Alle Verbindungen aus JN48IX
Verteilung der Entfernungen
QSO- Aktivität
Bericht über die
Aktivität von DK2GZ
vom Bollenberg
Harry DK2GZ
Wie die Zeit vergeht, denn schon stand wieder der Marconi als letzter
UKW-Contest für die Contest-Saison 2014 im Terminkalender. Bereits
der Oktober-Contest hatte uns ungewöhnliche Temperaturen beschert
und das Marconi-Wochenende war sehr mild. Ein paar Tage zuvor hatte es
wohl auch etwas Tropo-Bedingungen gegeben, die sich aber zum Marconi
wohl wieder abgeschwächt hatten.
Michael war wie immer bis kurz vor dem Contest damit beschäftigt
seine Anlage zu reparieren und womöglich zu optimieren. Den
Mast-VV hatte es ja im Mai-Contest gekostet und auch der LT2S war nur
noch ein Schatten seiner selbst. Ich glaube das einzige was an seinem
LT2S noch original ist, ist wohl das Gehäuse und die Schrauben.
Naja immerhin sieht die Kiste damit, zumindest von außen
betrachtet, nicht gefährlich aus. Beim weiteren Aufbau bis zum
Antennenkabel muss man schon eher aufpassen wo man wann hinlangt. Ich
denke sein Credo lautet: Hochfrequenz braucht Hochspannung.
Bereits Ende September wollte ich den alten Diesel-Generator durch
aktuelle Technik, z.B. einen Honda EU20i, ersetzen, da mir der
Lärm und Gestank doch so langsam etwas gegen den Strich ging.
Verschiedene Aktivitäten in diese Richtung waren aber nicht gerade
von Erfolg gekrönt und als mir dann zwei Wochen vor dem Marconi
eine Transistor-Endstufe mit dem Freescale LDMOS vor die Flinte kam,
konnte ich dem "ein Euro/Watt Angebot" einfach nicht widerstehen.
Rechtzeitig am Montag vor dem Marconi traf die neue Endstufe ein und
auch Michael war ganz gespannt, das Teil auf dem Spektrum-Analyzer
unter die Lupe zu nehmen. Als ich am Montagabend nach dem QRL einen
Kurztest auf der Küchentheke unternahm, meinte schon die XYL: die
ist aber laut, bleibt das so? Daraufhin bin ich halt mit dem ganzen
Geraffel in den Keller abgezogen und entgegnete, dass die sicherlich
etwas laut ist, aber der Diesel am Bollenberg noch lauter.
Am Mittwoch war dann nach QRL-Schluss ein Besuch bei Michael im Labor
angesagt. Klar wollten wir die neue Endstufe vermessen, aber auch das
zu verstärkende Signal aus dem Transverter wurde genauer
untersucht. Mit dem generierten 2-Ton aus dem K3 sah mein Transverter
nicht so gut aus, aber der nachfolgende Test mit dem CW-Signal sah
nahezu mustergültig aus. Michaels umgebauter LT2S war aber ein
Tick besser aber noch nicht vollständig funktionsfähig.
Deshalb sollte auch der IC-746 bei Michael zum Einsatz kommen, dessen
TX-Spektrum in CW aber meinen Transverter doch deutlich unterlegen ist.
Michael hatte noch die Hoffnung, bis zum Wochenende einen Kuhne
Transverter zum Einsatz bringen zu können, was auch gelang. Auch
Michael meinte dass die Transistor-PA ja ordentlich Radau macht, dem
ich aber keine weitere Bedeutung schenkte, noch nicht...
Gegen 11:30 Uhr am Samstag hatte ich soweit alles in das Auto
geladen und musste nur noch die Kanister mit dem "D", für Diesel,
an der nahegelegenen Tankstelle auffüllen. Ich hatte mit dem
Auffüllen des Dieselvorrats bis zum Schluss gewartet, falls doch
noch ein EU20i "günstig" auftauchen würde. Der Stationsaufbau
war innerhalb einer knappen Stunde erledigt und auch der
Contestrecorder für die Audio-Aufzeichnung klappte diesmal auf
Anhieb. Eigentlich wollte ich die Zeit bis zum Beginn des Contests
nutzen um noch schnell Tromelin, FT4TA, ins Log zu bekommen, aber recht
schnell eingesehen, dass ich dafür doch keinen Nerv habe.
