppel QSO gab sind halt am Ende nur 599 geworden. Der übliche Punktabzug wird mich dann auch unter die 200K Grenze verweisen. Am Ende ein gutes, wenn auch kein überragendes Ergebnis. Abgebaut, abgeliefert und verstaut,  war ich gegen 19:30 wieder zu Hause und verschlummerte während des Alpentatorts.

73' de Michael DL6IAK
 


Ergebnis DL6iAK aus JN48IX

GEARBEITETE´LÄNDER            :  16
DL 413
OK 46
F 32
G 16
PA 16
HB 12
S5 10
SP 10
OE 10
ON 9
OM 7
I 6
HA 5
9A 4
OZ 3
SM 1


      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 599
ERREICHTE PUNKTZAHL  200143
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 334 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 81
WEITESTE VERBINDUNG 904 km 9A0V 




Alle Verbindungen aus JN48IX



Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität


Bericht über die Aktivität von DK2GZ 

vom Bollenberg

Harry DK2GZ

Die UKW-Contest Saison wurde dieses Jahr bei herrlichem Wetter begonnen, wir hatten auch schon Schnee in den Vorjahren. Michael war erst vor kurzem wieder aus dem warmen Südamerika zurück und auch voller Tatendrang.

Meine seit November im Umlauf nach und von Italien befindliche Endstufe wurde zwei Wochen vor dem Contest durch den Hersteller durch eine komplett neue ersetzt, da die ursprüngliche PA in Italien nicht mehr auffindbar war. Den zu Anfangs doch etwas lauten Lüftergeräuschen wurde durch eine entsprechende Reduzierung der Drehzahl Einhalt geboten. Ob diese Reduzierung allerdings noch genügend Kühlung liefert, konnte erst durch den Contestbetrieb unter Beweis gestellt werden.



Der neue solide Drei-Röhren-Verstärker

Eine weitere Neuerung war, dass wir unsere Audio auf einen Server streamen und interessierte sich das Geschehen bei uns live anhören konnten. Dies hat von meiner Seite auch am Anfang funktioniert, aber aus bisher noch nicht weiter untersuchten Gründen dann auf einmal nicht mehr. Irgendwie war in meinem Notebook dann nur noch das eingebaute Mikro aktiv und man hörte wohl mich sprechen, aber keinerlei NF aus dem K3.

Die erste Stunde hatte mit 77 QSOs sehr gut begonnen, die folgenden Stunden sackten aber sehr schnell wieder ab und auch der Punktschnitt war noch deutlich unter der 300er Marke. So ab der 4. Stunde hat dann Michael deutlich vorgelegt, da ich wohl in der Hoffnung auf etwas Tropo aus Nordwest mich etwas zu lange in dieser Richtung mit ein paar Franzosen aufgehalten hatte. Gegen Ende des ersten Tages hatte Michael fast 100 QSOs Vorsprung und meine Laune tendiert, wie der Limes, gegen Null.

Da ich seit Dezember im Wesentlichen auf E-Zigarette umgestiegen bin, hatte ich auch keinerlei konventionelle Rauchwaren an Bord. Es muss wohl so gegen 23:00 Uhr gewesen sein, da war ich doch drauf und dran den Diesel abzuschalten und mir eine Packung Rauchwaren aus dem nächstgelegen Automaten zu ziehen. Ich konnte aber der Versuchung widerstehen und mich mit drei kleinen Hatz-Fläschchen för meine Willensstärke belohnen. Leider werde ich durch dieses Dopingmittel immer etwas müde und hatte mich dann gegen 02:00 Uhr in den Schlafsack verabschiedet.



Sonntagmorgen gegen 06:30 Uhr kam dann die nächste Willensüberprüfung. 100K Punkte standen bereits im Log, Michael war deutlich voraus, super Wetter war vorausgesagt, der Golfplatz war bespielbar, warum baue ich nicht einfach ab und überrasche die XYL mit meiner vorzeitigen Rückkehr. Auch hier hatte ich jedoch wieder Willensstärke bewiesen und mir 500 QSOs und 150K Punkte vorgenommen. Die erstmalig 500 Verbindungen hatten leider nicht geklappt, aber die 150K wurden dann doch deutlich überschritten.

Insgesamt waren die Bedingungen aus meiner Sicht recht durchschnittlich und spezielle Tropo-Signale hatte ich nicht feststellen können. Leider war das QSOs mit einer GU-Station nicht komplett und verschiedene Anläufe einen 9A ins Log zu bekommen waren auch nicht von Erfolg gekrönt. Wie immer im März-Contest fehlen doch einige bekannte OK-Stationen im Log, da diese wohl witterungsbedingt nicht an ihre Standorte gelangen. Erfreulich war auch die wieder recht gute französische Beteiligung. Michael hatte den Eindruck, dass weniger Italiener teilgenommen hatten. Aber in der letzten Stunde hatte ich für eine halbe Stunde die Antenne Richtung 180 Grad gedreht und wurde durch Anrufe aus Italien dafür belohnt.

Dies war mein bisher bestes Ergebnis, inkl. der Mai-Conteste, und die Technik hat ohne Probleme durchgehalten. Auch die Transistor-PA scheint noch genügend Kühlung im Contestbetrieb zu bekommen und die GS31 Röhren-PA wird wohl demnächst zum Verkauf ausgeschrieben werden.

Gefunkt wurde mit: Elecraft K3, ME2TH Transverter, Phoenix 1000AR Endstufe und 2x 8ele I0JXX Antennen.




Ergebnis DK2GZ aus JN49GB

      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 496
ERREICHTE PUNKTZAHL  158880
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 320 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 77
WEITESTE VERBINDUNG 845 km mit HG6Z



Alle Verbindungen aus JN49GB




Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität
Grafiken und Auswertung DL6IAK

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