Märzkontest  2016 


Bericht über die Aktivität von DK2GZ 

vom Bollenberg

Harry DK2GZ




Traditionell beginnt die UKW Contestsaison mit dem März-Contest und einem entsprechenden Bericht über das Contestgeschehen am Bollenberg und in Nussbaum.

Allerdings tue ich mich gerade etwas schwer, da es eigentlich nichts Relevantes zu berichten gibt.

Während des letzten OV-Stammtischs hatte Michael, DL6IAK noch zuversichtlich geklungen von Nussbaum aus auch qrv zu sein. Die Wettervorhersage für seinen Aufbaufreitag wurde jedoch immer schlechter. Letztendlich kam dann am Donnerstag die Nachricht von Michael: Motivation gefühlte 0 Grad Kelvin, Pelletheizung im neuen Haus muss repariert werden, Grippaler Infekt, Harry du kannst gewinnen, wenn der Titan in JN59OP nicht antritt.

Da der Freitag vor dem Contest mein jährlicher persönlicher Jubiläumtag war hatte ich auch auf besseres Wetter gehofft, um einen Tag frei zu nehmen und mit der XYL zum Langlaufen oder Golfen zu gehen. Aber die Prognosen waren weder für das Eine noch das Andere aussichtsreich.

Also beschloss ich doch den Freitag ins QRL zu gehen. Am Freitagmorgen hatten wir noch Sonnenschein und ein kurzer Check der Webcam von Herrenwies zeigt dort ebenfalls Sonnenschein und den Hinweis: alle Loipen gespurt, wir erwarten einen herrlichen Wintertag im Nordschwarzwald. Sollte ich mich doch falsch entschieden haben? Zum Glück zeigte dann die Vorschau des Regenradars, dass ab 13:00 Uhr mit ergiebigen Regenfällen zu rechnen ist. Wie vorhergesagt kam er dann auch, der Regen. Hatte ich mal also richtig entschieden.

Zumindest kam per DHL am Freitag noch das Upgrade Board mit dem neuen Synthesizer für den K3, welches auch innerhalb von 30 Minuten eingebaut wurde. Der Abschluss des Feier-Freitags bildete dann ein Abendessen in einem ehemaligen Sterne-Restaurant bei uns in der Nachbarschaft mit übersichtlichen Portionen auf dem Teller. Naja, durch den mitgebrachten Gutschein ergab sich zumindest eine 50-prozentige Reduktion auf den Menuepreis.

Das neue KSYN3A soll ja in Bezug auf das  Phasenrauschen deutlich besser sein, und der erste Eindruck war ein etwas ruhigerer Empfänger an der heimatlichen Vertikal. Das darüber hinaus verbesserte Blocking-Verhalten wollte ich dann im UKW-Contest überprüfen. Da aber Michael nicht zu Gange war, mangelte es an wirklich lauten Signalen aus der Nachbarschaft.

Am Samstag nach dem Frühstück begann ich die notwendigen Spielsachen für den Bollenberg bereitzustellen. Die XYL meint dann, dass es ihr irgendwie weniger wie sonst üblich vorkommt und ob ich denn nichts vergesse habe, aber ich war ja noch nicht im Keller gewesen. Letztendlich konnte ich sie dann doch wieder beruhigen als wir auch den kleinen Rundgang im Keller absolviert hatten.

Gegen 13:30 Uhr Ortszeit traf ich dann auf dem Bollenberg ein. Aber irgendwie war ich nicht so richtig motiviert wenn der Sparringspartner fehlt. Um doch etwas mehr Farbe ins Spiel zu bringen hatte ich mir Datei mit den QSOs vom März-Contest 2015 als Vorgabe geladen. Wenn ich schon nicht gegen Michael antreten konnte, dann musste es halt DK2GZ aus 2015 sein. Immerhin stellte der März 2015 mein bisher bestes Ergebnis dar.

