Marconikontest 2017 Aktivitäten  

DL6iAK JN48IX 

und 

DK2GZ JN49GB


Bericht über die Aktivität von DL6IAK 

vom Panoramahof Nussbaum

Michael DL6IAK



So weit so gut ...

Seit dem Julikontest verfolgte mich dieses Jahr das Pech. Im Juli hatte die eigene Hardware Probleme, ein Darminfekt fegte mich vom Platz, nachdem ich bereits schon alles aufgebaut hatte. Der Oktoberkontest fiel dann wegen streikender Funkhardware aus. WAG ebenfalls Fehlanzeige, da es ein Problem am Rotor gab.

In der Zwischenzeit hatte ich mir einen pneumatischen Mast zugelegt, der als Ersatz für den zuletzt benutzten kleinen 6m Gerohmast dienen sollte. Letztereren hatte ich im Sommer, nachdem er streikte komplett zerlegt. Leider war er innerlich in einem ziemlich desolaten Zustand, alle vormals beweglichen Umlenkrollen waren bis zur Unkenntlichkeit korrodiert und die Rückholseile gerissen, was meine Probleme beim Einfahren erklärte. Glücklicherweise hatte ich im Internet eine Skizze des Aufbaus gefunden, eine sehr trickreiche Konstruktion. Ersatzteile gab es natürlich keine mehr. Die korridierten Umlenkrollen musste ich herausmeisseln, ich fand ähnliche fast passende im Handel, die allerdings noch auf Mass abgedreht werden mussten. Dann folgte noch die zeitraubende Erfahrung mit den Presshülsen der Stahlseile, ohne Presswerkzeug geht da nichts. Mehr als einmal kollabierte der Mast, nachdem ich Antennen mit einem Rotor aufkurbeln wollte. Die Kräfte auf die Seile nehmen von oben nach unten aufgrund des reversen Flaschenzugprinzips überproportional zu, so dass das Verpressen der Hülsen im Schraubstock nicht zielführend war. Die Folge waren gefühlt ungezählte Zerlegeprozeduren, die meiner XYL Bewunderung meiner Geduld  (aber eher wahrscheinlich Zweifel an meinem Geisteszustand) abforderte. Doch nachdem ich endlich eine geeignete Presszange auftreiben konnte, gelang das Werk. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, den Mast blind zerlegen und wieder zusammensetzen zu können. Das System erlaubte es leider nicht teilweise zu demontieren, sondern wenn im oberen Teil etwas nicht stimmte, musste alles demontiert werden.

Wie gerufen kam dann das Angebot eines pneumatischen Mastes, 9m hoch und wesentlich stabiler als der Gerohmast. Zweifel hatte ich zunächst wegen des Gewichts von etwas über 70kg, den Aufbau wie gewohnt alleine bewältigen zu können. Nachdem ich den Mast zuhause das erste Mal aufgestellt hatte, zerstreuten sich die Bedenken. Spannt man eine Unterlegrolle mittig unter den Mast, so kann man ihn auch alleine in Position bringen. Das Aufrichten klappt dann auch.



Der neue pneumatische Mast





Auf gehts ...

Das oberste Ausfahrelement ist immer noch sehr massiv und trägt  locker 40kg Kopflast (das ist die Angabe des Beipackzettels). Bei mir ist das etwas weniger, der Rotor mit einem 4,50m langen Alusteckmast mit den zwei gestockten Antennen.

Das Ausfahren funktioniert dann bequem mit einer Luftpumpe und geht auch erstaunlich schnell. Laut Natobeipackzettel soll der Mast durch zwei Personen in 6 Minuten aufgerichtet werden können. Wenn man das übt, klappt das auch, alleine braucht man etwas länger.




... da steht er


Am Sonntag kam dann auch etwas Wind auf, er wurde kurzzeitig beim Eintreffen einer Wetterfront sogar recht heftig, das Mastgebilde blieb ziemlich unbeeindruckt. Die knapp 15m hohe Konstruktion würde wohl auch noch etwas heftigeren Windböen standhalten.

