Märzkontest  2017

DL6iAK JN48IX 

und 

DK2GZ JN49GB


Bericht über die Aktivität von DL6IAK 

vom Panoramahof Nussbaum

Michael DL6IAK

Letztendlich zeigte sich der Wettergott doch noch gnädig, die letzten ergiebigeren Regenfälle waren am Donnerstag. Am Freitag sollte weitgehend Windstille herrschen. Etwas Sorgen bereiteten mir nur die für Samstag und Sonntag prognostizierten böigen Einlagen. Inzwischen mit einem Kofferanhänger ausgestattet, erübrigte sich der Dachgepäckträger - eine deutlich Zeitersparniss. Freitag um 15:00 Ankunft am Panoramahof, jedoch scheiterte ich gleich beim ersten Versuch, die sanfte Steigung auf die Wiese mit dem Hänger zu überwinden. Bevor ich in den Tiefen der offensichtlich immer noch aufgeweichten Wiese versinken würde, trat ich den Rückzug an. Den Hänger konnte ich also nur auf dem Hof unterhalb der Böschung abstellen. In dumpfer Vorahnung hatte ich jedenfalls schon einmal ein längeres Koaxkabel dabei. Unangenehmer war nur, dass nun die gesamte Antennenanlage die Böschung hinauf geschleppt werden musste und letztere inzwischen von allerlei Gestrüpp durchsetzt war. Nachdem ich den Hänger positioniert hatte, machte ich noch einen Versuch ohne Hänger mit dem Kombi auf die Wiese zu gelangen. Diesmal von der anderen Seite. Der Versuch endete jedoch nach ca. 20-30m im seifigen Untergrund. Keine Chance, jetzt sass ich allerdings fest. Bevor ich mich völlig festfuhr, holte ich mir Hilfe. Mit Glück bekamen wir zu Viert den Wagen von der Wiese, ohne dass der Trekker zum Einsatz kommen musste, uff, das war gerade nochmal gut gegangen. Also musste wirklich alles hochgeschleppt werden, naja es heisst ja auch Funksport ...

Der Antennenaufbau geht mir inzwischen relativ leicht von der Hand. Äusserst nützlich ist auch der inzwischen fest ins Team aufgenommene Gerohschiebemast. Zwar nur 6m hoch, wiegt er am Ende auch nicht soviel. Aufgrund seiner geringen Höhe im eingefahrenen Zustand und des guten Gegengewichtes, lässt er sich mit dem gestockten Antennensystem, das nochmal ca. 5m hoch ist, leicht von Hand und von einer einzelnen Person aufrichten. Mit dem bisherigen Schiebemast, war das Aufrichten deutlich heikler. Insbesondere das Hochstemmen, Fixieren und gleichzeitige Festschrauben der Rohre war alleine nicht wirklich ein Spass. Jetzt kurbelt man das Ganze einfach die 6m hoch. Dabei müssen die Abspannungen vorher schon vorbereitet sein. In Anbetracht möglicher Windböen hatte ich die oberen Abspannungen schon mal vorsichtshalber an einem Oberlager oberhalb des Rotors angebracht. Nach etwas mehr als einer Stunde stand die Antenne, eine exzellente Zeit, mit Schiebemast waren es sonst 30min mehr . Leider ging eine Zeitrafferaufnahme des Aufbaus schief, da die Batterie der Kamera versagt hatte, aber vielleicht klappt das ja das nächste Mal.

Nochmals ca. eine Stunde, und die Anlage war sendebereit. Wie schon befürchtet, zeigten sich die Bedingungen von ihrer schlechteren Seite. Aber immerhin hatte die Anlage den Winter überstanden. Also Klappe zu und ab nach Hause.

... noch etwas chaotisch ...


Am Samstag, nachdem noch ein paar Vorräte eingekauft waren, traf ich gegen Zwölf in Nussbaum ein. Jetzt noch das Koaxkabel durch ein kürzeres Kabel getauscht und TRX und Transverter in Position gebracht und das Shack etwas sortiert. Dann konnte es losgehen. Harry war ebenfalls inzwischen in Stellung, der obligate Signalvergleich zeigte, alles im grünen Bereich. Die Bedingungen waren aber dennoch gefühlt völlig im Keller. 

