ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN | 366 |
ERREICHTE PUNKTZAHL | 116001 |
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG | 312 km |
GEARBEITETE GROSSFELDER | 67 |
WEITESTE VERBINDUNG | 803 OZ1BEF |
Mai Contest 2016.
Nach dem doch recht erfolgreichen März Contest stand nun der Mai Contest vor der Tür.
Michael und ich
hatten im Vorfeld noch überlegt, ob wir
nicht mal eine Multi-OP Teilnahme in Angriff sollen. Ein respektables
Ergebnis
erfordert in dieser Klasse, neben einem entsprechenden QTH, auch ein
gewisser
Aufwand an Material. Der Vorteil wäre aber, dass der OP sich
gewisse Auszeiten
während des Contests nehmen kann. Eine Single OP Teilnahme zehrt
doch über die
komplette Contestdauer mittlerweile etwas an den Kräften.
Ich hatte daher
Kontakt zu DM8MM aufgenommen, der in JO40AQ
eine Windmühle auf dem Salzburger Kopf im Westerwald betreibt. Von
diesem
Standort hatte ich mal vor Jahren den CQWW Single Band 160 Meter
gemacht.
Friedhelm hatte damals die Windmühle für das Wochenende
außer Betrieb genommen
und wir hatten eine Delta-Loop, Dipole und Inverted L vom Mast der
Windmühle
gespannt. Von damals wusste ich auch, dass der Standort über einen
Drehstromanschluss verfügt.
Nach ein paar
E-Mails war klar, dass zwar immer noch Strom
verfügbar wäre, aber die Masten und Antennen mitgebracht und
aufgebaut werden
müssen. Zusätzlich hatte ich noch Bedenken, dass wir mit
unserem Aluminium
nicht hoch genug über die umliegenden Bäume kommen
würden.
Meine Vorstellung
für solch eine Aktivität ist auch, dass
wir zumindest in zwei Richtungen gleichzeitig senden müssen, um
entsprechend
auf dem Band präsent zu sein. In Konsequenz bedeutet dies den
Aufbau von zwei
Antennensystemen und entsprechender Hardware.
Wenn Michael und
ich unsere Sachen zusammenwerfen hätten wir
zwar die Hardware und genügend Antennenelemente, aber der Aufbau
wurde noch nie
geprobt. Zudem müsste das Ganze nach JO40AQ gekarrt, auf- und nach
dem Contest
wieder abgebaut werden. Diese hätte bedeutet: Aufbau am Freitag
und
Restarbeiten am Samstag. Abbau am Sonntag direkt nach dem Contest und
Rückfahrt
von knapp 2 Stunden. Nach reiflicher Überlegung hatte ich mich
dann gegen eine
gemeinsame Aktion entschieden. Es passte einfach nicht in die aktuelle
„familiäre“ Terminplanung.
Da Michael aber
unbedingt mal wieder eine UKW-Contest
bestreiten wollte, musste er für seinen Standort ein JN48IX eine
Behausung
organisieren, da der vorhandene Container am Standort im Mai bereits
durch die Erdbeer-Erntehelfer
belegt ist.
So traf ich
entspannt und ausgeruht kurz nach 14.00 Uhr
Ortszeit am Bollenberg ein. Jetzt musste nur noch der Dieselkanister
aus dem
Schuppen geholt und an der naheliegenden Tankstelle gefüllt
werden. Michael
hatte den Freitag für seinen Stationsaufbau in Nussbaum genutzt
und vermeldete
bereits am Freitag um 18:30 Uhr: Anlage steht und funktioniert, alle
Teile,
Kabel und Stecker nach über 12-monatiger Einlagerung und Umzug
wiedergefunden.
Michael hatte sich schon Sorgen gemacht, als ich um 14.00 Uhr immer
noch nicht
QRV war.
Eigentlich bin ich
es nicht gewohnt, dass er bereits 2
Stunden vor Contestbeginn alles aufgebaut und betriebsbereit hat.