Das war es dann auch schon der positive Teil es Berichts von diesem Kontest, der Rest war ein Folge von Desastern.   





Noch ist alles klar ...

Begonnen hat natürlich alles erst kürzestmöglich vor Kontestbeginn. Zudem zeigte es sich einmal wieder, dass man unerklärlichen Vorgängen nachgehen sollte. Schon bei früheren Gelegenheiten hatte ich unerklärliche kurzeitige Ausfälle des Ruhestroms in meiner Transistortreiber PA, die sich aber dem Versuch sie nachzuvollziehen beharrlich entzogen haben. Doch diesmal häuften sich die Ausfälle bis zum Totalausfall eben genau zu Kontestbeginn. Um es vorwegzunehmen, es war eine thermische Instabilität im Gate eines der beiden MOS-Fets des MFG151g. Diese liess sich später mit Kältespray nachvollziehen. 

Ersatz musste her, denn der Transverter lieferte nur 10-20W Ausgangsleistung. Der Funkkollege Hermann hatte eine adaequate PA, allerdings musste ich nach Heidelsheim fahren, normalerweise in 20-30 Minuten zu erreichen, nicht so an diesem Wochenende, da die Bundestrasse für einen Verlauf von 5km gesperrt war und die einzig gangbare Umfahrung eine gefühlte Ewigkeit dauerte. Nach zwei Stunden war dann der Ersatz 'eingeklinkt'. Mental geschwächt ging ich ins Rennen, Harry war natürlich schon weit davon gezogen. Noch hatte ich Hoffnung, die zwei Stunden bis zum Kontestende wettzumachen, da knallte es final im Hochspannungsnetzteil.   


Der Grund war zunächst nicht klar, aber es roch nach Überschlag, was eigentlichg noch nicht das Ende hätte bedeuten dürfen. Aber wie bei allen Unglücken, es müssen mehrere Umstände ineinandergreifen. Da war die sich gelöst habende Luftführung für die Röhre, die zu einer Überhitzung und in Folge wohl zum Zünden der Röhre geführt hat. Dann war der Schütz dummerweise gebrückt und löste mehrmals aus. Die Sicherung beim Bauern ist wohl etwas höher ausgelegt, als bei mir zu Hause. Die Schäden im Netzteil bin ich noch am suchen. Der Trafo zumindest ist noch heil. 

Jetzt blieb nur noch eine sehr rudimentäre Anlage übrig, dazu noch bei viel verlorener wertvoller Zeit. Normalerweise hätte ich jetzt frustriert abgebaut, aber es war dunkel, also verteilte ich noch Punkte bis Sonntag nachmittags. Die Anennenanlage und die Bedingungen waren eigentlich nicht so schlecht, was man am Schnitt sehen kann. Aber selber rufen machte wenig Sinn.

Im Verlaufe des Sonntags traf dann die auch die prognostizierte Regenfront auf. Der Abbau hinterließ mich dann auch leicht durchnässt. Es gibt viel zu tun, im März hoffe ich dann, nachdem ich meine Wunden geleckt habe, wieder mit 100% in den Ring steigen zu können.



 
73' es cul de Michael DL6IAK    



   

Ergebnis DL6iAK aus JN48IX




      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 164
ERREICHTE PUNKTZAHL  68206
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 416 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 57
WEITESTE VERBINDUNG 906 km   mit 9A0V




Alle Verbindungen aus JN48IX



Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität


Bericht über die Aktivität von DK2GZ 

Marconi 2017 mit dem Honda EU20i

vom Bollenberg

Harry DK2GZ

 

 
Da mir im Oktober, kurz vor Contestende, der Lombardini Dieselgenerator gestorben ist, musste für den Marconi eine Alternative organisiert werden. Da ich schon immer mit einem Honda EU20i liebäugele, wurde der BCC Reflektor befragt, ob ein EU20i für etwas QRO ausreichend sein könnte. Fazit: Notebook, Rotor, TRX und eine 500-600 Watt Endstufe mit Schaltnetzteil sollte machbar sein. Hier nochmals danke an alle, die ihre Erfahrungen mit mir diesbezüglich geteilt hatten.
 
