Traditionell beginnt die UKW Contestsaison mit dem März-Contest und einem entsprechenden Bericht über das Contestgeschehen am Bollenberg und in Nussbaum.
Allerdings tue ich
mich gerade etwas schwer, da es
eigentlich nichts Relevantes zu berichten gibt.
Während des
letzten OV-Stammtischs hatte Michael, DL6IAK
noch zuversichtlich geklungen von Nussbaum aus auch qrv zu sein. Die
Wettervorhersage für seinen Aufbaufreitag wurde jedoch immer
schlechter.
Letztendlich kam dann am Donnerstag die Nachricht von Michael:
Motivation
gefühlte 0 Grad Kelvin, Pelletheizung im neuen Haus muss repariert
werden,
Grippaler Infekt, Harry du kannst gewinnen, wenn der Titan in JN59OP
nicht
antritt.
Da der Freitag vor
dem Contest mein jährlicher persönlicher
Jubiläumtag war hatte ich auch auf besseres Wetter gehofft, um
einen Tag frei
zu nehmen und mit der XYL zum Langlaufen oder Golfen zu gehen. Aber die
Prognosen waren weder für das Eine noch das Andere aussichtsreich.
Also beschloss ich
doch den Freitag ins QRL zu gehen. Am
Freitagmorgen hatten wir noch Sonnenschein und ein kurzer Check der
Webcam von
Herrenwies zeigt dort ebenfalls Sonnenschein und den Hinweis: alle
Loipen
gespurt, wir erwarten einen herrlichen Wintertag im Nordschwarzwald.
Sollte ich
mich doch falsch entschieden haben? Zum Glück zeigte dann die
Vorschau des
Regenradars, dass ab 13:00 Uhr mit ergiebigen Regenfällen zu
rechnen ist. Wie
vorhergesagt kam er dann auch, der Regen. Hatte ich mal also richtig
entschieden.
Zumindest kam per
DHL am Freitag noch das Upgrade Board mit
dem neuen Synthesizer
für den K3, welches auch innerhalb von 30 Minuten eingebaut wurde.
Der
Abschluss des Feier-Freitags bildete dann ein Abendessen in einem
ehemaligen Sterne-Restaurant
bei uns in der Nachbarschaft mit übersichtlichen Portionen auf dem
Teller. Naja,
durch den mitgebrachten Gutschein ergab sich zumindest eine
50-prozentige
Reduktion auf den Menuepreis.
Das
neue KSYN3A soll ja in Bezug auf das
Phasenrauschen deutlich besser sein, und der erste Eindruck war
ein
etwas ruhigerer Empfänger an der heimatlichen Vertikal. Das
darüber hinaus
verbesserte Blocking-Verhalten wollte ich dann im UKW-Contest
überprüfen. Da
aber Michael nicht zu Gange war, mangelte es an wirklich lauten
Signalen aus
der Nachbarschaft.
Am
Samstag nach dem Frühstück begann ich die notwendigen
Spielsachen für den
Bollenberg bereitzustellen. Die XYL meint dann, dass es ihr irgendwie
weniger
wie sonst üblich vorkommt und ob ich denn nichts vergesse habe,
aber ich war ja
noch nicht im Keller gewesen. Letztendlich konnte ich sie dann doch
wieder
beruhigen als wir auch den kleinen Rundgang im Keller absolviert hatten.
Gegen 13:30 Uhr Ortszeit traf ich dann auf dem Bollenberg ein. Aber irgendwie war ich nicht so richtig motiviert wenn der Sparringspartner fehlt. Um doch etwas mehr Farbe ins Spiel zu bringen hatte ich mir Datei mit den QSOs vom März-Contest 2015 als Vorgabe geladen. Wenn ich schon nicht gegen Michael antreten konnte, dann musste es halt DK2GZ aus 2015 sein. Immerhin stellte der März 2015 mein bisher bestes Ergebnis dar.