Entweder
haben die bei ihm zum Einsatz kommenden Labormuster mittlerweile einen
praxistauglichen Reifegrad erreicht, oder die privaten
Lebensumstände mit Frau
und Kind erfordern einen deutlich höheren Organisationsgrad,
welcher sich
entsprechend auswirkt.
Die letzte Stunde
vor dem Contest nutzten wir für ein paar
Test-QSOs und Vergleichsrapporte mit den bekannten Ergebnissen: Michael
ist
lauter, Michael ist länger laut als ich, hören tun wir in
etwa gleich gut.
Unsere Strategie
für die ersten Stunden: jeder sucht sich
eine QRG in ca. 40 KHZ Abstand und versucht die QSO-Rate hoch zu
halten. Der
Kilometerschnitt ist zunächst zweitrangig. Nach zwei Stunden wird
i.d.R. ein
erster Status ausgetauscht. Das Michael vorne liegt ist dann nicht
erstaunlich,
aber der Abstand zu ihm doch entscheidend für den endgültigen
Ausgang des
Rennens. Erster Status: DK2GZ hat 16K Punkte und 220KM Schnitt, DL6IAK
hat 31K
Punkte und 290KM Schnitt! Junge hat der mal wieder einen Lauf. Da
tröstet auch
mein ODX mit OZ1BEF über knapp 800 KM in der ersten Stunde nicht
darüber
hinweg. Eigentlich kann ich jetzt abbauen und das Wochenende mit der
XYL
verbringen, die hatte sich aber schon andere Termine auf das Wochenende
gelegt.
Daher blieb für mich nur noch, wie in einem Golfturnier, das
Brutto/Netto
Ergebnis übrig: Brutto-Ergebnis ich spiele gegen den
Platz(DL6IAK), bzw. gegen
alle, Netto-Ergebnis ich spiele gegen mich(DK2GZ), d.h. gegen mein
eigenes
Handicap bzw. bisher bestes Ergebnis.
Die folgenden
Stunden waren davon geprägt, den Schnitt
endlich in die Höhe zu bringen um annährend an Michael noch
heranzukommen. Im
März-Contest hatte ich hierzu auch das RBN nutzen können, da
DF4UE einen recht
guten Skimmer auf 2 Meter laufen hatte. Dieses Wochenende war nur DJ5AM
mit
einem Skimmer zu Gange, der aber deutlich weniger sinnvolle Spots
produzierte. Unzählige
Versuche mit HA6W über den ON4KAST Chat waren zudem nicht gerade
motivationsfördernd. Irgendwann wollte ich dann mit nichts und
niemand mehr
sprechen und habe über eine Stunde nur noch CW gemacht. So eine
Single OP
Teilnahme zehrt wohl doch an den Kräften und der Motivation. Die
erste Etappe
beendet ich dann mit 78K Punkten, wobei Michael schon deutlich
über 100K an
Punkten angelangt war, und stelle den Wecker auf 06:00 Uhr Ortszeit.
So schlecht habe
ich schon lange nicht mehr auf Eckbank
geschlafen und kurz vor 06:00 Uhr ohne Wecker aufgewacht. Als erstes
wird dann
wieder der Dieselgenerator in Betrieb genommen und durch den
Wasserkocher einem
Belastungstest unterzogen. Rund eine halbe Stunde und zwei Kaffeetassen
später
ist auch der Kreislauf des OP wieder hochgefahren und die zweite Etappe
in
Angriff genommen. Traditionell in Telegraphie bis auch das
Sprachwerkzeug
wieder einsatzfähig ist. Aber wo war denn nun der Michael. Der
Michael war
nicht im Cluster eingeloggt, der Michael war nicht im ON4KST Chat
eingeloggt,
der Michael war nicht auf dem Band zu hören. Womöglich war er
eingeschlafen und
döste noch vor sich hin. Als ich bis 11:00 Uhr immer noch nichts
von Ihm gehört
und gesehen hatte griff ich zum Telefon. Die Treiber-PA hatte sich noch
in der
Nacht verabschiedet und Michael war bereits mit dem Abbau
beschäftigt. Er
fragte, ob ich die 115K Punkte schon überschritten habe. Hatte ich
nicht, ich
stand erst bei 103K. Schade für Michael, da wären 600+ QSOs
und über 200K
Punkte wohl möglich gewesen. Jetzt hatte ich zumindest noch die
Chance an ihm
vorbeizuziehen, wenn auch mit nicht mehr vergleichbaren
Ausgangssituationen.
