Berichte und Ergebnisse

der LL*-Aktivitäten

UHF Kontest Oktober 2010  

DL6iAK JN48IX 

und 

DK2GZ JN49GB




Bericht über die Aktivitäten von DL6IAK 

vom Panoramahof Nussbaum

Michael DL6IAK



Noch ist alles ganz

Der erhoffte Wetterwechsel trat dann doch noch ein, und so war die Entscheidung einfach. Der Regen zog sich am Samstagmorgen zurück und am Sonntag versprach es sogar sonnig zu werden. Etwas später als sonst gegen 11:00 begann am Samstag der Kontest für mich, zunächst zu unserer OV-Hütte am Bollenberg Material fassen (Antenne und Steckmast liegen dort), weiter etwas Verpflegung einkaufen, um dann gegen 12:30 am  Kontest QTH anzukommen. Noch 3,5 Stunden bis Kontestbeginn, könnte knapp reichen.

An der 432MHz Station hat sich seit dem vergangenen Jahr nichts geändert. Zum Einsatz kamen wieder ein IC910, der zusammen mit meiner Eigenbau PA (GI7b in einem alten PC Desktopgehäuse beherbergt) bei ca 20W Steuerleistung solide 450W an die Antennenbuchse bringt. Die Antenne war wie immer eine 21 El. Tonna mit Vorverstärker in 10m Höhe über Grund, die zur verlustarmen Speisung mit einem 25m langen 1 Zoll Koaxkabel versorgt wurde. Wie meist, war der Aufbau und Abbau der Antennenanlage eine one man show.  Der vom Regen aufgeweichte Boden machte die Errichtung des 10,5m hohen Steckmastes etwas kritisch, da beim Aufrichten anfangs Zugkräfte auf das sich am  Boden  befindende Kippgelenkt wirken. Letztes Jahr hatte ich wohl weniger Elemente des Steckmastes verbaut, das merkte ich beim Aufrichten, das diesmal etwas hakelig und wackelig war. Aber am Ende stand die Konstruktion. Ich ahnte jetzt schon, daß das Ablassen des Masts Material verschlingen würde, dazu später. Der Mast muss danach noch in den Rotor gelupft werden, der am Boden steht. Die Abspannungen sind am Mast an einem Oberlager befestigt, so dass er sich von unten in der Abspannung drehen lässt. Der Aufbau hatte am Ende etwas länger gedauert als gedacht.

Jetzt beginnt immer das Hoffen, sind alle Kabel gut verschraubt und haben Kontakt, stimmt das SWR der Antenne, schaltet der Vorverstärker? Fatal, wenn man jetzt den Mast nochmal umlegen muss, zumal diese gerade so eben mit Mühe errichtete Konstruktion. Zuerst Anschluss des TRX und ein Blick auf das SWR Meter .... Aufatmen, auch das Rauschen steigt an, wenn der VV seine Spannung bekommt. Jetzt alle Geräte auf den Tisch, dann die Schrecksekunde, es fehlen tatsächlich zwei Kabel. Als drahtloses Hobby ist der Amateurfunk ja nicht unbedingt verschrieen, es fehlen USB Kabel und ein RS232 Kabel. Beim Durchwühlen der PC-Tasche findet sich noch eine USB Verlängerung von 1m und tatsächlich, es reicht den USB-Stick für die Verbindung zum Internet am Fenster mit Klebeband anzukleben, um eine Internetverbindung zu bekommen. Das ging früher nur mit einem sich auf dem Dach des Containers befindenden Stick. Dafür konnte kein automatisches CW aus dem PC gegeben werden, aber es ist diesmal ja nicht der Marconi Contest.