Punkt 14:00 Start, die erste Stunde brachte 88 QSOs und 24K Punkte, nicht schlecht, das war aber auch schon besser. Beim Vergleich mit dem Log vom März 2011 mit dem bisher besten Ergebnis, lag ich bis Mitternacht vorne, damals hatte ich aber auch 1,5h verspätet gestartet. Die Bedingungen waren durch QSB geprägt und eigentlich nie stabil. Dennoch kamen einige Verbindungen über 600km ins Log. Der Schnitt pendelte sich so langsam bei knapp über 300km/QSO ein, um dann dort zu verharren. Einige englische Stationen waren stellenweise sehr laut. Es fanden diesmal auch einige mehr als sonst ins Log. Verhalten die Situation Richtung OK, wohl auch wegen der Wetterlage und möglicherweise noch Schnee in den höheren Lagen. Auch der Südosten I/S5/HA schien weniger stark vertreten, als sonst. Insgesamt war der gesamte Kontestverlauf eher verhalten. Samstagabends brieste es dann auch noch kräftig auf, so dass ich nochmal die Abspannungen der Antenne überprüfte. Viel mehr Wind wäre nicht mehr gemütlich gewesen. Eine solche Briese beim Abbau, wäre echt hässlich geworden, da ich dann Probleme mit dem Schiebemast bekommen würde, der bei Scherlast nicht mehr einfahren würde. Irgendwann gab auch wieder elektrostatischer Regen  sein Gastspiel. Insgesamt war es kein gemütliches Wetter. Glücklicherweise hatte ich einen Heizlüfter, so dass wenigsten die Füsse warm blieben. 

Die Technik machte mir diesmal keine Probleme, alles schnurrte einwandfrei. Diesmal erwischte es aber Harry, wenn auch nicht final, denn der Lüfterausfall in seiner PA führte nicht zum Komplettausfall.Trotz beschaffter Ersatz PA, konnte er wohl weitgehend mit der bewährten Endstufe weiter senden.

Nachts wurde es dann doch etwas zählebig, so dass ich mich dann doch etwas aufs Ohr legte. Der Sonntag verlief dann auch ohne besondere Vorkommnisse, immerhin regnete es nicht. Es war eigentlich schon morgends klar, dass es kein überragendes Ergebnis würde mehr werden können. Die 200K Punkte war weit ausser Reichweite, wie auch die 600 QSO Grenze. So blieb es dann auch bei mageren 170k und 534 QSOs. Auch Harry hatte entsprechend weniger Punkte eingefahren, so dass wohl alles den schwachen Bedingungen geschuldet war.

Den Abbau bekam ich in knapp zwei Stunden geregelt, gerade als es anfing zu regnen, bugsierte ich den Hänger auf die Kupplung, Punktlandung. Der Wetterbericht hatte eigentlich versprochen, dass es schon früher regnen würde, aber wir wollen mal nicht so streng sein.   

Gegen 18:00 war ich dann zu Hause, eine gute Zeit, dafür dass ich alles den Buckel wieder runterschleppen musste. 

Bis zum Maikontest, vielleicht einmal zur Abwechslung als Multi mit Harry zusammen.

73' de Michael DL6IAK

 

Ergebnis DL6iAK aus JN48IX


GEARBEITETE´LÄNDER            :  16
DL 416
PA 16
F 22
OZ 4
OK 28
HB 10
G 8
S5 3
9A 3
OE 6
OM 4
I 7
SP 2
ON 3
HA 2
SM 1




      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 534
ERREICHTE PUNKTZAHL  170536
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 319 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 77
WEITESTE VERBINDUNG 904 km 9A0V 




Alle Verbindungen aus JN48IX



Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität


Bericht über die Aktivität von DK2GZ 

vom Bollenberg

Harry DK2GZ



Nach dem DARC 10 Meter im Januar, bei dem vom Ergebnis her wohl eher der olympische Gedanke überwog, stand der zweite Contest in 2017 vom Bollenberg vor der Tür.
 
