Berichte 

und 

Ergebnisse der LL* Marconikontest 2011 Aktivitäten  

DL6iAK JN48IX 

und 

DK2GZ JN49GB


Bericht über die Aktivität von DL6IAK 

vom Panoramahof Nussbaum

Michael DL6IAK





Panaroma(hof) mit Antenne

Herbst in der Endphase, beim Blick aufs Thermometer kaum zu glauben. Angenehme Temperaturen um die 15°C lassen einem fast ins Schwitzen geraten. Inzwischen schon Gewohnheit, der Aufbau am Tag vor dem Kontest. Sehr vorteilhaft, falls etwas fehlen sollte oder vergessen wurde und  auch nicht zu unterschätzen ... man kann am Samstag nochmal gut ausschlafen, denn die Nacht wird lang.
Harry (DK2GZ) hatte Urlaub und half beim Aufbau der Anlage tatkräftig mit. Kurz nach 15:00 trafen wir uns am Standort in Nussbaum, noch ca. 2,5h blieben uns für den Aufbau im Hellen. Mit dem Vorschlag, doch die bereits installierte Fernsehantenne am Container zu nutzen konnte sich Harry dann doch nicht durchsetzen ;-).





Antennenanlage, wenns nach Harry gegangen wäre ...

Also musste doch die Antenne aufgebaut werden. Ein kleine Änderung gab es diesmal, anstelle der bisherigen zwei 9el Yagis traten zwei 11el Yagis. Diese versprachen einen geringfügig höheren Gewinn von 1dB, zumindest auf dem Papier. Der Aufbauaufwand ist derselbe, nur der Stockungsabstand etwas größer. Keine Experimente beim Mastaufbau, verwendet wurde der Schiebemast und Standfuss von Herrman. Da keinerlei Windchen wehte auch kein Problem, das ganze in die Senkrechte zu bringen. Abgespannt wird bei mir inzwischen immer mit vier Seilen, genügend Aluminiumbruch in den vergangenen Jahren  hat mich hier auch schlauer werden lassen. Aber dieses Jahr war es windstill. Vor 17:00 war schon alles aufgebaut, inzwischen sitzt auch jeder Handgriff.


...aber am Ende habe ich mich dann doch durchgesetzt ..

LL-Shack

Das Shack war denn schnell installiert, zunächst nur Rotor,TRX und PA. Wieder die inzwischen seit Jahren bewährte Konfiguration, Mastvorverstärker, IC746 mit 500/250Hz CW-Filter, Eigenbau Keyer/CW-Sequenzer, BEKO HLV 600 und mein eigenes Logprogramm, stets aktuell an meine Bedürfnisse angepasst. Ein erstes CW QSO nach SP über 700km zeigte die Einsatztauglichkeit der Anlage. Große Lust auf weiteren Betrieb hatte ich dann eigentlich nicht mehr, der folgende Tag würde ja noch genügend Möglichkeiten bieten, also ab nach Hause und nochmal gut ausgeschlafen.


LL-Shack DL6IAK



Am Samstag gegen 12:30 erblickte mein Auge die noch stehende Antennenanlage (das war ja leider nicht immer so), ich war zufrieden. Also blieb nur noch das Shack endgültig einzurichten. Genügend Zeit bis 15:00, dann noch ein paar QSOs im Kontestvorfeld, der obligate Test der Anlage bei einem Vergleichsqso zwischen einer Station aus dem Münchner Raum und Harry und mir, zeigte, dass alles soweit stimmen musste, Harry war nicht lauter, womit gröbere Fehler in der Anlage ausgeschlossen werden konnten. Dann tauchten auch noch Martin (DJ5IR) und Dominik (DF4IAO), zwei Freunde aus A24, auf dem Band auf, die sich ein QTH in der Nähe des Bodensees teilten.

Um 14:00 UTC gings dann los, wie immer beim Marconi mit etwas verhalteneren QSO Raten. Was wäre der Marconi ohne unsere östlichen Nachbarn, nur ca. 56% der QSOs wurden mit DL Stationen getätigt. Wobei der wahre Anteil, der DL-Lizenzen um meinen Standort sicher weit höher ist. Die Bedingungen waren konstant, wenig QSB aber auch nicht unbedingt mit 'booming sigs'. Die üblichen verdächtigen OMs und OKs aus über 600km Distanz konnten eigentlich die gesamte Kontestzeit über mit guten Pegeln aufgenommen werden. Aber ein Blick in die Ergebnisliste der letzten internationalen Auswertung des Marconi Kontests 2010, speziell der Blick in die Powerspalte, zeigt vielleicht auch warum.