Da noch eine knappe Stunde bis Contestbeginn Zeit zur Verfügung stand wurden ein paar Test-QSOs gemacht und eine Station in HB9 schwärmte von ihrem sagenhaften Standort umgeben von einer tollen Winterlandschaft. Bei mir war es grau in grau mit Nieselregen. Kurze Tests mit und ohne Mastvorverstärker brachten mich zu der Erkenntnis, dass ich eigentlich den VV nicht benötige und der Signal/Rauschabstand ohne VV deutlich angenehmer ist. Nach dem Marconi 2015, war dies wohl der 2. Contest den ich komplett ohne VV gefahren bin. Die Kombination K3 mit 28 MHZ ZF und HA1YA Transverter scheint empfindlich genug zu sein.

Schon nach der ersten Stunde war klar, das wird nicht einfach, denn 76 QSOs in 2015 sind schon eine Ansage und ich blieb mit 51 QSOs dieses Jahr deutlich hinter der Vorgabe zurück. Auch der Punktschnitt lag nur knapp über der 200er Marke. Das ist aber normal, da zuerst die Stationen im Umkreis bis 300 KM den Weg in das Log finden. Aber auch die nächsten Stunden konnte ich einfach nicht an die QSO-Zahlen des Vorjahres anknüpfen.

Ein kurzer Schnack mit DR1H beruhigte dann etwas, denn auch Tom war von den Bedingungen und dem Angebot von anrufenden Stationen nicht gerade begeistert. Zudem hatte er wohl erstmalig auch den Vorverstärker an der Hauptantenne gehimmelt und fühlte sich etwas Taub. Ebenso berichtete er von DA0FF auf der Wasserkuppe, die auch nicht so richtig ins Laufen kommen wollten. Anscheinend waren die Bedingungen tatsächlich unterdurchschnittlich.

Der ON4KST Chat, Cluster und Skimmer waren daher willkommene „Unterstützer“. Im Marconi waren noch verschiedene Skimmer auf 2 Meter aktiv, dieses Wochenende hatte aber wohl nur DF4UE in das RBN eingespeist. Immerhin scheint der eine recht gute Lage zu haben und ist nur rund 70 KM von mir entfernt und daher eine gute Referenz in welche Richtung es denn nun gerade besser gehen könnte.

Zwischen 20:30 und 23:30 UTC wurden ganze 7 QSOs in SSB gemacht, die restlichen 42 QSOs dagegen in CW. Dadurch konnte ich, zumindest in dieser Zeit. die Punkte/Stunde gegenüber der Vorgabe verbessern.

In 2015 hatte ich bereits nach der ersten Hälfte die 100K Marke übersprungen, dieses Jahr war ich mit etwas über 73K und 253 QSOs deutlich zurück. Auch die 400 QSOs Marke schien schwer erreichbar, 500+ war absolut unerreichbar.

Um 00.00 UTC war dann der erste Part vorbei und ich stellte mir den Wecker auf 05:00 UTC. Als ich danach die Augen öffnete kam es mir draußen recht Hell vor. Es hatte leicht geschneit und ich hatte schon die Befürchtung, dass ich den Generator mit seinen Kufen auf dem Schnee schwer anwerfen werden könnte. Gott sei Dank sprang dieser mit dem ersten kräftigen Zug an und der Wasserkocher konnte mit dem nötigen Strom versorgt werden.

In den folgenden Stunden wurde immer mal wieder zwischen SSB und CW gewechselt und über den ON4KST Chat versucht QSO-Partner zu finden. Aber auch darüber hat man keine Verbindungsgarantie. Ich hatte mehrmals mit OM6W, OZ1BEF und 9A0V Versuche gestartet, die aber keinen Erfolg hatten. Gerade mit 9A tue ich mich immer recht schwer, S5 geht da schon einfacher, aber die Kroatische Küste ist schon recht lang und QSOs in den 800+ Regionen waren dieses Wochenende hartes Brot.