432MHz LLStation von DL6iAK

Knapp vor Kontestbeginn, war dann alles soweit verkabelt und installiert, so daß rechtzeitig ohne Zeitverlust ins Geschehen eingegriffen werden konnte. Der Start verlief dann für 432MHz auch ziemlich gut, knapp 60 QSOs standen nach der ersten Stunde bereits im Log, im Vergleich zum Vorjahr schon eine deutliche Steigerung. Mit der Zeit stellte sich ein Vorlauf von ca 2-3h bezüglich der QSO-Anzahl im Vergleich zum Kontest im Oktober 2009 ein. Das Ausbreitungsbedingungen waren durch viel QSB gekennzeichnet.  Auffallend war die geringere Anzahl von Stationen aus Richtung Nordost, auch die OKs waren auf ein paar der bekannten Konteststationen beschränkt, wobei die Signalpegel eher bescheiden waren. Lange dauerte es, bis die ersten Stationen aus S5 und 9A im Log waren, die erste italienische Station ließ bis Sonntag auf sich warten. ONs waren nur sehr leise zu hören und die PAs war auch nicht sehr laut. Die wenigen weiten Verbindungen waren wohl eher kurze QSB Öffnungen und konnten dann auch nur meist durch Anbahnung im Chat realisiert werden. Natürlich sind die schmalen Keulen der 432MHz Langyagis auch ein Handicap und erfordern viel Arbeit am Rotor. Die PA mit ihrer thermischen Instabilität will auch nachgestimmt werden, so bleibt man wach ...  
Dann doch noch ein Problem, die Antenne ließ sich nicht mehr nach Norden drehen, der Rotor stockte. Es war glücklicherweise noch nicht dunkel. Der Blick glitt zur Antenne, doch wo war die ...? Tatsächlich hing die gesamte Konstruktion in den Abspannseilen, in zwei von den drei Seilen genauer gesagt, und der Mast war gebogen wie eine Angelrute, jedoch hatte die Antenne selbst keine Bodenberührung und zielte in den Himmel, eher eine EME Position dachte ich ... die missliche Lage ließ sich richten, kostete jedoch Zeit, die drei Abspannpunkte waren wohl nicht glücklich gewählt und so konnte es zu dieser Instabilität kommen. Alleine springt man dann im wahrsten Sinne im Kreis, da man das Ganze immer nur stückchenweise verändern kann, egal, ich habe schon schlimmere Situationen gemeistert früher ...Vielleicht beim nächstenmal doch vier Abspannseile ...!  

Erfreulich war die Empfangssituation, obgleich mehrere laute Stationen in der Umgebung aktiv waren, aus dem Nachbarsquare war DR0P den ganzen Kontest über QRV, Harry in 12km Entfernung und DR9A vom Hohloh, insgesamt war alles erträglich. Am Ende standen 319 gültige QSOs im Log, das Ziel das Vorjahresergebnis zu toppen wurde um fast 20K Punkte erreicht, die 300 QSO Grenze wurde gebrochen, die 100K Punkte knapp verfehlt. Na ja, es muss ja auch noch Ziele fürs nächste Jahr geben.

Was folgte war der Abbau, dem ich mit gemischten Gefühlen entgegen sah. Zufällig lief mir beim QSO mit Harry auf der OV Frequenz noch der am gleichen Ort wohnende OV-Kollege über das Mikrofon, der mir ganz HAM-Spirit mit wohlmeinendem Rat ohne Tat  beistand, ein Fusstritt auf den Mastfuss wäre mir lieber gewesen. Wie von mir befürchtet, löste sich das Gelenk am Fusspunkt des Masts und der Mast mit  Antenne sackte ab und ein Teil der Langyagi brach entzwei. Der Schaden ist übersehbar und auch behebbar, aber wäre  durch einen Fuss auf den Mastfuss vermeidbar gewesen. 



73' de Michael DL6IAK
 

Ergebnis DL6iAK aus JN48IX


      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 319
ERREICHTE PUNKTZAHL  97563
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 306 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 64
WEITESTE VERBINDUNG 872km mit SP2QBQ




Alle Verbindungen aus JN48IX



Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität


Bericht über die Aktivität von DK2GZ 

vom Bollenberg

Harry DK2GZ

LLStation von DK2GZ Bollenberg

Einmal im Jahr müssen wir halt auf 70cm funken um die Gerätschaften dafür nicht einrosten zu lassen. Das Wetter dieses Jahr war, besonders am Sonntag, fast zu schön, um einen Contest zu machen aber nun denn.

Ich hatte wieder meine bewährte Kombination aus: K3, LT70S und die umgebaute Ericsson-PA im Einsatz. Das sind dann rund 250 Watt Output, was aber zwischenzeitlich wohl eher als Standard anzusehen ist. Die Top-Guns bewegen sich wohl eher in der Leistungsklasse 500 Watt und mehr. Antennen waren wieder die 2x19 Element Tonna auf dem Gittermast mit einem Mast-VV.

Michael war sich am Anfang der Woche noch nicht sicher ob er mitmachen würde, aber er war natürlich doch von Nussbaum aus QRV. Im Vorfeld hatten wir noch diskutiert, welchen Transceiver denn Michael nun einsetzen will, denn eigentlich hat Michael keinen TRX für 70cm. Er hatte sich dann für den IC-910 von der Dualen Hochschule BW entschieden, um genügend Ansteuerleistung für seine PA zu haben. Na ja ganz glücklich war ich mit seiner Entscheidung nicht, denn dem 910 wird ja nicht unbedingt das sauberste Signal nachgesagt. Allerdings muss ich nach dem Contest sagen, dass ich überhaupt kein Problem mit Michael in Bezug auf TX-Phasenrauschen oder dergleichen hatte. Vielleicht liegt es auch den spitzen Antennen auf 70cm, da dadurch die höchsten Signalpegel nur bei direkt aufeinander gerichtete Antenne erreicht wird.