Der Schnitt blieb in den ersten Stunden eine ganze Weile nur bei ca. 240km/QSO, Harry hatte zu dieser Zeit ca. 400km/QSO, was ich aber darauf zurückführte, dass ich meistens selbst gerufen hatte, was einem viele schwache aber dafür nahe Stationen ins Log bringt. Wahrscheinlich Stationen mit eher schlechten Antennenbedingungen, die froh sind einmal eine etwas entferntere Station zu arbeiten oder überhaupt etwas zu hören. Aber jeder Punkt zählt am Ende. Das ODX mit SP2QBQ (nahe Danzig) kam relativ bald ins LOG, konnte aber nicht mehr getoppt werden. Die 900km Grenze ließ sich leider nicht mehr knacken. Bald zeigte sich, dass wohl das Ergebnis des letzten Jahres übertroffen werden könnte, der Vergleich mit dem Vorjahreslog zeigte bald einen Vorsprung von 20-30 QSOs. Am Ende standen 60 QSOs und ca. 23000 Punkte mehr im Log als 2010, ein Wermutstropfen, das beste Ergebnis aus dem Jahr 2008 (121k)  wurde knapp verfehlt. Harry konnte sein Ergebnis vom Vorjahr,  in dem wir in etwa gleiche Ergebnisse erzielten, knapp erreichen. Vielleicht lag der Vorsprung an dem um 1dB erhöhtem Antennengewinn, ich glaube es nicht, aber geschadet wird er auch nicht haben.

Schlaf fand ich ca. zwei Stunden, nachdem irgendwann immer nur noch dieselben Sationen zu hören waren. Gegen 7:00 Ortszeit, wurde dann wieder ins Geschehen eingegriffen. Es blieb kurzweilig bis zum Kontestende, galt es doch den persönlichen Rekord aus dem Jahr 2008 zu knacken, was dann ja nicht ganz gelang.

Es folgte der Abbau und 'satteln' des Autos, gegen 17:30 war alles in Nussbaum erledigt, dann noch zu Hermann und zum Bollenberg, um 18:30 war ich dann endgültig zu Hause.

Danke an alle teilnehmenden Stationen, die diesen Kontest immer wieder zu einem der spannendsten des Jahres für mich machen.

73' Michael


Ergebnis DL6iAK aus JN48IX

DL 179/HB 9/OK 49/ON 6/F 14/PA 7/OE 5/G 4/I 7/OM 7/S5 15/HA 4/PA 6/9A 6/SM 3

      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 316
ERREICHTE PUNKTZAHL  119026
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 377 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 74
WEITESTE VERBINDUNG 872 km   mit SP2QBQ




Alle Verbindungen aus JN48IX



Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität


Bericht über die Aktivität von DK2GZ 

vom Bollenberg

Harry DK2GZ



Wie schon seit Jahren ist der Marconi das Highlight der UKW-Wettbewerbe, da dies ein reiner Telegrafie-Kontest ist. Zudem habe ich immer noch die Hoffnung in Telegrafie mal Nussbaum die Rücklichter zeigen zu können. Bereits im Vorfeld hatte ich Michael angeboten bei der Antennenmontage in Nussbaum zu unterstützten, da ich in dieser Woche Urlaub hatte. Zuvor wurde noch etwas Kurzurlaub im Tannheimer Tal gemacht, um die XYL versöhnlicher auf die bevorstehende Wochenendaktion einzustimmen. Nachdem ich Michael dann am Freitag von dem tollen Wetter in den Bergen erzählte, fragte er doch tatsächlich nach warum ich nicht noch ein paar Tage verlängert hätte. Ist doch etwas dran an meiner Hoffnung?

In den letzten Wochen vor dem Marconi war ich ab und zu am Bollenberg und hatte festgestellt, dass der Internetstick mit der E-Plus SIM-Karte doch immer mal "Hänger" hatte. Daher wurde kurzerhand eine neue SIM-Karte von O2 besorgt, da in 250 Meter Entfernung eine O2 GSM-Zelle steht. Damit ging es dann auch komplett ohne "Hänger" über das Wochenende und das mit teilweise HPDSA-Geschwindigkeit. Gerade im ON4KST-Chat hat sich dies deutlich bemerkbar gemacht und die 50 Cent Mehrkosten pro Tagesflat waren damit sehr gut investiert. Da die Nächte im November schon empfindlich kühl werden können wurde auch noch das neue Aldi Angebot mit den heizbaren Schuhsohlen angenommen und einem ersten Test unterzogen. Die Dinger funktionieren tatsächlich, aber nach 8 Stunden sollte an eine Möglichkeit zum Nachladen der Akkus in der Nähe haben.