Der Märzcontest birgt immer die Gefahr mit anderen privaten Terminen zu kollidieren, da wäre zum einen der Skiurlaub oder der Contest fällt mit meinem Jahrestag zusammen. Dieses Jahr fiel der Contestsamstag auf meinen Geburtstag, aber man hat ja ein paar Wünsche frei. Um das Ganze im privaten Umfeld etwas abzumildern, war ich dann noch am Freitagabend mit der XYL im Badischen Staatstheater um das Ballett „Das kleine Schwarze“ anzuschauen. Daher konnte ich auch Michael beim Aufbau in Nussbaum nur mental unterstützten. Der erste Teil war ja noch ganz o.k., aber den zweiten nach der Pause muss man von der Musik her schon sehr mögen. Es gab aber nur Karten für beide Teile zusammen. Also blieben wir auch für den zweiten Teil, bezahlt ist bezahlt. Punkt Mitternacht wurde dann zu Hause noch etwas gefeiert.
 
Eine neue Gasflasche für die Hüttenheizung wurde bereits am Montag besorgt und ein kurzer Check des Dieselvorrats bei Ankunft auf dem Bollenberg ergab zusätzliche Aufbauzeit, da die vorhandenen 30 Liter für den Contest ausreichen sollten. Durch jahrelange Routine war die Station HF-mäßig innerhalb von 30 Minuten einsatzbereit. Hard- und Softwareseitig fehlten noch ein paar Strippen, aber dafür war noch ausreichend Zeit vorhanden. Daher wurde als nächstes die Funktionsfähigkeit des Staubsaugers überprüft und nach weiteren 20 Minuten war der Teppichboden (wer auch immer mal auf die Idee kam, dass ein grüner Teppichboden doch gut zur Hütte passen würde) in einen „ansehnlichen“ Zustand zurückversetzt.
 
Die anschließenden ersten Tests der Station erforderten etwas Fingerspitzengefühl in Bezug auf die Ansteuerleistung, da die installierten 2x 8ele I0JXX schmalbandig sind und die Resonanzfrequenz etwas unterhalb 144 MHZ liegt. Auf schlechtes SWR reagiert die Transistor PA immer etwas sensibel. Durch Verlängerung (ca. 1 Meter) des Antennenkabels konnte der Rücklauf auf ein erträgliches Maß (10 statt 60 Watt) reduziert werden. Man sollte doch mal die Gamma-Match an den Antennen etwas korrigieren, dazu wäre allerdings ein recht teurer Hubsteiger notwendig.
 
Michael hatte bereits am Freitag alles in Stellung gebracht und somit konnten wir noch ein paar Vergleichsrapporte, mit den bekannten Ergebnissen, einholen. Dabei erfuhren wir auch, dass eine weitere Station in unserer Nachbarschaft aktiv mitmachen wird. Michael hatte dann wohl ein mulmiges Gefühl, da diese nahezu in Sichtweite zu Nussbaum ihre Zelte aufgeschlagen hatte. Während des gesamten Contests hatte ich jedoch keinerlei Einschränkungen durch Michael oder die Station im Kraichgau aufgrund lauter Nachbarsignale.
 
Die ersten zwei, drei Stunden liefen für meine Verhältnisse wirklich gut und auch der Kilometerschnitt war noch für die Anfangsphase des Contests erträglich. Aber die 800 KM Grenze konnte lange nicht überschritten werden. Auch Michael kämpfte wohl um jeden Entfernungskilometer.
 