Ich hatte mir auch nochmals die Ergebnisse aus den Vorjahren angeschaut und wollte doch endlich mal über die 200 QSO-Grenze kommen, nachdem Michael ja im Vorjahr schon knapp an 300 QSO rangekommen war. Aber irgendwie scheint von JN49GB aus nicht mehr zu gehen. Bereits nach den ersten drei Stunden hatte Michael wieder deutlich mehr QSOs gemacht. CQ-Rufen ist schon auf 2 Meter nicht immer von Erfolg gekrönt, aber auf 70cm ist noch weniger erfolgreich. Kann auch wieder mit den spitzen Antennen liegen, da man recht schnell ins Minimum der Gegenstationen kommt. Hier hilft wohl nur noch mehr Leistung zu machen oder Antennen mit einem größeren Öffnungswinkel zu verwenden.

Ich hatte den Eindruck, dass es recht wenig Aktivität aus dem Ruhrgebiet gab und die Stationen aus dem Osten von DL, die sonst auf 2 Meter recht zahlreich sind, anscheinend keine Ausrüstung für 70cm haben. Ebenso waren erstaunlich wenig Station aus OK zu arbeiten. Gerade Richtung Nord-Ost ist von diesem Standort aus sonst die Richtung bei der ich ordentlich punkten kann. Um den Schnitt noch etwas in die Höhe zu bringen habe ich dann auch noch den ON4KST-Chat aktiviert, hätte mich aber über die "Bedienung" dessen doch nochmals einlesen sollen. Irgendwie bin ich wohl dort im Blindflug unterwegs gewesen. Aber die Chat-Teilnehmer haben meine "Ahnungslosigkeit" wohl toleriert, hi.

Es hatte sich auch wieder gezeigt, dass ich die wirklichen großen Entfernungen nur in CW erreichen bzw. loggen konnte. S5 und 9A ging aber fast gar nicht und ich musste bis Sonntag warten, bis ich meinen ersten Italiener im Log hatte. Mit dem K3 kann man zwar auch in SSB einfach direkt auf der QRG mit dem Paddle CW machen, aber das Contestprogramm kann dann keine CW-Texte ausgeben. Wenn ich dann auf CW umgeschaltet hatte musste ich allerdings die Station wieder durch den Pitch-Versatz "suchen". Irgendwo gibt es dafür aber wohl eine Menüeinstellung im K3, die dieses Problem aus der Welt schafft. Wie man anhand der QSO/h sehen kann hatte ich mich von 00:00 bis 05:00 UTC aufs Ohr gelegt. Unsere Hüttenkatze war nicht mehr da, dafür waren die Mäuse wieder aktiv, sobald ich mich auf die Eckbank gelegt hatte. Sind wohl nachtaktive Tierchen.

Normalerweise habe ich am Dieselgenerator noch einen Abgasschlauch und in der Verlängerung ein weiteres Rohr. Dadurch wird er zwar nicht wesentlich leiser aber man kann die Abgase etwas in eine Richtung lenken. Dieser war aber wohl immer noch zur Reparatur und es musse halt ohne auch gehen.

Der Schnitt und die Endpunktzahl konnte jedoch gegenüber 2008 (hatte 2009 nicht teilgenommen) gesteigert werden. Dass es dann doch noch exakt 200 QSO wurden hätte ich am Sonntagvormittag nicht mehr erwartet. Michael muss auch am Vormittag nochmals einen kleinen Run gehabt haben, denn auf einmal hatte er den Vorsprung auf über 100 QSO mehr ausgebaut.

Schauen wir mal wie die Standorte Nussbaum und Bollenberg sich im Marconi-Contest behaupten können.
 73' de Harry DK2GZ


Ergebnis DK2GZ aus JN49GB

     
Alle Verbindungen

ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 200
ERREICHTE PUNKTZAHL  57962
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 290 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 54
WEITESTE VERBINDUNG 771km HA7P



Alle Verbindungen aus JN49GB




Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität
Grafiken und Auswertung DL6IAK


* LL ist kein eingetragenes Markenzeichen, sondern Vorschrift  für jedermann. Es bedeutet Legal Limit und damit maximal 750W Ausgangsleistung für Klasse A Lizenzen in DL!