Da noch eine knappe
Stunde bis Contestbeginn Zeit zur
Verfügung stand wurden ein paar Test-QSOs gemacht und eine Station
in HB9
schwärmte von ihrem sagenhaften Standort umgeben von einer tollen
Winterlandschaft. Bei mir war es grau in grau mit Nieselregen. Kurze
Tests mit
und ohne Mastvorverstärker brachten mich zu der Erkenntnis, dass
ich eigentlich
den VV nicht benötige und der Signal/Rauschabstand ohne VV
deutlich angenehmer
ist. Nach dem Marconi 2015, war dies wohl der 2. Contest den ich
komplett ohne
VV gefahren bin. Die Kombination K3 mit 28 MHZ ZF und HA1YA Transverter
scheint
empfindlich genug zu sein.
Schon nach der
ersten Stunde war klar, das wird nicht
einfach, denn 76 QSOs in 2015 sind schon eine Ansage und ich blieb mit
51 QSOs
dieses Jahr deutlich hinter der Vorgabe zurück. Auch der
Punktschnitt lag nur
knapp über der 200er Marke. Das ist aber normal, da zuerst die
Stationen im
Umkreis bis 300 KM den Weg in das Log finden. Aber auch die
nächsten Stunden
konnte ich einfach nicht an die QSO-Zahlen des Vorjahres
anknüpfen.
Ein kurzer Schnack
mit DR1H beruhigte dann etwas, denn auch
Tom war von den Bedingungen und dem Angebot von anrufenden Stationen
nicht
gerade begeistert. Zudem hatte er wohl erstmalig auch den
Vorverstärker an der
Hauptantenne gehimmelt und fühlte sich etwas Taub. Ebenso
berichtete er von
DA0FF auf der Wasserkuppe, die auch nicht so richtig ins Laufen kommen
wollten.
Anscheinend waren die Bedingungen tatsächlich
unterdurchschnittlich.
Der ON4KST Chat,
Cluster und Skimmer waren daher willkommene
„Unterstützer“. Im Marconi waren noch verschiedene
Skimmer auf 2 Meter aktiv,
dieses Wochenende hatte aber wohl nur DF4UE in das RBN eingespeist.
Immerhin
scheint der eine recht gute Lage zu haben und ist nur rund 70 KM von
mir
entfernt und daher eine gute Referenz in welche Richtung es denn nun
gerade
besser gehen könnte.
Zwischen 20:30 und
23:30 UTC wurden ganze 7 QSOs in SSB
gemacht, die restlichen 42 QSOs dagegen in CW. Dadurch konnte ich,
zumindest in
dieser Zeit. die Punkte/Stunde gegenüber der Vorgabe verbessern.
In 2015 hatte ich
bereits nach der ersten Hälfte die 100K
Marke übersprungen, dieses Jahr war ich mit etwas über 73K
und 253 QSOs deutlich
zurück. Auch die 400 QSOs Marke schien schwer erreichbar, 500+ war
absolut
unerreichbar.
Um 00.00 UTC war
dann der erste Part vorbei und ich stellte
mir den Wecker auf 05:00 UTC. Als ich danach die Augen öffnete kam
es mir
draußen recht Hell vor. Es hatte leicht geschneit und ich hatte
schon die
Befürchtung, dass ich den Generator mit seinen Kufen auf dem
Schnee schwer
anwerfen werden könnte. Gott sei Dank sprang dieser mit dem ersten
kräftigen
Zug an und der Wasserkocher konnte mit dem nötigen Strom versorgt
werden.
In den folgenden
Stunden wurde immer mal wieder zwischen SSB
und CW gewechselt und über den ON4KST Chat versucht QSO-Partner zu
finden. Aber
auch darüber hat man keine Verbindungsgarantie. Ich hatte mehrmals
mit OM6W,
OZ1BEF und 9A0V Versuche gestartet, die aber keinen Erfolg hatten.
Gerade mit
9A tue ich mich immer recht schwer, S5 geht da schon einfacher, aber
die
Kroatische Küste ist schon recht lang und QSOs in den 800+
Regionen waren
dieses Wochenende hartes Brot.
