UHF Kontest Oktober 2015 

DL6iAK JN48IX und DK2GZ JN49GB




Bericht über die Aktivität von DL6IAK 

vom Panoramahof Nussbaum (JN48IX)

Michael DL6IAK


So sah es noch bis kurz vor Kontestbeginn aus

Schönes Herbstwetter, das war zumindest für den Freitag und Samstag angesagt. Nachdem ich mich an meinem Kontest QTH angekündigt hatte und der Container frei war, gings am Freitagnachmittag zum Aufbau nach Nussbaum.Gegen 15:30 war ich etwas verspätet vor Ort, nachdem mich eine unerwartete Baustelle, die die kürzeste Route blockierte, etwas aus dem Zeitplan gebeamt hatte. Es wehte nur ein laues Lüftchen, so dass es keine Probleme bereiten sollte, meinen alten Steckmast mit Oberlagerabspannung und dem Rotor am Boden aufzustellen. Nach Vorbereitung der Abspannungen kann die Antenne von einer Person aufgerichtet werden. Allerdings ist der Aufbau zeitintensiver, als bei meiner 2m Antennenanlage mit Schiebemast. Gegen 17:00 war das Werk vollbracht und ich konnte dem spannenderen Teil beginnen, die Inbetriebnahme der 70cm Station, die ja immer ein Jahr lang auf ihren Einsatz warten muss. Die Große Frage: Funktioniert noch alles, sind alle Steckverbinder und Kabel dabei. Nun ja,  zur Not konnte ich fehlende Teile auch noch am Samstag mitbringen. Den Vorverstärker hatte ich erst gar nicht dabei.



Transverter-PA-Bausatz mit Kühlkörperkollektion

Die PA ist ja bei mir keine komplett Anlage, sondern eher ein Bausatz bestehend aus Topf, Netzteil und separater Sequenzersteuerung mit Relais.
Am Ende griffen dann doch alle Rädchen ohne zu knirschen ineinander. Das Netzteil war die tragbare Version, die schon vergangenes Jahr gute Dienste leistete, wobei damals wohl der Ausgangssiebkondensator Schaden genommen hatte und  geleckt hatte. Dies hatte mir einiges Kopfzerbrechen verursacht, da ich mir über die 'Qualität' des verwendeten Isolationsöls zunächst nicht im klaren war. Eine Rückfrage beim Hersteller des Kondensators ergab allerdings Entwarnung, kein PCB-haltiges Öl. Ansonsten hätte ich das Netzteil wohl entsorgen können. Messungen des SWRs der Antenne zeigten aber miese Werte um 1:2, was mir gar nicht gefiel. Die Lösung dieses Problems verschob ich aber zunächst einmal auf den Samstag. Ein QSO konnte ich auch nicht mehr führen, da keine Stationen mehr auf dem Band zu finden waren und eigene Rufe unerwidert verhallten.

Samstags war ich dann gegen 11:00 am Einsatzort. Das SWR der Antenne hatte sich leider nicht von selbst verbessert, also runter mit dem Mast. Messungen an der abgekippten Antenne ergaben am oberen Antennenanschluss gute Werte. Das Zuleitungskabel vom Shack oben mit 50 Ohm abgeschlossen, erwies sich ebenfalls als in Ordnung, an die liegende Antenne angeschlossen ergab sich ebenfalls ein gutes SWR aus dem Shack. Nachdem nochmals alle Kabel und Stecker überprüft waren und die Antenne in aufrechte Position gebracht war, wieder das schlechte SWR 1:2 im Shack. Keine Verbesserung,etwas rätselhaft, aber das hätte ich am Ende akzeptiert. Dann die nächste Auffälligkeit, DK1CM  der im Süden von meinem Standort positioniert wa,r kam eindeutig mit Antennenrichtung West am lautesten herein. Ein Test mit einer anderen Station erbrachte ebenfalls verstörende Antennenmaximas. Da war etwas gewaltig daneben. Der Verdacht fiel dann auf die Phasung der Faltdipole. Da beide Flexanatennen zwar gleichen Typs waren, aber aus verschiedenen Produktionsjahren stammten, konnte hier das Problem liegen. Eine optische Überprüfung der gespeisten Dipole war nicht möglich, da die Anschlüsse verschäumt waren. Zwanzig Minuten vor Kontestbeginn also nochmal Mast runter und die untere Yagi abgeräumt. Zwei Minuten vor Kontestbeginn war ich wieder im Shack. Das SWR war jetzt etwas besser, wenn auch nicht berühmt, die Signalmaximas stimmten dafür aber.

