Da der IC-746 von Michael, DL6IAK immer noch defekte Treibertransistoren hatte und das Wetter für seinen Aufbau am Freitag auch nicht gerade als frühlingshaft und trocken angekündigt war, wird der diesjährige Mai-Kontest wohl nur in die Statistik eingehen, da mein Sparings-Partner "ausgefallen" war. Auch die Leihgabe meines IC-7400 konnte Michael nicht dazu bewegen, doch noch an den Start zu gehen. Da zudem im Hause Keller im März noch eine neue Erdenbürgerin eingezogen ist, haben sich die Interessen und Lebensschwerpunkte verständlicherweise doch etwas verlagert.

Nachdem ich am Samstag dann gegen 13:00 Uhr Ortszeit am Contest-QTH eingetroffen war und die zwischengelagerten 11 Element Tonnas und das dicke Zoll-Koaxkabel von Michael immer noch auf der Hütte waren, war klar, der Junge hat ernst gemacht, ich muss ohne den OV-internen Vergleich auskommen. Der Aufbau war innerhalb einer guten Stunde erledigt und es konnten die ersten Test-QSOs gemacht werden. Leider bin ich durch den Umstieg auf ein Windows 7 Notebook immer noch nicht ganz up to date in Bezug auf die Contest-Konfiguration, da der Voice-Recorder nicht mehr so einfach funktioniert wie damals unter Windows XP und hier noch deutlicher Optimierungsbedarf in der Audioqualität besteht. Jedoch konnte ich diesmal wieder den kompletten Contest als Audiofile aufzeichnen, nachdem das erforderliche Codec installiert wurde und auch die Festplatte ist mittlerweile durch eine interne SSD-Platte ausgetauscht worden.
Für den Samstag war noch etwas Regen und Gewitter vorhergesagt. Der Regen hatte Wort gehalten, die Gewitter hatten es wohl vorgezogen mehr im südlichen Schwarzwald sich auszutoben und daher blieb auch der von mir gefürchtete Regen-Noise aus.
Die erste Stunde lief für meine Verhältnisse mit über 60 QSOs ganz gut und auch die Stunde zwei und drei produzierten noch akzeptable QSO-Raten, leider allerdings nur einen Schnitt knapp über 200 KM. Es folgte ein kurzer Plausch mit DF5GZ/p, der ja im März-Contest einen unglaublichen Score und Schnitt aufgrund der vielen G-QSOs abgeliefert hatte, und danach war klar, dass ich im Schnitt deutlich zulegen muss um mithalten zu können. Daher wurde dann auch der ON4KST-Chat schon mal vorsorglich aktiviert. 
Die nächsten Stunden verliefen etwas verhalten und mit Einbruch der Dunkelheit wurde auch die nach dem März-Contest neu installierte "DK2GZ Security-LocK" in Betrieb genommen. Diese zusätzliche Security-Einrichtung war nach langer und tiefgehender Diskussion mit der XYL notwendig geworden, damit diese gut schlafen kann, wenn ich mal wieder am Bollenberg die Nacht verbringe. Es könnte ja sein, dass böse Buben mich überfallen und einfach durch die Tür eintreten können. Daher wurde jetzt eine zusätzliche Verriegelung auf der Innenseite der Tür angebracht. Die Jungs kämen dann zwar nicht mehr so einfach rein, aber ich wohl auch nicht mehr raus. 

Anscheinend kann durch diese Errungenschaft nicht nur die XYL besser schlafen, auch der Operator ist wohl gegen laute Wecker-Geräusche nahezu immun geworden. Eigentlich genehmige ich mir so zwei bis drei Stunden Schlaf, an diesen Wochenende wurde zwar der Wecker auf 06:00 Uhr gestellt, aber erst gegen 07:30 Uhr wieder der Betrieb aufgenommen.
Der Sonntag war durch verstärktes search and pound und geringen QSO-Raten geprägt. Während ich gerade mal wieder eine Zigarette am Stopfen war und die CQ-Rufmaschine in CW dabei aktiviert hatte, hörte ich ein lautes "WR" aus dem Kopfhörer, schnell wieder das Sprechgeschirr aufgesetzt und "WR?" getastet. Unglaublich LY2WR aus über 1200 KM Entfernung ruft in CW an. Ich gebe ihm die QSO-Nummer und Locator, kann allerdings seine QSO-Nummer nicht zu 100% sicher aufnehmen, also nochmals nachfragen aber dann ist der Spuk, wohl ES, schon wieder vorbei und ich muss das QSO aus dem Log wieder streichen. Schade, denn mit diesem QSO wäre schlussendlich doch die 150 KM Marke mal vom Bollenberg aus übersprungen worden.
Zwei Stunden vor Contest-Ende kam dann noch Michael, DL6IAK mit XYL und der kleinen Tochter vorbei, um mir einen Besuch abzustatten. Nachdem ich dann um 16:00 Uhr angefangen hatte die Station abzubauen öffnete Michael seinen Kofferraumdeckel und meinte: früher hatte er das schwere Netzteil und die Endstufe in den Kofferraum gepackt, heute ist es der Kinderwagen, die Zeiten ändern sich. Naja, zumindest geht ein Kinderwagen nicht so ins Kreuz.
Ich durfte aber immer noch eine GS31 ZZ-145 Endstufe, einen HA1YA Transverter, den K3 und nicht gezählte Kabel und Adapter in meinen Kofferraum wieder einladen.

Schön warŽs, aber irgendwie hat doch "Jemand" gefehlt!