Marconikontest 2015 Aktivität 


DK2GZ JN49GB



       

Bericht über die Aktivität von DK2GZ 

vom Bollenberg

Harry DK2GZ

Nach dem Desaster im Oktober Contest brachte die Woche des Marconi eine Woche der Rekorde.

Da ich Montag und Dienstag Urlaub hatte, fuhren wir am Sonntagnachmittag in die Nähe von Boppard, um die nächsten zwei Tage auf dem Jakobsberg zu verbringen. Eingebucht hatten wir uns im „Haribo-Hotel“. Wir waren schon vor ein paar Jahren im November dort, hatten aber damals unsere Golfsachen zu Hause gelassen. Dieses Jahr diese jedoch eingepackt, um die nächsten zwei Tage unsere Runden auf dem dortigen Golfplatz zu drehen.

Der Wochenbeginn war traumhaft, allerdings konnten wir am Montag erst gegen 12:00 Uhr mit unserer Runde starten, da der Platz aufgrund Nebels bis dahin noch gesperrt war. Danach hatten wir bei absolut blauen Himmel, herrlichem Sonnenschein und sehr angenehmer Temperatur die Runde in knapp 4 Stunden beendet. Wie immer wurde sofort überprüft, ob man sein Handicap, oder gar besser, gespielt hat. Die Woche fing wirklich gut an, denn seit langem hatte ich mal wieder die magischen 36 Punkte gespielt. D.h. Harry hat Handicap gespielt, und das auf einem Platz den ich vorher noch nie gespielt hatte. Susanne setzte am darauffolgenden Tag noch eines drauf und erspielte sich 38 Punkte.

Am Mittwoch und Donnerstag war wieder QRL angesagt und aufgrund des tollen Wetters beschloss ich kurzfristig am Freitag nochmals einen Urlaubstag einzulegen, um auf dem heimischen Golfplatz mit Susanne eine Runde zu drehen. Irgendwie scheine ich in dieser Woche einen guten Lauf zu haben, denn auch dort wieder 36 Punkte gespielt, was für mich in der diesjährigen Saison schon ungewöhnlich ist. Den Freitagabend verbrachten wir dann kostengünstig bei einem tollen Essen in unserem Lieblingsrestaurant, da ich am letzten Samstag noch einen Gutschein von der SDXG für genau dieses Restaurant erhalten hatte.

Kurz nach dem Oktober Contest hatte ich noch die Vermutung, dass ich mir den Vorverstärker abgeschossen hatte. Nachdem dieser mittlerweile vom Mast geborgen werde konnte und eine visuelle Inspektion keinerlei „Schmauchspuren“ noch sonstige Verletzungen erkennen ließ, wurde der VV zum Hersteller zwecks Überprüfung geschickt. Obwohl der Mast-VV schon etliche Jahre außer Garantie ist, wurde diese Überprüfung kostenlos durchgeführt. Ein super Service, daher nochmals einen herzlichen Dank an die Fa. SHF-Elektronik an dieser Stelle.

So langsam erhärtete sich der Verdacht, dass das Problem im Oktober auch in der RX/TX-Umschaltung der 70cm PA gelegen haben könnte. Da der nächste Oktober-Contest aber noch in weiter Ferne ist habe ich noch keine weiteren Analysen hierzu gemacht. Was aber, wenn ich in ein ähnliches Problem mit der 2 Meter Endstufe im Marconi laufen würde? Für mein seelisches Gleichgewicht musste unbedingt ein Backup organisiert werden.

Da Michael, DL6IAK dieses Jahr aufgrund QRL-Verpflichtungen den Marconi nicht bestreiten konnte, stand mir als Backup die Beko Endstufe von Hermann, DJ5HPA zur Verfügung. Michael nutzt die letzten Conteste diese Beko immer als Ersatztreiber-PA nach dem Kuhnetransverter für seine Röhren Endstufe. Ein herzliches Dankeschön hierfür an DJ5HPA und das QRL von Michael.

Michael hatte im Vorfeld überlegt, ob er eventuell nach dem QRL-Termin in den Contest einsteigen will, dies aber letztendlich in Hinblick auf eine vordere Platzierung als nicht sinnvoll erachtet. Dadurch war mein Sparringspartner nicht mit von der Partie, was den Reiz zwischenzeitlich doch deutlich reduziert.

Aufgrund des bisherigen Wochenverlaufs fuhr ich hochmotiviert am Samstagmittag auf den Bollenberg. Als ich den Wasserturm passiert hatte, sah ich auch schon Michael vor dem Contest QTH parken. Sollte er, obwohl es für einen Aufbau in Nussbaum eigentlich viel zu spät war, doch noch einsteigen wollen? Nein, wollte er nicht, aber so ganz ohne Contestfeeling konnte er wohl das Wochenende doch nicht vorübergehen lassen.

