Amathay September 2005
Kurzer Befahrungsbericht
Der Eingang zur Höhle liegt oberhalb des Kraftwerks hinter
Mouthier in Richtung Pontarlier auf der gegenüberliegenden
Hangseite. Es muss zunächst ca. 100m ins Tal der Lou zum
Kraftwerk abgestiegen
werden, um dann wieder ca. 120m aufzusteigen. Die Höhle scheint
nicht sehr stark befahren zu werden. Angesichts des schweisstreibenden
Zustiegs und der
Möglichkeit zum Besuch von Höhlen mit bequemeren Zustiegen
vielleicht
verständlich.
Der Eingang befindet sich unterhalb einer Felswand, auf Steinschlag
sollte im Eingangsbereich geachtet werden. Zur Befahrung sind in jedem
Fall Neoprenanzüge notwendig, da man über längere
Strecken bis zum Hals im Wasser unterwegs ist und auch in den tieferen
Höhlenbereichen zum Teil im Wasser liegend schlufen muss,
überhaupt ist man über weite Strecken bäuchlings
unterwegs.
Der Eingang ist auf den ersten Metern in Beton gefasst, ein kleiner
Bach rinnt aus dem Portal. Bald verengt sich der Gang zu einer ca 3m
hohen Kluft, eine enge Stufe von ca. 1m ist das erste Hindernis. Danach
geht es aufrecht in einem wasserführenden Gang einige Kehren
weiter. Der Gang wird tiefer, eine Tauchleine zeigt an, dass man den
syphonierenden Teil des Eingangsbereichs erreicht hat. Im Zickzack geht
es jetzt mit starkem Gegenwind bis zum Hals im Wasser durch die
Engstellen. An der engsten Stelle kamen wir gerade noch ohne
unterzutauchen durch, allerdings den Helm etwas rangierend . Dieser
Bereich hat ein geschätzte Länge von ca. 50m. Im Anschluss
bleibt es eng, der Gang wird irgendwann lehmig und dann trocken. Eine
sandwichartige Schlufstelle von ca. 10m Länge bereitet auf die
folgenden
Kriechstellen vor. Es bleibt eng und nach einigen weiteren
Prüfungen erreicht man eine geräumigen Gangteil, der sich
nach links in eine grosse Halle öffnet, in die mehrere Gänge
einmünden. Von rechts oben kommt der Hauptgang, den es weiter zu
verfolgen gilt. Eine grössere lehmgefüllte Halle ist
gleich neben
dem Hauptgang zu besichtigen.
Es gilt noch ein schönen sauber versintertern Schacht zu finden,
in dem
sich sehr schöne Kalkformationen finden lassen , sicher einer der
Sehenswürdigkeiten der Höhle. Ihn aufzuspüren sei dem
Ehrgeiz und
Forschungsdrang folgender Besucher überlassen.
Dem Hauptgang folgt man im unteren Gangbereich. Es wird wieder
bauchlagig, bis ein wassergefüllter Gangbereich erreicht wird.
Diesem aufrecht folgend wird eine Stufe erreicht, die in einen ca. 50m
langen engen schlufbaren Gang führt. Am Ende dieses Ganges
befindet sich eine kleine Halle, geradeaus weiter befindet sich eine
durchbrochene Sinterstufe, einige Meter weiter kann der Gang ansteigend
weiter beschluft werden, wir drehten hier nach einigen Metern um.. Die
eigentliche Fortsetzung geht nach links, wo nach ca. 5m
eine kleine Stufe in
einen Zubringer zum tiefergelegen System führt. Man stösst
auf einen aktiven Höhlenteil und folgt dem wasserführenden
Gang weiter nach oben. Einige Kehren diesem Gang im Wasser folgend,
stösst man auf eine weitere schön versinterte Halle. Diese
kann geradeaus nach oben verlassen werden, der wasserführende
unter Bereich endet in einem Syphon. Es folgt eine weiter enge
Schlufstrecke, die wir Spaghettiwüste getauft haben. Sobald sich
der Gang wieder erweitert und aufrechtes Stehen möglich ist,
erkennt man einen Durchbruch zu einer oberen Gangetage. Der Aufstieg
ist einfach, die oberer Etage ist trocken und verläuft parallel
zum unteren Gangsystem. Wir haben sie einige Meter
rückwärts befahren. Es gibt dann einen Abzweig, der
kletterbar nach oben führt, aber keine sensationellen Einblicke
gewährte. Im Anschluss sind wir wieder in den unteren Gangbereich
abgestiegen, im Glauben der obere trockene Gang endete blind. Feucht
schlufend erreichten wir nach ca.. 50-100m einen sich immer mehr
verengenden wassergefüllten Gangbereich.
Rückwärtsschauend erkannten wir einen übersehenen
Durchbruch zur oberen Gangetage, der dann auch das weiter Fortkommen
ermöglichte. Wie wir jetzt erkannten, kann man trockener gleich am
ersten Durchbruch, die Etage wechseln und ebenfalls hierher gelangen.
Eine kleine Querung über dem Durchbruch führt in einen
trockenen Gangteil, der gebückt bis zu einem Abstieg in den
unteren
Gangbereich begangen wurde. Hier endete die aktuelle Befahrung.
Zum Ausgang benötigten wir dann auf jetzt bekannten Pfaden ca.
2 Stunden. Eine weiterer Besuch für die Befahrung der
hinteren Gangteile könnte durchaus interessant sein, zumal der Weg
bis zur Hälfte jetzt bekannt ist.
Befahrung Michael Keller/Eckard Uhlmann