Eigentlich kenne ich mein Call, die laufende Nummer und der Locator steht im PC. Wenn dann anrufende Stationen wunderbar mein Call, meine laufende Nummer und Locator wiederholen, um gleich anschließend ihre laufende Nummer und Locator im QSB verschwinden zu lassen kann man schon mal etwas ungehalten werden. Sollte ich in diesem Fall etwas „unwirsch“ geklungen haben, bitte ich an dieser Stelle um etwas Nachsicht. Ich zeichne zwar den kompletten Contest als MP3-File auf, aber was mit den eigenen Ohren nicht aufzunehmen ist, kann man sich postcontest aus dem Audio-file auch nicht mehr erschließen.

Was ich auf jeden Fall jetzt mal in Angriff nehmen muss, ist die Qualität des Voice-Recorders.

Die bisher verwendete Aufnahme halt wohl doch etwas zu wenig Dynamik und klingt mitunter etwas übersteuert. Aber wenn man mal etwas kauen und trinken muss und trotzdem auf dem Band Präsenz zeigen will, sollte der Voice-Recorder nicht wie aus der Mülltonne klingen.

So ca. 2 Stunden vor Contestende kam dann noch Klaus, DF9IX mit XYL vorbei um mir einen kurzen Besuch abzustatten. Situationsbedingt bin ich dann aber nicht gerade der ideale Gesprächspartner, wobei in CW geht das schon, dass man mal ein paar Worte wechseln kann.

Trotzdem schön, dass immer mal wieder einer kurz vorbei kommt um sich nach dem Verlauf und dem Befinden des OP zu erkundigen.

Am Sonntag habe ich es dann doch mehrfach geschafft, die Vorgabe/Stunde zu übertreffen. Es scheint doch etwas im Kopf auszulösen wenn man einmal drüber liegt. Da geht doch was.

Die Gerätschaften habe ich diesmal bewusst nicht fotografiert, die kennt man mittlerweile wohl zur Genüge. Aber ein QSO-Partner erkundigte sich danach wo und in was ich denn eigentlich so funke, daher habe ich mal eine Außenaufnahme der Hütte am Bollenberg gemacht.

Aufgrund der vorausgegangen Stürme der letzten Tage war ich mir auch nicht sicher, ob die Antennen nicht teilweise vom Winde verweht sind. Aber ein kurzer Check vor dem OV-Stammtisch, am Freitag vor einer Woche, zeigte rein optisch keine Schäden. Nur das Drahtseil einer Abspannung am UKW Mast war gerissen. Es könnte gut sein, dass dieses Drahtseil in meinem Geburtsjahr produziert wurde, bei dem Alter darf das dann auch mal reißen.

Seit wir auf die 2x8ele I0JXX für 2 Meter und 2x18ele M2 auf 70cm umgestiegen sind, haben wir, trotz exponiertem Standort, keinerlei Aluminium mehr in den Bäumen oder auf dem Erdboden aufsammeln müssen.

Die weitere Technik hat ebenso absolut problemlos funktioniert und der neue Synthesizer im K3 hat seine Feuertaufe überstanden. Auch gab es keinerlei Probleme mit Splatter oder sonstigen dirty signals auf dem Band.

Gefunkt wurde mit: Elecraft K3, ME2TH Transverter, Phoenix 1000AR Endstufe.

Auch wenn man sich mit so einer Vorgabedatei etwas motivieren kann, wäre es doch sportlicher wenn Michael im Mai-Contest wieder Nussbaum aktivieren könnte.

73 es danke für die QSOs.

 

Ergebnis DK2GZ aus JN49GB

      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 415
ERREICHTE PUNKTZAHL  122591
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 295 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 68
WEITESTE VERBINDUNG 884 km mit HA6W



Alle Verbindungen aus JN49GB




Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität
Grafiken und Auswertung DL6IAK

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