Der Kontest begann zäh, schnell lag ich deutlich hinter dem Vorjahreslog zurück. Signale aus Norddeutschland, die sonst immer lautstark einfielen, waren nur mit Mühe im tiefen QSB zu lesen. Dennoch gab es Lichtblicke, als SK7MW über  773km als viertes QSO ins Log kam. Insgesamt aber hatte ich den Eindruck unterdurchschnittlicher Bedingungen, jedenfalls deutlich schlechtere, wie vor einem Jahr. Harry hörte ich auch nicht mehr, als ich nach mehrmaligen Abscannen des Bandes nichts von ihm aufnehmen konnte, rief ich ihn am Handy an, dann war es klar: Ausfall des VVs, als wenn ich es im Jahr zuvor nicht schon geahnt hätte, als sich mein VV auflöste (bei mir war es das (billige) DC-Koppel C im SSB-Elektronik VV, das dem HF-Strom nicht widerstand. Damals merkte ich noch an, dass Harry hier wohl auch ein Problem bekommen könnte, wenn er sein Ausgangsleistung erhöhen würde. So ist's ja dann auch eingetreten. Danach war schon deutlich der Dampf bei mir raus, lahmer Start, miese subjektiv empfundene Bedingungen, und dann noch das Fehlen des Sparringspartners. Ich begann übers Band zu drehen und mich dem ON4KST Chat zu widmen, ein eher zeitraubendes Treiben, was auch nicht zur Erhöhung der QSO-Zahlen beitrug. Wenigstens bekam ich dieses Jahr E70A ins Log, mit 916km schon kein schlechtes DX. Die Signale waren aber schon ziemlich leise. Im letzten Jahr war ich ja laut und deutlich bei ihm angekommen, konnte ihn aber nicht aufnehmen. Dieses Jahr hatte er etwas aufgerüstet, so dass es für ein Duplex-QSO ausreichte, wenn gleich sein Signal schon ziemlich an der Grasnarbe war.

So ging es leider nicht weiter, und mit dem Ehrgeiz und dem Schnitt gings synchron bergab. Irgendwann hatte ich die Nase voll und legte mich aufs Ohr, wobei ich Opfer der bequemeren Liegesitze meines neuen Wagens wurde, denn bei heftig auf die Windschutzscheibe pochendem Regen verschlummerte ich bis 9:30. Irgendwie kam ich auch nur langsam auf die Beine, der miese feuchte Sonntagmorgen gab mir so überhaupt keinen positiven Anstoss. Schnell reifte der Entschluss, vorzeitig den Kontest zu beenden und nur noch das Ende der Regenzeit abzuwarten, um im Trockeneren abzubauen.

So endete der Kontest disemal mit einem suboptimalen Ergebnis, aber irgendwie wollte dieses Jahr einfach nicht so richtig Laune aufkommen.  Der Marconi im November fällt leider auch ins Wasser, da man mir einen nicht aufschiebbaren beruflichen Termin reingedrückt hat.  Frühestens ab ca. 21:00 Ortszeit könnte ich ins Geschehen eingreifen, einfach zuviel verlorene gute Kontestzeit für den notwendigen Aufbauaufwand. Wirklich schade, dann vielleicht bis nächstes Jahr im März.

beste 73' es awdh
Michael DL6iAK  


Ergebnis DL6iAK aus JN48IX





Alle Verbindungen aus JN48IX

Erreichte Länder: 12

DL 113
SM 1
F 4
G 2
PA 7
ON 2
HB 7
OK 5
S5 1
OM 2
E7 1
SP 1

      
ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 146
ERREICHTE PUNKTZAHL  40764
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG 279 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 41
WEITESTE VERBINDUNG 916 km mit E70A







Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität




Was am Bollenberg geschah -

Oktober Contest 2015 in 58 Minuten -
JN49GB 


Bericht von Harry DK2GZ

Bereits am Donnerstag und Freitag vor dem Oktober Contest konnte man im DX-Cluster entsprechende Meldungen über Tropo-Verbindungen verfolgen. Die Tropo Wolke war jedoch mehr in Norddeutschland, dem Baltikum und Skandinavien aktiv. Hier unten in Südwestdeutschland waren wir wohl eindeutig im Nachteil.