Ich fand in der Nähe auch einen Baugeräteverleiher zu einem akzeptablen Mietpreis. Abholung Donnerstagabend, Rückgabe Montagmorgen, Wochenende wird nicht berechnet. Dadurch kam ich auf eine „Eintages-Miete“.
 


Nachdem ich am Samstagmorgen das UKW Contest-Equipment eingeladen hatte, musste ich unbedingt noch herausfinden, ob der Honda auch eine Alpha 91b verkraftet, da der CQWW in CW bereits seine Schatten vorauswirft. Daher wurde noch kurzerhand vor der Garage ein Testaufbau durchgeführt. Nach der obligaten Vorheizzeit für die 2x GU74b Röhren begann ich sachte mit der Ansteuerung, aber bereits bei 500 Watt out hatte der EU20i Schluckauf, bei 700 Watt out beendete der Honda die Stromabgabeleuchtete durch Überlast. Wieder drei Minuten warten bis die PA betriebsfähig meldete. Ein zweiter Versuch endete auch mit Überlast und dabei hatte ich nur die PA am Generator. Zumindest mit der 91b, 30 KG trägt mach nicht so leicht von A nach B, und dem Honda wird’s wohl nichts zum CQWW, aber ich hätte zur Not auch noch eine KPA500.
 
Michael hatte bereits am Freitag mit dem Aufbau begonnen und war wohl auch über Nacht auf dem Panoramahof in Nussbaum geblieben, da er auch am Freitagabend immer mal wieder auf 2 Meter gespottet wurde.
 
Der Aufbau am Bollenberg war in knapp einer Stunde erledigt und ich konnte ausloten, ob die UKW-Endstufe ohne Leistungseinschränkung betrieben werden kann. Yes we can. Der Motor musste kräftig arbeiten und nach längeren Sendepausen wies die Motordrehzahlregelung doch eine gewisse Latenzzeit auf, aber es ging.
 
In einem QSO vor dem Contest hatte Michael auf einmal Probleme mit seinem Sendesignal in Bezug auf Linearität und Bandbreite. Wie sich später herausgestellt hat, gab es Probleme mit seiner Transistor Treiber-PA. Vielleicht sollte Michael sein bisheriges Design über die Winterpause mal komplett überarbeiten, damit er wieder in Vollzeit antreten kann, oder sind das die ersten Anzeichen von Altersteilzeit teilnahmen?
 
Da ich den N1MM Logger einsetzten wollte, musste ich noch ein paar Konfigurationseinstellungen vornehmen und verbrachte die restliche Zeit damit, die Recording-Funktion zum Laufen zu bringen. Ob die QSOs wirklich aufgezeichnet wurden, hat sich bis dato mir nicht erschlossen.
 
Skimmer sind ja in KW-Contesten das Salz in der Suppe für den assisted OP, aber auf UKW kaum, bis gar nicht aktiv. Aber gewarnt aus vorherigen UKW-Contesten, wurde auch RBN aktiviert.
Gut gemacht, denn es gab für das Contest-Wochenende doch einige OMs, die sich die Mühe gemacht hatten ihren UKW-Skimmer ins RBN einzuspeisen. Dadurch bin ich auch viel später in den ON4KST-Chat eingestiegen als die Conteste zuvor. Gut war auch, dass DR9A und DL2CC einen Skimmer im Einsatz hatten, denn es nützt nicht viel, wenn HA1VHF Stationen hört.
 