Eigentlich kenne
ich mein Call, die laufende Nummer und der
Locator steht im PC. Wenn dann anrufende Stationen wunderbar mein Call,
meine
laufende Nummer und Locator wiederholen, um gleich anschließend
ihre laufende
Nummer und Locator im QSB verschwinden zu lassen kann man schon mal
etwas
ungehalten werden. Sollte ich in diesem Fall etwas
„unwirsch“ geklungen haben,
bitte ich an dieser Stelle um etwas Nachsicht. Ich zeichne zwar den
kompletten
Contest als MP3-File auf, aber was mit den eigenen Ohren nicht
aufzunehmen ist,
kann man sich postcontest aus dem Audio-file auch nicht mehr
erschließen.
Was ich auf jeden
Fall jetzt mal in Angriff nehmen muss, ist
die Qualität des Voice-Recorders.
Die bisher
verwendete Aufnahme halt wohl doch etwas zu wenig
Dynamik und klingt mitunter etwas übersteuert. Aber wenn man mal
etwas kauen
und trinken muss und trotzdem auf dem Band Präsenz zeigen will,
sollte der
Voice-Recorder nicht wie aus der Mülltonne klingen.
So ca. 2 Stunden
vor Contestende kam dann noch Klaus, DF9IX
mit XYL vorbei um mir einen kurzen Besuch abzustatten.
Situationsbedingt bin
ich dann aber nicht gerade der ideale Gesprächspartner, wobei in
CW geht das
schon, dass man mal ein paar Worte wechseln kann.
Trotzdem
schön, dass immer mal wieder einer kurz vorbei
kommt um sich nach dem Verlauf und dem Befinden des OP zu erkundigen.
Am Sonntag habe ich
es dann doch mehrfach geschafft, die
Vorgabe/Stunde zu übertreffen. Es scheint doch etwas im Kopf
auszulösen wenn
man einmal drüber liegt. Da geht doch was.
Die
Gerätschaften habe ich diesmal bewusst nicht
fotografiert, die kennt man mittlerweile wohl zur Genüge. Aber ein
QSO-Partner
erkundigte sich danach wo und in was ich denn eigentlich so funke,
daher habe
ich mal eine Außenaufnahme der Hütte am Bollenberg gemacht.
Aufgrund der
vorausgegangen Stürme der letzten Tage war ich
mir auch nicht sicher, ob die Antennen nicht teilweise vom Winde
verweht sind.
Aber ein kurzer Check vor dem OV-Stammtisch, am Freitag vor einer
Woche, zeigte
rein optisch keine Schäden. Nur das Drahtseil einer Abspannung am
UKW Mast war
gerissen. Es könnte gut sein, dass dieses Drahtseil in meinem
Geburtsjahr
produziert wurde, bei dem Alter darf das dann auch mal reißen.
Seit wir auf die
2x8ele I0JXX für 2 Meter und 2x18ele M2 auf
70cm umgestiegen sind, haben wir, trotz exponiertem Standort, keinerlei
Aluminium
mehr in den Bäumen oder auf dem Erdboden aufsammeln müssen.
Die weitere Technik
hat ebenso absolut problemlos
funktioniert und der neue Synthesizer
im K3 hat seine Feuertaufe überstanden. Auch gab es keinerlei
Probleme mit
Splatter oder sonstigen dirty signals auf dem Band.
Gefunkt wurde mit:
Elecraft K3, ME2TH Transverter, Phoenix
1000AR Endstufe.
Auch wenn man sich
mit so einer Vorgabedatei etwas
motivieren kann, wäre es doch sportlicher wenn Michael im
Mai-Contest wieder
Nussbaum aktivieren könnte.
73 es danke
für die QSOs.
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN | 415 |
ERREICHTE PUNKTZAHL | 122591 |
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG | 295 km |
GEARBEITETE GROSSFELDER | 68 |
WEITESTE VERBINDUNG | 884 km mit HA6W |