Ich hatte schon die Befürchtung, dass dies auch am Wochenende der Fall sein würde. Trotzdem fuhr ich am Samstag gut gelaunt gegen 13:00 Uhr auf den Bollenberg. Immerhin hatte ich einen neuen Steuersender mit etwas mehr Leistung im Gepäck, damit die 3CX800A7 Röhre ihre volle Leistung entfalten konnte.

Allerding erforderte der neue Steuersender etwas mehr Aufwand in der Anbindung der notwendigen Peripherie. CAT-Steuerung musste über ein USB/RS232 Wandler erfolgen, CW- Tastung ging nur über WinKey, die NF musste für den Contestrecorder parallel zum Kopfhörer zugeführt werden. PTT Ein- und Ausgang für den Sequencer einer DIN-Buchse entlockt werden.

Aber der Aufwand schien es mir in Bezug auf die insgesamt etwas höhere Ausgansleistung Wert zu sein.

Nach rund einer halben Stunde hatte ich soweit alles zum Spielen bekommen und Michael war auch schon auf dem Band. Aber das Band war nahezu tot, die guten Bedingungen hatten sich wohl eine Auszeit genommen. Es wurden dann trotzdem noch ein paar Test-QSOs mit „umliegenden“ Stationen gemacht und alles funktionierte zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Pünktlich um 14:00 Uhr UTC begann ich mit CQ. Als nach 30 Minuten kein Run feststellbar war, begann ich über das Band zu drehen um Stationen anzurufen. Dann auf einmal nahezu kein Rauschen mehr feststellbar. Zuerst dachte ich, dass RXT/TX im Steuersender macht Probleme.

Auch beherztes Schlagen auf den Gerätedeckel zeigt keine Wirkung. Mehrmaliges PTT drücken, Reinpfeifen und PTT wieder loslassen brachte kurzzeitig das bekannte Bandrauschen zurück.

Ein- und Ausschalten der Versorgungspannung für den Mast VV zeigte keinerlei Rauschanstieg.

DR9A und DL6IAK waren nur noch S9.

Nach 58 Minuten aktiver Contestteilnahme beschloss ich, die bisher bewährte K3/LT70S Transverter-Kombination aus dem Kofferraum zu holen. Nach weiteren 20 Minuten war auch dieses Setup mit Transceiver Steuerung, CW-Tastung, NF Audio usw. einsatzbereit. Aber nahezu kein Bandrauschen. Kurzer Pfiff ins Mikro erzeugte wieder kurzzeitig das vermisste Bandrauschen.

Mir schwante Übles, klemmte das Relais im Mast VV oder sollte der Sequencer der Übeltäter sein? Zuerst wurde die Antenne direkt hinter die PA geschraubt, aber keine Besserung feststellbar.

Jetzt hätte ich auf den Mast auf rund 10 Meter Höhe klettern müssen, um den oben montierten Mast VV per N-Kupplung zu umgehen. Aber Mastklettern ist nun wirklich nicht Ding. Damit ich den Sequencer wirklich ausschließen konnte, fuhr ich gegen 18:00 Uhr nach Hause um Ersatz zu holen. Dadurch waren die nächsten 45 Minuten bester Contestzeit auf der Straße geblieben.

Wusste gar nicht, dass sich in Deutschland so viele Verkehrsteilnehmer penibel an Geschwindigkeitsbegrenzungen in Tempo 30 Zonen halten. Für mich waren diese bisher immer ein Vorschlag der Verkehrsbehörden.

Eigentlich war mir klar, der Sequencer kann es nicht sein, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zu Letzt. Es wurde dann beherzt das restliche Tageslicht genutzt und die Station wieder abgebaut.

Gegen 20:00 Uhr Ortszeit war ich dann wieder zu Hause. Was für ein Aufwand für 58 Minuten funken.

70cm war noch nie mein Freund und das letzte Wochenende trug in keinster Weise dazu bei mich umzustimmen.



Ergebnis DK2GZ aus JN49GB

     
Alle Verbindungen

ANZAHL GÜLTIGER VERBINDUNGEN 27
ERREICHTE PUNKTZAHL  6630
DURCHSCHNITTSENTFERNUNG  245 km
GEARBEITETE GROSSFELDER 15
WEITESTE VERBINDUNG 600km  mit M1CRO/P



Alle Verbindungen aus JN49GB




Verteilung der Entfernungen





QSO- Aktivität
Grafiken und Auswertung DL6IAK



Archiv