Michael war auch schon in die Gänge gekommen, was bisher nicht
immer der Fall war, dass mal wieder der obligatorische Rapportvergleich
zwischen uns anstand. Bereits die erste Station bemängelte bei mir
extreme Lüftergeräusche im Hintergrund, die die
Verständlichkeit doch stark beeinträchtigt. Daraufhin habe
ich mit der Noise-Gate-Funktion im K3 versucht der Sache zu entgegnen,
jedoch mit mäßigem Erfolg. In den Sprachpausen hatte ich
teilweise 50% der Ausgangsleistung auf dem Wattmeter stehen. Ich bin ja
sonst ein absoluter Verfechter des silent Shack und immer am Meckern
über diese lauten PA-Lüfter bei den anderen. Darf denn eine
so kleine, und vor allem leichte, Endstufe so viel Lärm machen!
Selbst Michael meinte, Harry das klingt aber heute irgendwie anders als
ich es von dir gewohnt bin. Nur die Tatsache, dass die Gegenstationen
in einem CW-Contest die Lüfter nicht hören hat die
bewährte GS31 Röhren-PA weiterhin im Kofferraum belassen.
Ansonsten ergaben die Vergleichsrapporte das bekannte Muster, obwohl
teilweise bis zu 20db zu Gunsten Michael doch etwas übertrieben
schienen. Denn wir wissen ja was und wieviel wir tun.
Pünktlich um 14:00 Uhr begann der Contest und ich begann CQ zu
rufen, aber die ersten 10 Minuten wollte kein QSO gelingen. Immer
wieder verzweifelte Blicke auf das Wattmeter, alles in Ordnung,
Leistung geht raus. Nach gefühlten endlosen 10 Minuten kamen dann
doch die ersten Anrufer und nach der ersten Stunde war ich in etwa auf
der QSO-Zahl des Vorjahres. Stunde zwei wieder etwas verhaltener,
dafür Stunde drei wieder ganz ordentlich. Beim übers Band
drehen höre ich Michael wie er gerade seine QSO-Nummer vergibt und
die ist niedriger als meine aktuelle Nummer. Das gab es doch noch nie.
Kurze Zeit drauf kam dann die Erklärung. Michaels prepaid Guthaben
für den Internetzugriff ging zur Neige und er versuchte
händeringend, dieses irgendwie online wieder geladen zu bekommen.
Nach rund drei Stunden wurde dann der ON4KST Chat aktiviert, damit der
Punkteschnitt nach oben wandert. Denn die Erfahrung hatte gezeigt, dass
ich Michael eigentlich nur über den Kilometerschnitt
gefährlich werden kann. Um so erstaunlicher nach dem Contest, dass
es Michael ohne Chat auf diesen hervorragenden Schnitt gebracht hat.
Ich hatte noch mit dem Gedanken gespielt die 24 Stunden komplett
durchzufahren, aber irgend etwas muss in der einen Flasche Bitburger
gewesen sein, das mich gegen 4 Uhr Richtung Schlafsack hat wandern
lassen. Aber das Bitburger gab die nächsten drei Stunden keine
Ruhe und schickte mich nochmals zweimal raus. Gegen 06.30 Uhr wurde
wieder der Diesel angeworfen und QSOs mit einem sehr ordentlichen
Kilometerschnitt geloggt. Ich hatte schon geglaubt die 400er Marke zu
knacken, konnte diese Marke aber nicht bis zum Schluss halten.
Die Störungen durch benachbarte Stationen hielten sich in Grenzen,
obwohl im Umkreis von 30 Kilometer ordentliche Feldstärken zu
verdauen waren. Es gibt bei mir eigentlich nur eine Antennenrichtung
die es in sich hat. Aber wenn ich in Richtung HA und S5 drehe und
Michael zu dieser Zeit Nordwest Frankreich arbeiten will ist das schon
grenzwertig. Das es Michael am Ende doch wieder geschafft hat meinen
Vorsprung einzuholen, naja es muss ja noch Ziele für das
nächste Jahr geben.
Bis zum nächsten Jahr muss aber auf jeden Fall die Sache mit den
lauten Lüftergeräuschen gelöst werden, denn so
schön und leicht diese Phoenix 1000AR auch ist, auf Dauer hat die
sonst keine Daseinsberechtigung bei mir. Ich bin froh, dass ich nicht
in blindem Aktionismus die GS31 schon wieder verkauft habe. Wie heisst
es doch so schön: drum prüfe wer sich ewig bindet. Vielleicht
behalte ich doch meinen bewährten ukrainischen Röhren-Traktor.
Ergebnis
DK2GZ aus JN49GB
ANZAHL GÜLTIGER
VERBINDUNGEN |
309 |
ERREICHTE
PUNKTZAHL |
119769 |
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG |
388 km |
GEARBEITETE GROSSFELDER |
76 |
WEITESTE VERBINDUNG |
1002 km
mit YT4B |
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Verteilung der Entfernungen
QSO- Aktivität
Grafiken
und Auswertung DL6IAK