Kurz nach 21:00 Uhr lief auf einmal der Lüfter der PA auf volle Touren hoch und ich hatte einen leichten Brandgeruch in der Nase. Danach war wieder Ruhe. Eigentlich zu ruhig. Ich mag es ja, wenn Endstufen nicht unbedingt durch laute Lüfter-Geräusche ihre Arbeit verrichten. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Lüfter seine Arbeit ganz eingestellt hat. Kurzer Blick auf das Output-Meter zeigte die gewohnte Ausgangsleistung. Ich konnte dann durch „Hand auflegen“ feststellen, dass der vordere Lüfter noch lief, aber der Rückseitige, der für die Wärmeabfuhr zuständig ist, wohl nicht mehr. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis die Endstufe wegen zu hoher Temperatur abschalten wird. Michael empfahl ich sollte schnell Hermann, DJ5HPA anrufen ob ich nicht dessen Beko 600 ausleihen könnte. Hermann wohnt nur eine halbe Stunde Fahrzeit entfernt und müsste um die Uhrzeit am Wochenende auch noch erreichbar sein. Die Suche nach einem Herrn Pabst, nicht verwandt und verschwägert mit dem Lüfter-Hersteller „Papst“, im Telefonbuch brachte dann auch die Telefonnummer auf den Schirm. Hermann war noch wach, wusste aber auf die Schnelle nicht wo die Beko denn derzeit bei ihm gelagert ist und ich sollte in fünf Minuten nochmals anrufen. Fünf Minuten können lang sein. Nach sieben Minuten hatte ich mich dann getraut die Rufwiederholung im Handy zu aktivieren. Die PA wurde gefunden und ich solle mich doch bitte ins Auto setzen um diese abzuholen. Auf der Fahrt zu Hermann noch ein kurzes Telefonat mit der XYL, dass ich im Auto unterwegs nach JN49HC bin, um Ersatz für die eigene Endstufe zu holen. Kommentar der XYL: Du bist doch verrückt. Im QRL würde man wohl sagen der Mitarbeiter ist nicht verrückt, sondern motiviert. Die XYL hatte wohl Sorgen, dass ich mir durch zu schnelles Fahren noch den Kopf einrennen würde. Auch Michael machte sich wohl Sorgen und fragte nach, welche Strecke ich den gewählt habe, denn es gäbe da eine kurze über den Berg und die längere über die Bundesstraße. Ich hatte mich für die Bundesstraße entschieden, da ich diese Strecke kannte und keine weiteren Experimente eingehen wollte. Zur Sicherheit hatte ich noch die Nebelscheinwerfer eingeschaltet. Eigentlich fahre ich schon über ein Jahr immer mit den zusätzlichen Leuchten durch die Nacht, da die zusätzlich verlegte Leitung (Kabelbaumprobleme) für das Abblendlicht am 98er Saab wohl etwas zu viel Spannungsabfall hat und ich seitdem das Gefühl habe etwas unterbelichtet durch die Nacht zu rauschen. Die ganze Aktion hatte mich eine Stunde aktiver Contestzeit gekostet.
 
Durch das eingebaute Dämpfungsglied in der Beko musste ich die Steuerleistung deutlich erhöhen und wurde das Gefühl nicht los, dass ich deutlich leiser bin. Klar 3db weniger sollten nicht den Ausschlag geben, aber bei schlechten Bedingungen zählt wohl jedes db. Daher habe ich nach einer Stunde wieder meine Endstufe in Betrieb genommen und gehofft, dass die Temperaturüberwachung zuvor nicht auch noch in Rauch aufgegangen ist. Da die ITALAB PA aus Italien stammt ging ich auch davon aus, dass italienische Endstufen aufgrund der geographischen Herkunft, Wärme von Natur aus schon gewohnt sind. Dass die Schutzschaltung nach überschreiten der 75 Grad am LD MOS noch intakt war wurde im Laufe des Sonntagvormittags bestätigt. Die notwendige Abkühlphase nutze ich für Kaffeewasser aufbereiten, ein kleines Frühstück und Auftanken des Diesels.
 
Während des gesamten Wochenendes hatte ich auch immer wieder mit statischen Aufladungen durch den Regen zu kämpfen. In diesen Phasen geht dann gar nichts mehr, der Noise steht teilweise mit 20db über S9 an und ist auch durch den Noiseblanker nicht in den Griff zu bekommen. Zudem bekomme mit aktivierten NB auch IMD-Probleme von starken Signalen aus der näheren Umgebung.
 
Gefunkt wurde wieder ohne Vorverstärker, denn was nicht in Betrieb ist kann nicht kaputtgehen und die Transverter-Kombination hat genügend Gain.
 
Wieder einmal wurde die 500 QSO-Marke nicht geknackt, aber mit dem Ergebnis sollte man aufgrund der Umstände zufrieden sein.
 
Michael und ich diskutieren derzeit darüber ob wir den Mai-Contest nicht mal als Multi-OP(DP7X) aus Nussbaum bestreiten. Einer muss halt dann die Nachtschicht übernehmen.
 
Nochmals ein herzliches Dankeschön an Hermann, DJ5HPA für die Leihgabe und schnelle Hilfe.
 
Station:
Elecraft K3(mit dem neuen Sync board)
ITALAB AR144 bzw. Beko 600
2x 8ele I0JXX

 

 

 

 

 

Ergebnis DK2GZ aus JN49GB

      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 442
ERREICHTE PUNKTZAHL  136213
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 308 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 73
WEITESTE VERBINDUNG ;884 HA6W



Alle Verbindungen aus JN49GB




Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität
Grafiken und Auswertung DL6IAK

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