Michael berichtete
dann noch von einem DL2CC den er
beobachtet hat und der in den QSO-Zahlen immer etwas vor ihm gelegen
hatte und
ob ich den kenne. Klar kenne ich den Frank, DL2CC. Ich hatte mit Frank
Multi/Multi zum CQWW unter LX7A im Jahre 1989 mitgemacht. Frank hatte
damals
noch das Rufzeichen DL1SBR. Ich bei ihm scheint die Organisation und
Perfektion
für das Stations-Setup im Laufe der Jahre deutliche Fortschritte
gemacht zu
haben. Bei LX7A sah es bei ihm noch mehr nach Jugend forscht aus,
mittlerweile
überlässt er wohl nichts mehr dem Zufall. Ich hatte noch
gehofft, dass DL2CC
als Multi-OP den Contest bestreitet und ihn am Sonntagnachmittag in
einer etwas
ruhigeren Phase darauf angesprochen. Frank sagte dann er mache
Single-OP und habe
etwas aufgerüstet um mich/uns ein bisschen zu
„ärgern“. Mittlerweile hat er
zwei Masten mit jeweils einem Antennensystem und Endstufe auf der
Schwäbischen
Alb im Einsatz. Was in der Multi-OP Klasse zwischenzeitlich zum
Standard zählt,
findet auch in der Single-OP Klasse Verwendung.
Was anscheinend früher die 100 Watt und 16ele Tonna im Contest waren, mutiert immer mehr in Richtung: eine Antennengruppe und legal limit. Mit den derzeit 2x 8ele Antennen und 700 Watt bekommt man das Gefühl in der 2. Liga zu spielen. Ich plädiere daher, dass in Zukunft „Single“ sich nicht nur auf die Anzahl OPs beziehen sollte, sondern auch in Bezug auf die Anzahl der eingesetzten Antennensysteme.
Wie auch Michael,
habe ich immer mehr Noise aus speziellen
Richtungen. War es bisher nur die Richtung Nordwest, so hatte ich zum
ersten
Mal auch mit deutlichem Noise-Anstieg in Richtung Nordost zu leben.
Auch
insgesamt war der Grund-Noise gefühlt deutlich höher als
gewohnt, obwohl dies
bereits der dritte Contest ohne zusätzlichen Mast-VV war.
Im Lauf der zweiten
Etappe konnte ich den Schnitt noch über
320km bringen und die durch Michael bereits vorgelegten 115K Punkte
deutlich
übertreffen. Das Endergebnis des Mai 2015 blieb jedoch
unerreichbar für mich.
DL2CC hat wohl das
Rennen in der Single-OP Klasse gemacht,
ansonsten immer wieder vorne mit dabei DH1GAP oder DL8VL, oder
……., es bleibt
spannend.
Der nächste
Contest vom Bollenberg ist gemeinsam mit Michael
der Fieldday CW im Juni. Bis dahin sollten wir aber unbedingt mit dem
Rasenmäher
das Gelände begehbar machen. Wenn der Diesel nicht so einen Krach
machen würde,
hätte ich mich wohl schwer getan diesen im hohen Gras für die
alle drei Stunden
erforderlichen Tankvorgänge zu lokalisieren.
Station:
Elecracft K3 mit dem neuen Sync-Board
ME2TH HA1YA
Transverter
Italab
Phoenix 1000 Endstufe
2x 8ele I0JXX Antennen
3KW Lombardini Dieselgenerator
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN | 417 |
ERREICHTE PUNKTZAHL | 134984 |
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG | 323 km |
GEARBEITETE GROSSFELDER | 78 |
WEITESTE VERBINDUNG | HA6W 886km |