Neben der neuen SIM-Karte und den Heizsohlen wurde auch zum ersten Mal der neue Transverter von HA1YA eingesetzt, der nicht nur in Bezug auf die Wärmeabführung, doch einige Verbesserungen im Mischer durchlaufen hatte. Obwohl Michael nur 15 KM entfernt ist, hatte ich keinerlei Probleme mit seinem Signal und konnte selbst leise Stationen problemlos aufnehmen wenn ich mich rund 10 Khz von seiner QRG entfernte. Selbst mit aufeinander ausgerichteten Antennen war dies erstmalig möglich. Als Backup hatte ich einen IC-7400 der aber nicht zum Einsatz kommen musste. Ebenso neu war der Einsatz des Contestrekorders um den kompletten Kontest als MP3-File(220MB) aufzunehmen. Hierzu mußte ich jedoch von meiner bewährten 3er Version auf eine 4er Version von Win-Test upgraden. Die Installation hatte ich dann noch schnell am Freitagabend gemacht, aber die Telnet- und Transceivereinstellungen noch nicht angepasst. Dies erfolgt dann am Samstag kurz vor dem Kontest, was mich kurzzeitig etwas ins Schwitzen brachte. Gott sei Dank hatte ich noch die 3er Version auf dem Rechner drauf und konnte die Einstellungen abkupfern.

Kurz vor Konteststart stellt sich immer wieder die gleiche Frage: selbst CQ rufen oder übers Band drehen und anrufen?
Ich hatte mich mal wieder für das CQ rufen entschieden und es hatte sich wieder bestätigt: der Harry ist dafür einfach zu leise, also doch wieder übers Band drehen und Stationen anrufen. Da ich Nussbaum nur über den Kilometerschnitt Paroli bieten kann, wurde versucht den Schnitt schnell deutlich über 400 KM zu bringen was auch gelungen ist. Aber irgendwann muß man auch mit kleineren Brötchen zufrieden sein, denn das Angebot der 400+ KM-Stationen ist leider endlich. Bereits in den ersten Stunden wurde daher intensiv mittels ON4KST-Chat entsprechende QSO-Angebote an die Teilnehmer gemacht. Dies hatte dann auch zur Folge, dass am Sonntag nichts wesentliches mehr über den ON4KST-Chat gelaufen ist, da man schon alle irgendwie im Log hatte. Insgesamt war der Marconi 2011 sehr ostlastig. Irgendwie scheint Telegraphie in den Ost-EU-Staaten doch noch mehr Relevanz unter den Operateuren oder in der Ausbildung zu haben. Sicherlich trag auch das milde Wetter dazu bei, dass die vielen OK/OM und S5-Stationen noch ihre Adlerhorste schneefrei erreichen konnten. Gefühlt habe ich mehr OK/OM gearbeitet als DL. Da Michael mittlerweile einen Marconi ohne Hard- und/oder Software Probleme sowie umstürzende Antennen, abgebrannte Vorverstärker und dergleichen über die Bühne bringt, ist es auch in CW anscheinend vom Bollenberg nicht möglich an Nussbaum vorbeizuziehen. Daher hatte ich beschlossen gegen drei Uhr Ortszeit doch eine kleine Auszeit auf der weichen Eckbank zu nehmen. Ich glaube die Eckbank ist aus Kirschholz, was ja bekanntlich ein Weichholz ist. Der Sonntag zog sich dann erfahrungsgemäß in die Länge. Rufen nach Nordwesten hatte nahezu keinen Erfolg, die beste Richtung war und blieb Nordost. Immer wieder frustrierend die lauten OK/OM aus 600/700 und mehr Kilometer zu hören, um dann festzustellen, haben wir schon im Log.

Da man die Station mittlerweile von vorne mehrfach gesehen hat, habe ich mal ein Bild hinter die Kulissen gemacht und man ist schon erstaunt wie viele Kabel so ein wireless Hobby benötigt.






Leider sollte aus auch dieses Jahr die 100K Punkte-Grenze bei mir nicht fallen, von den angepeilten 300+ QSO ganz zu Schweigen. Vielleicht war auch einfach das Wetter zu gut und die Gelegenheitsfunker waren außer Haus gegangen. Herzlichen Dank an alle Stationen, die sich doch zu einem QSO mit uns haben hinreißen lassen.

Gefunkt wurde mit: Elecraft K3, HA1YA-Transverter, ZZ-145 GS31 Endstufe, 2x 9ele XL-Tonna






Ergebnis DK2GZ aus JN49GB

      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 251
ERREICHTE PUNKTZAHL  93807
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 374 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 66
WEITESTE VERBINDUNG 884 km   mit HA6W



Alle Verbindungen aus JN49GB




Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität
Grafiken und Auswertung DL6IAK