Während ich die Station aufbaute wurde noch kurz über die anstehende Teilnahme im CQWW CW bezüglich Bandwahl und Betriebszeiten diskutiert. Auch Michael kam dann zu dem Schluss, dass die OV-Weihnachtsfeier ohne uns beide stattfinden wird. Zumindest für den CQWW hatte mein Sparringspartner wieder dabei. Beide sind wir schon jetzt gespannt, ob sich das QTH Bollenberg gegen mehr Aluminium an der DHBW durchsetzen kann. Immerhin hatte sich Michael im WAG, vor allem in der Multiausbeute, gegen die Konkurrenz deutlich absetzen können.

Nachdem der Drucktaster für die Relaisaktivierung am Sequenzer gefunden wurde, war ich eine Stunde vor Contestbeginn qrv. Michael macht sich auf den Weg nach Hause, um mir noch den aktuellen Streaming-Client für die Audio vom Bollenberg per Mail zu senden. Wenn er schon nicht selbst im Contest aktiv sein konnte, wollte er zumindest „remote“ immer mal wieder auf den Bollenberg reinhören.

In der Woche vor dem Marconi gab es ausgezeichnete Tropo-Bedingungen, Was in einem Contest aber nicht immer von Vorteil ist, wenn man nicht im Dukt sitzt und davon profitieren kann. Auch mein doch niedriges QTH in rund 270 Meter über N.N. ist nicht gerade ein Top-QTH für Tropo- oder Inversions-Wetterlagen. Daher sind mir „normale“ Ausbreitungsbedingungen in einem Contest viel lieber, als diese „Highlights“ des UKW-DXers.

Im Nachgang zu den letzten 2 Meter Contesten hat Michael immer wieder berichtet, dass er seit er Zugriff auf einen Kuhne-Transverter hat, keinen VV mehr einsetzt und nicht das Gefühl hat doch etwas taub zu sein. Zudem fühle sich das Band für ihn deutlich ruhiger an.

Während des AGCW Kurz-Contest im September hatte ich daher die Sache ohne VV ausprobiert und auch das Gefühl, dass man mit dem HA1YA Transverter ohne VV auskommen kann. Ob dies auch bei QRO-Betrieb möglich ist, wollte ich jetzt im Marconi überprüfen, in der Hoffnung nicht als Krokodil durch den Äther zu laufen.

Um auf der ganz sicheren Seite zu sein, hatte ich den zweiten Lüfter in der PA, der nur bei TX aktiviert wird, etwas in der Drehzahl erhöht um die zusätzliche Abwärme im CW-Betrieb abzuführen.

Nach ein paar Test-QSOs ging es pünktlich um 14:00 Uhr UTC los. Trotzdem musste ich fast 10 Minuten rufen, bis endlich das 1. QSO geloggt werden konnte. Die erste Stunde war in etwa auf dem Niveau der Vorjahre und auch die zweite Stunde hielt keine großen Überraschungen bereit.

Richtig überrascht war ich aber, als ich neben dem althergebrachten DX-Cluster nach 2 Stunden noch die Skimmer aus dem RBN einschaltete. War die Bandmap bis dahin ein übersichtliches, nahezu unbeschriebenes Blatt, explodierte diese geradezu. Ich war absolut von den Socken, wie viele Stationen mittlerweile auch auf 2 Meter einen Skimmer am Laufen haben. Auf Kurzwelle ist das ja schon ein gewohntes Bild und man sich mittlerweile Gedanken um eine sinnvolle Filterung der Spots machen muss, damit der Überblick nicht verloren geht. Aber diese Vielzahl an Spots auf 2 Meter war völlig neu für mich. Bisher war es so, dass die QSO-Rate anstieg, wenn man gute Freunde hatte und immer mal wieder von denen ins DX-Cluster gesetzt wurde. Jetzt hatte man es auf einmal selbst in der Hand, ober besser in der Mouse, die Rate steigen zu lassen. Persönlich finde ich die Skimmer viel sozialer als das DX-Cluster, da die Skimmer ungeachtet der Person oder des Calls einfach ihre Information preisgeben. Wenn ich es richtig gesehen habe, wurde ich über den kompletten Marconi „händisch“ ein einziges Mal im DX-Cluster gemeldet. Im Gegensatz hierzu habe ich in einem Zeitraum von 4 Stunden am Sonntag über 100 Skimmer-Spots erhalten.