Bereits kurz nach Contestbeginn war die Bandmap in einer Art und Weise gefüllt, die ich bisher auf UKW nicht gekannt hatte. Da die erste Stunde etwas verhalten begonnen hatte, nutzte ich Stunde zwei und drei verstärkt die Skimmerspots Richtung Osten abzuarbeiten. Erstaunlich wie viele QSOs mit über 700 KM Entfernung in diesem Zeitraum doch den Weg ins Log fanden.
 
Michael war zu anfangs deutlicher im RX bemerkbar als gewohnt, aber nach einer halben oder dreiviertel Stunde kehrte Ruhe ein. Jetzt wissen wir warum.
 
Irgendwann tauchte Michael wieder auf dem Band auf, aber ich war wohl zu dieser Zeit über 20k an Punkten voraus, was anscheinend der Motivation von Michael nicht dienlich war.
 
Eine leichte Einschränkung hatte ich jedoch auch: ich musste mich entscheiden, entweder Kaffeewasser aufbereiten oder QSO fahren, beides zusammen war schon eine Herausforderung für den Generator. Es ging zwar, aber das Motorgeräusch war nicht gerade vertrauenserweckend und ich wollte den Bogen aufgrund eines Generatorausfalls nicht überspannen.
 
Die erste Runde beendete ich gegen 01:00 Uhr Ortszeit mit 200 QSOs im Log, in der Hoffnung die 300 QSO-Marke am Sonntag überschreiten zu können. Zumindest die 100K an Punkten sollten erreichbar sein.
 
Sonntagmorgen gegen 06:30 Uhr Ortszeit läutete ich die Endrunde mit dem Start des Wasserkochers ein.
 
Allerdings schienen die Bedingungen am Samstag etwas besser gewesen zu sein, oder die Hauptaktivität ist doch der Samstag. Obwohl das Wetter am Sonntag eher dazu eingeladen hatte, den Tag an der Station zu verbringen.
 
Auch am Sonntag wurde verstärkt versucht, die Skimmer-Spots aus größerer Entfernung abzuarbeiten. Hilfreich war hierbei die Funktion die Bandmap nach Antennenrichtung zu sortieren.
Man spart Zeit immer wieder die Antenne zu drehen und clickt einfach die Gradzahlen um die derzeitige Antennenrichtung durch. Frequenzwechsel macht ja die TRX-Steuerung. Hierbei sollte aber die Locator-Datenbank auch recht „vollständig (Call + Locator)“ sein, sonst hat man von meinem Standort aus viele Spots in Richtung 25 bzw. 238 Grad in der Bandmap stehen, die nicht gerade aussagekräftig sind.
 
Exakt um 12:00 Uhr Ortszeit wurde am Sonntag die 100K Punkte Marke überschritten.
 
Leider hat es doch nicht geklappt die 300er Marke zu knacken, aber mit dem Ergebnis von über 110k Punkte bin ich zufrieden.
 
Auch scheint es eine natürliche terrestrische Begrenzung bei 900 KM zu geben. Zumindest mit meiner Anlage sind QSOs über 900 KM Entfernung die absolute Ausnahme.
 
Allerdings hatte ich am Sonntagmorgen UT8IO mit gutem Signal in zeitgleich stattfindenden ARRL EME-Contest gehört, der aber auf meinen Anruf nicht reagierte.
 
Wie die Conteste zuvor, wurde kein externer VV eingesetzt, die Transverter-Kombination ist empfindlich genug.
 
Gefunkt wurde mit:

 

Elecraft K3

HA1YA Transverter

ITALB AR144 Endstufe

 

2x 8ele I0JXX Antennen

 

N1MM Logger+

 

Stromquelle: Honda EU20i

 








73 de Harry DK2GZ

Ergebnis DK2GZ aus JN49GB

      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 297
ERREICHTE PUNKTZAHL  111068
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 374 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 70
WEITESTE VERBINDUNG 845 mit HG6Z



Alle Verbindungen aus JN49GB




Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität
Grafiken und Auswertung DL6IAK

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