Erstaunt war ich auch, wie gut auf UKW auch leise Signale decodiert können. Da auf UKW die Antennenrichtung doch recht selektiv ist hätte ich nicht gedacht, dass es überhaupt sinnvoll ist diese Spots zu nutzen. Ich vermute, dass die Skimmer wohl überwiegend horizontal rundstrahlende Empfangsantennen im Einsatz haben. Die Skimmer waren etwas ostlastig, was aber für meinen Standort nicht von Nachteil ist, da ich in diese Richtung i.d.R. einen guten Kilometerschnitt habe. Dadurch konnte ich auch recht schnell meinen Schnitt deutlich über 380 Kilometer legen und diesen über den kompletten Contestzeitraum verteidigen. Am Samstagabend sticht auch eine Stunde mit einem Schnitt von über 520 KM heraus. Einen weiteren Vorteil der Skimmerspots sehe ich auch darin, dass man deutlich weniger über den ON4KST-Chat gehen muss um QSOs anzubahnen, die dann wiederum wertvolle Contestzeit kosten. Dadurch blieb die QSO-Rate auch über einen weiten Zeitraum relativ konstant.

Aufgefallen ist mir auch, dass es Skimmer gab, die sehr genau die QRG meldeten, andere hatten eine deutliche, aber dankeswerter Weise gleichbleibende, Abweichung. Hier ein paar Beispiele zur Information, nicht als Kritik: DJ3AK fast immer korrekt, DF6PW immer 800hz zu hoch gemeldet, DL5NEN fast immer korrekt, DH5YM meist 200hz zu hoch, HB9FAP immer 400hz zu hoch. Ich vermute die Abweichung kommt durch die „Tonhöhe“ mit der die Zeichen dekodiert werden oder durch Filtereinstellungen. Schon komisch, zuerst freut man sich über die zusätzlichen Informationen, aber kaum hat man sich daran gewöhnt ist man schon wieder am Meckern.

Aber gerade bei den leisen Signalen auf UKW ist eine genaue Frequenzangabe unumgänglich um die Station auch zu hören. Des Weiteren sollte die eingesetzte Locator Datenbank vollständig und richtig sein, da der Skimmer nur das Call postet und nicht den Locator der Stationen. Am Wochenende hätte eine Funktion für die Bandmap ala IF Spotter=XXXXX then QRG  minus XXXhz das dauernde VFO-drehen deutlich reduziert.

Interessant wäre, wer von den Top Ten, neben dem ON4KST-Chat, auch die Skimmer intensiv genutzt hat.

Im ON4KST Chat wurde immer mal wieder von Tropo-Bedingungen der OK-Stationen in den Bergen in Richtung England usw. berichtet, die ich aber nicht feststellen konnte. Auch das Überspringen der 1.000KM Marke war anscheinend von meinem Standort aus nicht möglich.

Die 133K Punkte Brutto, sind das Beste Ergebnis im Marconi Contest vom Bollenberg und wurden bis dato auch noch nicht vom Standort Nussbaum überboten. Schade eigentlich, denn der gewohnte Sparringspartner fehlte dieses Jahr für den direkten Vergleich.

Auch die 77 Lokator-Felder könnten eine neue Rekordmarke vom Bollenberg aus sein. Es geht tatsächlich auch ohne Mast-VV, denn diesen hatte ich während des Contests komplett ausgeschaltet.

Nach dem Desaster im Oktober Contest war ich froh, dass die eingesetzte Technik ohne irgendwelche Mucken gespielt hat und die Reserve-PA und der Reserve-TX nicht zum Einsatz kommen mussten.

Eine leichte Optimierung ist noch bei der gebuchten Datenflat des Smartphones notwendig, da alleine DX-Cluster 2,5 MB und Skimmer rund 64 MB Datenvolumen verschlungen hatten. Da ich keinerlei Band-Filter gesetzt hatte, lief der komplette Skimmer-Traffic auf. Zusätzlich wurde die Audio auf den Server bei der DHBW gestreamt, was zur Folge hatte, dass der Provider bereits am Samstag um 23:00 Uhr die Geschwindigkeit auf GRPS reduzierte.

Gefunkt wurde mit:

Elecraft K3

HA1YA Transverter mit 28MHZ ZF

Italab Phoenix AR144 Endstufe

2x 8ele I0JXX

 


73 de Harry DK2GZ

Ergebnis DK2GZ aus JN49GB

      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 348
ERREICHTE PUNKTZAHL  133162
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 383 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 77
WEITESTE VERBINDUNG 884 km   mit HA6W



Alle Verbindungen aus JN49GB




Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität
Grafiken und Auswertung DL6IAK

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